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Luca - sein Weg zur Inklusion

Der siebenjährige Luca besucht trotz seiner starken Sehbehinderung eine Grundschule an seinem Wohnort. Für seine Eltern stand von Anfang an fest, dass Luca so "normal" wie möglich aufwachsen sollte.

Jungen mit Schulranzen verläßt lachend eine Schule
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Luca kommt aus der Schule

Luca wurde mit okulokutanem Albinismus, einem Nystagmus, Weitsichtigkeit des einen Auges und Kurzsichtigkeit des anderen Auges geboren. Ihm fehlen dadurch die Farbpigmente auf der Netzhaut. Er kann nicht normal fixieren und ist in hohem Maße blendempfindlich. Sein Sehvermögen liegt bei 12 % bei Sehen in der Nähe und bei 16 % beim Sehen in der Ferne.

Luca wurde schon im Alter von wenigen Wochen durch die Frühförderung der LVR-Severinschule, Förderschwerpunkt Sehen in Köln betreut. Durch die gezielte Förderung kann er heute den verbliebenen Sehrest optimal ausnutzen.

Er wurde früh mit den erforderlichen Hilfsmitteln, zunächst eine getönte Brille, in der Schule dann mit einem Lesepult und später mit einer adäquaten Lupe ausgestattet.

Kindergarten

Schon beim anstehenden Besuch des Kindergartens entschieden sich die Eltern für eine integrative Einrichtung. Dort hatte er die Möglichkeit, an den verschiedensten Therapien teilzunehmen. Luca erhielt Ergotherapie, Motopädie, Logopädie und nahm am heiltherapeutischen Reiten teil.

Schwerpunkte lagen bzw. liegen noch heute auf der Förderung seiner Sozialkompetenzen, dem selbstbewussten Umgang mit seiner starken Sehbehinderung und dem eigenverantwortlichen Einsatz seiner Hilfsmittel.

Grundschule

Nach dem Besuch des integrativen Kindergartens sollte Luca auf Wunsch der Eltern in die wohnortnahe Grundschule eingeschult werden. Zur Vorbereitung auf den Schulbesuch nahmen die Mitarbeiterinnen aus der Frühförderung und dem Gemeinsamen Unterricht Kontakt mit der von den Eltern ausgewählten Grundschule auf. Schulleitung und Klassenlehrerin wurden über Lucas spezielle Bedürfnisse, wie getönte Brille und ggf. Schirmmütze auch im Klassenraum, verstellbares Pult, spezielle Lupen, Gestaltung von Arbeitsblättern und notwendige Pausen für Luca als Nachteilsausgleich informiert.

Weiterhin vermittelte die LVR-Severinschule eine Mobilitätstrainerin für Luca, die mit ihm ein Training zu Techniken der Orientierung und Mobilität durchführte, damit Luca sich zukünftig in fremden Räumen selbstständig und sicher bewegen kann.

Der LVR wurde in die geplante Inklusion mit eingebunden, um auch die Finanzierung von zukünftig benötigten Hilfsmitteln, beispielsweise eine Tafelkamera, sicher zu stellen.

Seit September 2010 besucht Luca nun die Grundschule. Die Inklusion ist ein langer Weg, den Luca täglich neu annimmt. Das fachliche Know How der LVR-Severinschule begleitet diesen Prozess positiv. Lucas Eltern sind froh, sich für diesen Weg entschieden zu haben. Ihr großer Wunsch, Luca so "normal" wie möglich heranwachsen zu lassen, scheint ihm gut zu tun. Nach sechs Monaten Schulbesuch besteht Luca heute darauf, morgens allein die Schule zu betreten und mit seinen Freunden sein Klassenzimmer aufzusuchen.