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21. Juni 2021 | Kultur
Neuer Name für LVR-Auszeichnung
LVR benennt Albert-Steeger-Preis in LVR-Wissenschaftspreis um

Köln. 21. Juni 2021. Seit 1956 verleiht der Landschaftsverband Rheinland (LVR) den mit 10.000 Euro dotierten Albert-Steeger-Preis (früher: Albert-Steeger-Stipendium) für Arbeiten auf den Gebieten der Rheinischen Landeskunde sowie für herausragende geistes- und naturwissenschaftliche Arbeiten, der ab dem Jahr 2021 nun LVR-Wissenschaftspreis heißen wird. Das hat der Landschaftsausschuss in seiner heutigen Sitzung beschlossen. Der Grund sind die die Ergebnisse einer vom LVR in Auftrag gegebenen Studie zur Rolle Prof. Dr. Dr. Albert Steegers in der Zeit des Nationalsozialismus.

Die Auszeichnung ist bisher nach dem Wissenschaftler, Forscher und Heimatpfleger Prof. Dr. Dr. Albert Steeger (1885-1958) benannt. Die aktuellen Studienergebnisse legen nahe, dass seine Distanz zu nationalsozialistischem Gedankengut geringer gewesen ist, als bisher in der Forschung angenommen. So ist Steeger schon 1933 in die NSDAP eingetreten und war Mitglied im rassistischen Reichskolonialbund. In der Studie heißt es unter anderem: „Obschon sich Albert Steeger im ‚Dritten Reich‘ nicht als überzeugter Nationalsozialist oder ‚brauner Heimatforscher‘ profiliert hat, war seine Distanz zum Nationalsozialismus jedoch deutlich kürzer, als er dies in den späten 1940er Jahren suggeriert hatte und wie es lange Zeit in der Forschung angenommen wurde.“ Der LVR war im Zuge von Recherchen zur Geschichte seiner Freilichtmuseen auf Unterlagen gestoßen, die neue Informationen zu den Aktivitäten von Prof. Dr. Dr. Albert Steeger im „Dritten Reich“ lieferten. Daraufhin beauftragte der Verband im vergangenen Jahr den Historiker Dr. Alexander Friedman (Universität Düsseldorf) mit einer unabhängigen Untersuchung.

„Seit vielen Jahren setzt sich der LVR mit seiner eigenen Geschichte vor, während und nach der NS-Zeit auseinander. Im Lichte dieser Verantwortung wenden wir uns mit der nun erfolgten Umbenennung des Preises ganz bewusst gegen auch nur annähernde Verbindungen dieser in Wissenschaftskreisen äußerst renommierten Auszeichnung mit den dunkelsten Kapiteln deutscher Geschichte“, so Anne Henk-Hollstein, Vorsitzende des Landschaftsausschusses.

Der Preis ehrt besonders qualifizierte wissenschaftliche Arbeiten zu Themen der rheinischen Landeskunde auf den Gebieten Regional- und Landesgeschichte, Heimatpflege, Volkskunde, Museologie, Archivwesen, Natur- und Landschaftsschutz, Landespflege, Kulturlandschaftspflege, Archäologie, Botanik, Zoologie, Geowissenschaften. Der LVR vergibt den mit 10.000 Euro dotierten Preis jährlich, kann ihn jedoch auch aufteilen oder auf das Folgejahr übertragen.

Pressekontakt:
Christine Bayer
LVR-Fachbereich Kommunikation
Tel: 02 21 – 809 – 7742

Über den LVR:

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) arbeitet als Kommunalverband mit rund 22.000 Beschäftigten für die 9,8 Millionen Menschen im Rheinland. Mit seinen 41 Schulen, zehn Kliniken, 20 Museen und Kultureinrichtungen, vier Jugendhilfeeinrichtungen, dem Landesjugendamt sowie dem Verbund Heilpädagogischer Hilfen erfüllt er Aufgaben, die rheinlandweit wahrgenommen werden. Der LVR ist Deutschlands größter Leistungsträger für Menschen mit Behinderungen und engagiert sich für Inklusion in allen Lebensbereichen. „Qualität für Menschen“ ist sein Leitgedanke.

Die 13 kreisfreien Städte und die zwölf Kreise im Rheinland sowie die StädteRegion Aachen sind die Mitgliedskörperschaften des LVR. In der Landschaftsversammlung Rheinland gestalten gewählte Mitglieder aus den rheinischen Kommunen die Arbeit des Verbandes.

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