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30. Juli 2021 | Kultur
Digitale Kunst und Zukunftsthemen – Landschaftsverbände mit „Futur 21“ auf dem Weg zu einer neuen Industriekultur
Landesweites Festival ab November 2021 an 16 Industriemuseen

Köln. / Münster. 2. August 2021. Unter dem Titel „Futur 21 – kunst industrie kultur“ präsentieren die beiden Landschaftsverbände Rheinland (LVR) und Westfalen Lippe (LWL) ab November 2021 an ihren 16 Industriemuseen in ganz Nordrhein-Westfalen zum ersten Mal in großem Umfang digitale Kunstwerke, Lichtinstallationen und interaktive Spiele ( www.futur21.de).

Mit dem gemeinsamen Medienkunstfestival wollen LWL und LVR eine Diskussion über Zukunftsthemen des 21. Jahrhunderts anregen und einen neuen Blick auf die Orte industrieller Vergangenheit eröffnen. Die insgesamt 32 Arbeiten knüpfen an die Geschichte der Orte an und beschäftigen sich mit Themen wie Klimawandel, Energiegewinnung, Ressourcen und künstliche Intelligenz. Höhepunkt ist ein vierwöchiges Festival im März 2022.

Durch die gebündelte Energie beider Landschaftsverbände soll „Futur 21“ eine landesweite Strahlkraft entwickeln. LVR-Direktorin Ulrike Lubek: „Das über ganz Nordrhein-Westfalen verteilte Netzwerk der 16 Industriemuseen steht heute für Vielfalt und Authentizität, Publikumsnähe und regionale Verankerung. Futur 21 ist somit auch ein Beitrag der Verbände zum 75. Geburtstag des Industrielandes NRW. Wir freuen uns, dass Ministerpräsident Armin Laschet die Schirmherrschaft über das Festival übernommen hat und das Land unser Projekt auch finanziell unterstützt.“

Für die Licht- und Videoinstallationen werden die Standorte bei freiem Eintritt bis spät in den Abend geöffnet sein. Auch im übertragenen Sinn will „Futur 21“ Industriekultur in ein neues Licht rücken. LWL-Direktor Matthias Löb: „Vor 40 Jahren, als die Fabrikarbeit ins Museum kam, stellten wir die Frage, welche Zukunft diese Arbeit noch hat. Angesichts des Klimawandels stellt die junge Generation das Erbe des Industriezeitalters in Frage, zugleich zieht sich gerade die Aufbaugeneration der Industriemuseen zurück. Für die Industriemuseen ist es an der Zeit, unsere Museen zu Orten zu machen, an denen stärker über Zukunft verhandelt wird.“

32 künstlerische Positionen an 16 Orten

Insgesamt 32 künstlerische Arbeiten werden an den 16 Industriemuseen Vergangenheit und Zukunft miteinander verknüpfen. Milena Karabaic, LVR-Dezernentin für Kultur und Landschaftliche Kulturpflege: „Futur 21 ist nicht einfach ein weiteres Festival der Künste, das Industrie nur als Kulisse nutzt. Unser Festival bringt historische Erinnerung und künstlerische Imagination zusammen. Die überwiegend eigens für die Orte entwickelten Arbeiten sind von den Geschichten inspiriert, die die einstigen Fabriken und Anlagen erzählen. Geschichten von Aufbruch und Fortschritt, von der Gestaltung der Welt durch Arbeit, von der Entfesselung der Energie und Indienstnahme, wenn nicht Ausbeutung natürlicher Ressourcen. Auf diese Weise können sie Impulse geben, unsere ureigenen Themen auf die Zukunft hin auszurichten. Die einstigen Fabriken werden damit noch einmal zu Orten der Transformation.“

Das Spektrum der gezeigten Arbeiten reicht von Fassadenprojektionen über Video-Installationen bis hin zu interaktiven Mixed-Reality-Games und Audio-Walks. Jeweils eine Position in jedem Museum wird dauerhaft gezeigt und den Impuls von „Futur 21“ nachhaltig verankern. Diese Arbeiten werden ab November wöchentlich an den 16 Museen eröffnet. Eine zweite Arbeit kommt temporär im Rahmen des Festivals im März 2022 hinzu. Je vier Standorte werden sich dann jeweils eine Woche lang einem gemeinsamen Thema widmen: Energie, Ressourcen, Fortschritt und Arbeit.

„Mit dem Festival stellen die Industriemuseen Weichen für das 21. Jahrhundert“, erklärte LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger. „Wie werden wir in Zukunft arbeiten? Wie können wir nachhaltig mit den vorhandenen Rohstoffen haushalten? Das sind Fragen, die viele Menschen und vor allem die Jüngeren heute beschäftigen. Digitale Kunst als Medium der Zeit kann neue Denkanstöße geben – nicht nur im Rahmen des Festivals, sondern darüber hinaus. Auch mit unserem Begleitprogramm sprechen wir deshalb gezielt junge Menschen an. Sie können sich an allen Standorten im Rahmen der ‚Medienkunstfabrik‘ spielerisch, kreativ und digital – über Smartphone und VR-Technik – mit den Themen auseinandersetzen.“

Auftakt mit Konferenz und spektakulärer Kunst

Zum Auftakt von „Futur 21“ findet am 4. und 5. November auf der Zeche Zollern in Dortmund die Fachkonferenz „Industrial Culture for Future“ statt. Sie soll eine neue Charta der Industriekultur auf den Weg bringen. Panels, Vorträge und Debatten kreisen um die Frage, inwiefern Industriemuseen als gesellschaftliche Foren die Zukunftsthemen der post-industriellen Gesellschaft in den Fokus nehmen können. Die Konferenz endet mit der Eröffnung von zwei Kunstinstallationen in Dortmund und Oberhausen:

Die Performance „Subassemblies“ von Ryoichi Kurokawa im LWL-Industriemuseum Zeche Zollern in Dortmund (4. November) bewegt sich an der Schnittstelle zwischen Konzertstück, audiovisueller Installation und Skulptur. Digitale Abbilder von wuchernder Natur und verfallenden Gebäuden werden dekonstruiert und in neuen Bauteilgruppen (subassemblies) zusammengesetzt.

Die poetische Installation „Waterlicht“ des niederländischen Künstlers Daan Roosegaarde wird das Gelände des Peter-Behrens-Baus in Oberhausen an zwei Abenden (5./6. November) großräumig symbolisch mit Wasser fluten. „Waterlicht“ ist eine sich ständig verändernde und durch Licht erzeugte virtuelle Flut, in die Besucherinnen und Besucher förmlich eintauchen können. Sie erinnert an die Kraft des Wassers, aber auch an die Auswirkungen der Klimakrise und die Ewigkeitslasten des Bergbaus.

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Clemens Walter arbeitet als Videokünstler und Filmeditor und lebt in Berlin. Die Ausbildung zum Diplom-Schnittmeister absolvierte er an der Filmuniversität Potsdam Babelsberg. Mit seinen Montagearbeiten war er mehrfach auf der Berlinale sowie unter anderem auf Festivals in Buenos Aires, Madrid, New York, Paris und Tokio vertreten. Seit 2004 realisiert er Videoprojektionen an deutschen Theatern, unter anderem in Berlin, Frankfurt und Düsseldorf. Als Videokünstler arbeitet Walter auch im musealen Kontext. So entstand 2020 in Kooperation mit der Regisseurin Yael Reuveny Mseubin eine Videoinstallation für die neue Dauerausstellung im Jüdischen Museum Berlin.

Interview mit dem künstlerischen Leiter von „Futur 21“, Clemens Walter. (MP4, 321,51 MB)
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Text im Bild: Welche Zukunft hat die Zukunft? Fragen an die Zukunft stellt das Festival „Futur 21“. Ein Zeittunnel vor der Kulisse der gewaltigen Gebläsemaschine der Henrichshütte Hattingen ist das Titelmotiv. © LWL-Industriemuseum / Altobelli, Hans Starck
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Zu sehen sind vier Menschen vor einem blauen Hintergrund. Das Gelände vor dem Peters-Behrens-Bau in Oberhausen wird an zwei Abenden im November symbolisch geflutet. Die poetische Kunstinstallation „Waterlicht“ von Daan Roosegaarde – hier eine Aufnahme einer Performance aus dem 2015 – erinnert an steigende Wasserspiegel. © Daan Roosegaarde, www.studioroosegaarde.net
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Zu sehen sind mehrere Menschen mit Regenschirmen vor einem blauen Hintergrund. „Waterlicht“ ist eine sich ständig verändernde und durch Licht erzeugte virtuelle Flut, die durch Regen und Wind beeinflusst wird. © Daan Roosegaarde, www.studioroosegaarde.net
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Zu sehen ist eine Bildinstalation, die einen Waldweg zeigt. „Futur 21“ eröffnet am 4. November auf der Zeche Zollern in Dortmund mit einer Performance des Künstlers Ryoichi Kurokawa, die sich an der Schnittstelle zwischen Konzertstück, audiovisueller Installation und Skulptur bewegt. © Studio RYOICHI KUROKAWA / Courtesy of MUTEK, Foto: Bruno Destombes
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Im Bild sieht man eine Person, die eine Leinwand betrachtet. Die Leinwand zeigt Arbeiten im Hambacher Forst. In seiner audiovisuellen Installation „Slow Violence“, die im März 2022 auf der Zeche Hannover in Bochum gezeigt wird, macht Joanie Lemercier die Eingriffe des Menschen in die Umwelt zur Energiegewinnung erlebbar. Mit monumentalen Drohnenaufnahmen dokumentiert Lemercier Zerstörungen durch den Braunkohletagebau im Rheinischen Revier. © Studio Joanie Lemercier
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Im Bild stehen sich zwei humanoide Roboter gegenüber. In ihrem Video „Soul Shift“ inszeniert die französische Künstlerin Justine Emard das Zusammentreffen zweier Generationen eines humanoiden Roboters. Sie wird projiziert auf eine Innenfassade der Walzhalle der Zinkfabrik Altenberg in Oberhausen (5.-12.3.2022). © Justine Emard
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Zu sehen sind blaue Lichtschnörkel in einem dunklem Raum. Bei der Arbeit "Positively Charged" der Künstlerin Kasia Molga (12.-19.3.2022 Kraftwerk Ermen & Engels in Engelskirchen) übertragen Besucher:innen die Energie ihres Körpers auf ein Lichtdisplay. © Kasia Molga, Foto: Lafun Photography
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Zu sehen ist eine Fassade die mit dem Panoramabild eines Urwalds angestrahlt wird. Das japanische Künstlerduo „Flightgraf“ realisiert seit 2013 Fassadenprojektionen (Foto: Kirche St. Joseph in Macau, China). Für das historische Gebäude der Tuchfabrik Müller in Euskirchen entwickeln Kento Tomiyoshi und Makoto Shozu eine Projektion über den globalen Fluss von Ressourcen, Textilien und Bekleidung (19.-26.3.2022). © FLIGHTGRAF / © Foto Syuhei Miyanaga
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Das Bild zeigt den Künstler inmitten seiner Skulpturen. In der Walzhalle der Zinkfabrik Altenberg in Oberhausen installiert der italienische Künstler Quayola eine „Sculpture Factory“: Ein Industrieroboter modelliert aus Materialblöcken endlose Variationen antikisch anmutender Skulpturen (5.-12.3.2022). © Quayola / Courtesy of the artist
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Zu sehen ist ein schwarz weiß Bild. Eine Hand hält ein Smartphone, auf dessen Display ein Foto einer Frau ist. Im Hintergund sieht man die gleiche Frau wie auf dem Display. Ausgehend von der Geschichte des Papiers fragt die Kölner Künstlerin Johanna Reich, was mit dem Gedächtnis unserer Kultur geschieht, wenn es im Zuge der Digitalisierung immaterieller wird. Ihre raumgreifende multimediale Installation wird in der Papiermühle Alte Dombach in Bergisch-Gladbach gezeigt (26.3.-2.4.2022). © VG Bild-Kunst Bonn
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Das Bild zeigt eine Animation. Körper sitzen auf bunden Sesseln rechts und links im Bild. In der Mitte steht ein weiterer Körper und betrachtet ein Kunstwerk an der Wand. Ist Kreativität eine dem Menschen vorbehaltene Fähigkeit? Der Künstler Tristan Schulze entwickelt für das TextilWerk Bocholt „LUCID“ – den Prototypen einer Künstlichen Intelligenz, die mit Musterbüchern aus dem Museumsarchiv arbeitet und fortlaufend unzählige Variationen der ursprünglichen Entwürfe liefert (ab 5.3.2022). © Tristan Schulze
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Zu sehen ist die Front eines Backsteinhauses mit großen Glasfronten und einem Eingang. Die Maschinenhalle der Zeche Zollern in Dortmund mit ihrem berühmten Jugendstilportal gilt als Keimzelle der Industriekultur in Deutschland. © LWL-Industriemuseum / Martin Holtappels
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Zu sehen ist ein großes Gebäude in bläulichem Licht. Das LVR-Industriemuseum Peter-Behrens-Bau in Oberhausen ist Schauplatz der Eröffnung des Festivals mit der Installation „Waterlicht“. © LVR-Industriemuseum / Altobelli, Hans Starck
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FUTUR 21 – kunst industrie kultur
Medienkunstfestival von LWL und LVR
an 16 Industriemuseen in NRW
4.11.2021 – 2.4.2022
Infos zum Festival, allen beteiligten Künstler:innen, Werken und Orten auf der Homepage:
futur21.de

Pressekontakt:
Birgit Ströter
LVR-Fachbereich Kommunikation
Tel. 0221 809-7711

Frank Tafertshofer
LWL-Pressestelle
Tel.: 0251 591-235

Über den LVR:

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) arbeitet als Kommunalverband mit rund 22.000 Beschäftigten für die 9,8 Millionen Menschen im Rheinland. Mit seinen 41 Schulen, zehn Kliniken, 20 Museen und Kultureinrichtungen, vier Jugendhilfeeinrichtungen, dem Landesjugendamt sowie dem Verbund Heilpädagogischer Hilfen erfüllt er Aufgaben, die rheinlandweit wahrgenommen werden. Der LVR ist Deutschlands größter Leistungsträger für Menschen mit Behinderungen und engagiert sich für Inklusion in allen Lebensbereichen. „Qualität für Menschen“ ist sein Leitgedanke.

Die 13 kreisfreien Städte und die zwölf Kreise im Rheinland sowie die StädteRegion Aachen sind die Mitgliedskörperschaften des LVR. In der Landschaftsversammlung Rheinland gestalten gewählte Mitglieder aus den rheinischen Kommunen die Arbeit des Verbandes.

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