Von 2006 bis 2008 haben Historikerinnen des Instituts für Geschichte der Medizin an der Berliner Charité die Rolle des RKI im Nationalsozialismus untersucht. Ziel des vom RKI initiierten und finanzierten Projekts war, das wissenschaftliche, politische und wissenschaftspolitische Handeln des RKI in dieser Zeit so vollständig wie möglich und ohne institutionelle Befangenheit zu erforschen. Die Ergebnisse wurden u.a. in dem von der Medizinhistorikerin Annette Hinz-Wessels verfassten Buch „Das Robert Koch-Institut im Nationalsozialismus“ im Jahr 2008 veröffentlicht. Ein Jahr später folgte der von Marion Hulverscheidt und Anja Laukötter herausgegebene Sammelband „Infektion und Institution. Zur Wissenschaftsgeschichte des Robert Koch-Instituts im Nationalsozialismus“.
https://erinnerungszeichen-rki.de/die-geschichte/
Mit der Podcastserie „Erinnerungszeichen“ greift das Museum im RKI die eigene Vergangenheit des Hauses während des Nationalsozialismus bewusst wieder auf. Der Prozess der Gedenkkultur am RKI soll erneuert und aktiv fortgeführt werden. Die Medizinhistorikerin Annette Hinz-Wessels hatte im Rahmen ihres Forschungsprojekts in den Archiven des RKI insgesamt zwölf Wissenschaftler*innen und Assistente*innen ausfindig gemacht, die im Frühjahr 1933 aufgrund ihrer jüdischen Herkunft das Institut verlassen mussten. Deren Namen und Schicksale sollen nicht vergessen werden. Dies ist das Ziel der Podcastserie: jedem der ehemaligen jüdischen Mitarbeitenden – darunter neun Männer und drei Frauen – ist eine der insgesamt zwölf Folgen gewidmet. Über das ganze Jahr 2021 hinweg wird stets am Monatsende eine neue Folge veröffentlicht. Durch aufwändige Recherchen werden die individuellen Lebenswege der von der Entlassung betroffenen Mitarbeitenden nachgezeichnet. Für jeden einzelnen von ihnen soll herausgefunden werden: Was haben sie vor, während und nach ihrer Zeit am RKI gemacht? Wie ist es ihnen als Juden nach 1933 in Deutschland ergangen? Wohin konnten sie sich, wenn überhaupt, flüchten? Um Antworten auf diese Fragen zu erhalten, wurden bisweilen auch noch lebende Nachfahren (Kinder und Enkelkinder) der verfolgten jüdischen Mitarbeitenden kontaktiert und um Mithilfe gebeten.
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