Die Beseitigung der – strukturellen und alltagspraktischen – Barrieren fällt nicht in den privaten Verantwortungsbereich von Menschen mit Behinderung. Sie ist eine öffentliche Aufgabe, die Kulturpolitik und öffentlich geförderte Institutionen in die Praxis umsetzen müssen. Viele Kulturinstitutionen haben in den letzten Jahren erste Schritte unternommen, um zugänglicher zu werden. In unseren Beratungsgesprächen hat sich allerdings gezeigt, dass dabei oft der direkte Kontakt und fachliche Austausch mit behinderten Kulturschaffenden fehlen. So werden Maßnahmen zur Umsetzung von Barrierefreiheit losgelöst von tatsächlichen Bedarfen entwickelt und bleiben häufig auf physische Barrieren oder technische Lösungen beschränkt.
Mit den sechs Interviews in dieser Broschüre werden die Perspektive von Menschen mit Behinderungen im Kulturbetrieb ins Zentrum gestellt. Dabei war das Ziel, sowohl Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen zu befragen, Erfahrungen von Mehrfachdiskriminierung sichtbar zu machen, als auch verschiedene Positionen in Hinblick auf Personal (Wer arbeitet im Kulturbetrieb?), Programm (Welche Geschichten werden erzählt?) und Publikum (Wer hat Zugang zu Kulturveranstaltungen?) abzubilden.
So beschreibt Andreas Krüger, Referent für Barrierefreiheit und Inklusion an der Berlinischen Galerie, dass Barrierefreiheit in der Projektplanung meistens nicht von Anfang an mitgedacht wird und Kurator*innen sie öfters in Frage stellen (Interview Seite 9).
Behinderung im Spielplan – Zugänge in den Kulturbetrieb Hg.: Diversity Arts Culture, Teil der Stiftung für Kulturelle Weiterbildung und Kulturberatung Redaktion: Cordula Kehr (V.i.S.d.P) Konzeption: Carolin Huth, Cordula Kehr Illustrationen: Annton Beate Schmidt Gestaltung und Druck: Inkl. Design GmbH Agentur für inklusive Gestaltung Berlin 2021
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