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23. August 2021 | Kultur
Alltags- und Lebenswelten aus 1700 Jahren jüdischem Leben in Deutschland
LVR-Niederrheinmuseum eröffnet Wanderausstellung „Menschen, Bilder, Orte – 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ in Wesel / Geschichten von gestern, heute und morgen vom 24. August bis zum 15. Oktober

Köln. 23. August 2021. Ein Höhepunkt im diesjährigen bundesweiten Festjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ ist die Wanderausstellung „Menschen, Bilder, Orte – 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“, die ab dem 24. August 2021 im LVR-Niederrheinmuseum in Wesel zu sehen sein wird.

Die vom Team des MiQua. LVR-Jüdischen Museums im Archäologischen Quartier Köln kuratierte Ausstellung zeigt bis 15. Oktober unterschiedliche Biografien und Bilder, die vom vielfältigen jüdischen Leben und von jüdischer Kultur im deutschsprachigen Raum seit der Zeit Kaiser Konstantins erzählen. Vom Auf und Ab, vom Ausgegrenzt-Sein und vom Verfolgt-Werden, aber auch vom gesellschaftlichen Miteinander, von Zusammenhalt und Zusammengehörigkeit, von Alltags- und Lebenswelten.

"Jüdische Geschichte und Kultur in Deutschland kann und darf nicht auf die Katastrophe der Shoah verkürzt werden und so zeigt die Wanderausstellung die beeindruckende Vielfalt jüdischen Lebens seit der Erwähnung im Dekret von 321 bis heute. Der leider wieder wachsende Antisemitismus wird dabei nicht unter den Teppich gekehrt, er ist im Gegenteil als Menetekel auch in der Ausstellung präsent", so Professor Jürgen Wilhelm, stellvertretender Vorsitzender der Landschaftsversammlung Rheinland.

Michael Pavlicic, stellvertretender Kuratoriumsvorsitzender der LWL-Kulturstiftung und Vorsitzender des Kulturausschusses des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), ergänzt: „Anlässlich des bundesweiten Festjahres hat die LWL-Kulturstiftung einen Förderschwerpunkt ausgerufen, mit dem wir das Festjahr thematisch begleiten. Die Wanderausstellung ist eines unserer größten Förderprojekte und gleichzeitig Teil einer Kooperation der Landschaftsverbände Westfalen-Lippe (LWL) und Rheinland (LVR). Ziel war und ist es, möglichst in ganz Nordrhein-Westfalen deutlich zu machen, dass Jüdisches Leben ein wichtiger Teil unserer Kultur- und Geistesgeschichte war, ist und auch zukünftig sein wird.“

Die Ausstellung besteht aus vier begehbaren und multimedial bespielten Kuben, die sich auf ihren Außen- und Innenflächen jeweils einem der vier übergeordneten Themen widmen: Recht und Unrecht, Leben und Miteinander, Religion und Geistesgeschichte sowie Kunst und Kultur.

Ausgehend von dem Dekret Kaiser Konstantins aus dem Jahre 321, welches Juden die reichsweite Berufung in die Stadträte der Provinzhauptstädte im Römischen Imperium ermöglichte, erzählt die Ausstellung mit einem geografischen Schwerpunkt auf dem Rheinland und Westfalen die Geschichte und Kulturgeschichte des Judentums im deutschsprachigen Raum.

Über Interaktionen können Interessierte Geschichte und Gegenwart als Teil der deutschen Gesamtgeschichte selbst entdecken. Der Erzählstrang der Ausstellung ist an biografischen Zeugnissen konkreter Personen ausgerichtet, deren Lebenswege markante Ereignisse und Epochen jüdischer Geschichte in Deutschland widerspiegeln und die Perspektive auf den europäischen Raum ausweiten. Der Schwerpunkt liegt auf der Alltagsgeschichte. Beginnend mit den Kölner Bürgerinnen und Bürgern wie Abraham von Oppenheim, Isaac Offenbach, David Levy-Elkan, Leonhard Tietz, Max Bodenheimer, David Wolffsohn, Fritz Deutsch, Richard Stern oder Edith Stein werden für den Blick auf einen gesamtdeutschen Kontext weitere wichtige Persönlichkeiten für die Meilensteine in Geschichte und Politik dieser 1700-jährigen Geschichte vorgestellt. Stellvertretend seien hier nur Moses Mendelssohn, Heinrich Heine, Fanny Hensel, Regina Jonas, Leo Baeck und Heinrich Böll genannt.

Die Inhalte der Wanderausstellung werden durch Exponate aus dem Fundus des LVR-Niederrheinmuseums Wesel ergänzt, die einige Aspekte aus der speziellen jüdischen Geschichte der Region aufgreifen. Darunter finden sich originale Kultgegenstände, die bei den jüdischen Feiertagen zum häuslichen Einsatz kamen, ebenso wie ein Gedenktuch, das bei einem Feldgottesdienst verwendet wurde. Weiterhin werden Objekte präsentiert, die in einem engen Zusammenhang mit der Wirtschaftsgeschichte im „Klevischen“ stehen.

„Menschen, Bilder, Orte – 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ ist ein vom MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier umgesetztes Projekt, das im Rahmen der vielfältigen Aktivitäten des LVR im Festjahr eine zentrale Rolle einnimmt. Dank der Unterstützung der LWL-Kulturstiftung entfaltet sie ihre Wirkung an fünf Orten in ganz NRW und ist eines von 24 Projekten des Förderschwerpunktes „#2021JLID – Jüdisches Leben in Deutschland“. Zuvor war die Ausstellung in der Alten Synagoge in Essen und in den Landeshäusern der Landschaftsverbände Westfalen-Lippe (LWL) in Münster und Rheinland (LVR) in Köln zu sehen. Letzte Station der Wanderausstellung wird das Museum für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund (24. Oktober bis 12. Dezember 2021) sein.

Die Ausstellung wird vom 24. August 2021 bis zum 15. Oktober im LVR-Niederrheinmuseum Wesel, An der Zitadelle 14-20, gezeigt. Die Öffnungszeiten sind Dienstag bis Sonntag von 11 Uhr bis 17 Uhr. Eine vorherige Terminbuchung ist nicht erforderlich, allerdings ist die Personenzahl im Museum weiterhin auf 50 Besucherinnen und Besucher begrenzt. Während des gesamten Besuchs gelten außerdem weitere Sicherheits- und Hygienemaßnahmen, es gibt ebenfalls eine Maskenpflicht.

Weitere Informationen unter www.2021juedischesleben.de

Pressekontakt:

Birgit Ströter
LVR-Fachbereich Kommunikation
Tel. +49 (0)221 809-7711
birgit.stroeter@lvr.de

Thomas Ohl
LVR-Niederrheinmuseum Wesel
Tel. +49 (0) 281 33996-301
thomas.ohl@lvr.de

Eröffneten die Ausstellung Wesel: Milena Karabaic, LVR-Dezernentin Kultur und Landschaftliche Kulturpflege, Dr. Veit Veltzke, Direktor des LVR-Niederrheinmuseums Wesel, Dr. Laura Cohen, Wissenschaftliche Referentin beim MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln, Günter Helbig, 1. Stellvertretender Landrat des Kreises Wesel, Dr. Thomas Otten, Direktor des MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln, Ruth Freßmann, 2. Stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Wesel, Michael Pavlicic, Vorsitzender des LWL-Kulturausschusses und Stellvertretender Kuratoriumsvorsitzender der LWL-Kulturstiftung, Prof. Dr. Jürgen Wilhelm, 1. Stellvertretender Vorsitzender der Landschaftsversammlung Rheinland . Foto: © Annette Hiller-Pahlow/LVR-ZMB
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Über den LVR:

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) arbeitet als Kommunalverband mit rund 22.000 Beschäftigten für die 9,8 Millionen Menschen im Rheinland. Mit seinen 41 Schulen, zehn Kliniken, 20 Museen und Kultureinrichtungen, vier Jugendhilfeeinrichtungen, dem Landesjugendamt sowie dem Verbund Heilpädagogischer Hilfen erfüllt er Aufgaben, die rheinlandweit wahrgenommen werden. Der LVR ist Deutschlands größter Leistungsträger für Menschen mit Behinderungen und engagiert sich für Inklusion in allen Lebensbereichen. „Qualität für Menschen“ ist sein Leitgedanke.

Die 13 kreisfreien Städte und die zwölf Kreise im Rheinland sowie die StädteRegion Aachen sind die Mitgliedskörperschaften des LVR. In der Landschaftsversammlung Rheinland gestalten gewählte Mitglieder aus den rheinischen Kommunen die Arbeit des Verbandes.

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