Provenienzforschung im Archiv
Grundlagen und Herangehensweisen für Museumsmitarbeitende
Montag, 10. Dezember 2018
LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum
Archiv des LVR (Lesesaal)
Auf der Insel / (Zufahrt über die Von-Werth-Straße)
50259 Pulheim
Die Veranstaltung:
Die Erforschung der Herkunft von Sammlungsobjekten, die Provenienzforschung, ist Teil der musealen Kernaufgabe „Forschung“. Im Jahr 1998 verabschiedeten 44 Nationen in Washington die „Grundsätze der Washingtoner Konferenz in Bezug auf Kunstwerke, die von den Nationalsozialisten beschlagnahmt wurden“. Eine Selbstverpflichtung der Bundesregierung, der Länder sowie der kommunalen Spitzenverbände folgte im Jahr 1999 mit der „Gemeinsamen Erklärung“. Öffentliche Sammlungen sind demnach verpflichtet, zur Auffindung und Rückgabe von NS-verfolgungsbedingt entzogener Kulturgüter, insbesondere aus jüdischem Besitz, beizutragen.
Neben vielen Einzelprojekten in Museen haben einige Bundesländer in den vergangenen Jahren Strategien entwickelt, um sich der Provenienzforschung systematisch anzunehmen. Dennoch stellt die Provenienzforschung für die Mehrheit der Museen aufgrund der oft zeit- und ressourcenintensiven Recherchearbeiten eine große Herausforderung im Museumsalltag dar. Der LVR hat deshalb ein zweijähriges Projekt (2017–2019) initiiert, um die Bedarfe und Problemfelder innerhalb der Museumslandschaft, insbesondere bei kleineren und mittelgroßen Häusern und Sammlungen, genauer zu eruieren. Auf dieser Grundlage soll ein Konzept entwickelt werden, welches eine Herangehensweise an das Thema formuliert und dabei NRW-Spezifika berücksichtigt.
Die aktuelle Veranstaltung:
Erste Informationen zu Sammlungsobjekten finden sich in den hauseigenen Quellen, den Eingangs- und Inventarbüchern sowie Dokumentationssystemen, führen von dort aus zu den Verwaltungsakten des Museums, folgend vielleicht auch in die Orts- und Kommunalarchive sowie darüber hinaus. Mit der Veranstaltung wollen wir Museumskolleginnen und -kollegen einladen, sich einen Überblick über die Archivlandschaft in NRW zu verschaffen und für die Provenienzrecherchen wichtige Bestände sowie erste Herangehensweisen für eigene Recherchen kennen zu lernen.
Das LVR-Archiv in Brauweiler dokumentiert als Zentralarchiv des Landschaftsverbandes Rheinland nicht nur die Geschichte des LVR selbst, sondern auch die seiner Vorgänger, der Ständischen Landtage und des Provinzialverbandes der Rheinprovinz und verfügt daher über eine Vielzahl museumsrelevanter Bestände. Gemeinsam mit Kollegeninnen und Kollegen des Archives sowie externen Fachwissenschaftlern laden wir Sie herzlich zu einem Tag im Archiv ein Brauweiler ein.
- Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei.
- Die Plätze sind begrenzt, eine verbindliche Anmeldung ist erforderlich.
- Die Anmeldung erfolgt online über unser Zentrales-Anmeldeportal. Sie finden dies im Internet unter: www.zap.museumsberatung.lvr.de
- Eine Anmeldung wird erbeten bis zum 3. Dezember 2018.
Programmablauf
ab 09.30 Uhr
Anreise und Zusammenkunft
Veranstaltungsort: Archiv des LVR / Lesesaal
10.00 Uhr
Begrüßung
Dr. Mark Steinert, Leitung, LVR-Archiv- und Fortbildungszentrum
Guido Kohlenbach, Leitung, LVR-Fachbereich Regionale Kulturarbeit
Ruth Türnich, Wissenschaftliche Referentin, LVR-Museumsberatung
10.30 Uhr
Vorstellungsrunde der Teilnehmenden
11.10 Uhr
Archive in NRW und im Rheinland – Ein Überblick
Dr. Riccarda Henkel, Wissenschaftliche Archivarin, LVR-AFZ
11.30 Uhr - Pause
11.50 Uhr
Das LVR Archiv – Aufbau, Strukturen, Bestände und Services
Dr. Wolfgang Schaffer, Leiter des Archivs des LVR
12.30 Uhr
Recherchieren im Archiv des LVR – Museumsrelevante Bestände
Rudolf Kahlfeld, Archivar, LVR-AFZ
12.50 Uhr - Mittagsimbiss
13.30 Uhr
Zentrale Aktenbestände für die Provenienzforschung im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen
Dr. Sabine Eibl, Dezernentin, Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, Abteilung Rheinland
14.10 Uhr
Provenienzforschung in rheinischen Museen – Projektvorstellung
Ruth Türnich, Wissenschaftliche Referentin, LVR-Museumsberatung
14.30 Uhr
Vom Erstcheck zur Tiefenrecherche – vom Museum ins Archiv
Dr. Marcus Leifeld, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Referat für Museumsangelegenheiten der Stadt Köln
15.10 Uhr
Rundgang durch das Archiv
ca. 16.00 Uhr
Ende der Veranstaltung