Köln. 13. Januar 2023. Das MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln hat zum neuen Jahr eine umfangreiche Dokumentation seiner Aktivitäten im Rahmen des Festjahrs „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ vorgelegt. Die 90 Seiten starke, reich bebilderte Publikation gibt einen Einblick in die vielfältigen Aktivitäten des MiQua und des LVR-KULTURHAUS Landsynagoge Rödingen im Jubiläumszeitraum 2021/22. Zugleich geht die bundesweit erfolgreiche Wanderausstellung „Menschen – Bilder – Orte“ in die zweite Verlängerung und ist vom 24. Januar bis 12. März 2023 in der Ludwigskirche Saarbrücken zu sehen.
Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) beteiligte sich im Rahmen des Gedenkjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ mit zahlreichen Projekten an der Gestaltung des Festjahres und brachte dafür Eigenmittel und Zuschüsse von etwa 1,4 Mio. Euro auf. Mit Veranstaltungsformaten wie Ausstellungen, eine wissenschaftliche Fachtagung, Lesungen, Vorträgen, Konzerten, ein Künstlergespräch oder Social-Media-Aktivitäten trug der LVR aktiv zum Erfolg bei. Er setzte damit ein deutliches Zeichen für die Anerkennung und Wertschätzung jüdischen Lebens in Deutschland und gegen den erstarkenden Antisemitismus.
Gemeinsam gelang es dem MiQua und dem LVR-KULTURHAUS Landsynagoge Rödingen bereits bestehende Netzwerke zu erweitern, größere Zielgruppen zu erreichen und neue Partnerschaften einzugehen. Das gilt nicht nur für die Wanderausstellung „Menschen – Bilder – Orte“, die trotz der Corona-Beschränkungen weit über 20.000 Menschen besuchten und in Kürze in Saarbrücken an ihrer zehnten Station zu sehen sein wird. Auch die gemeinsam mit dem KOLUMBA (Kunstmuseum des Erzbistums Köln) entwickelte Ausstellung „In die Weite – Aspekte jüdischen Lebens in Deutschland“, die mobile Outdoor-Wanderausstellung der Landsynagoge Rödingen oder die wissenschaftliche Fachtagung sind Belege für erfolgreiche Kooperationen.
Digitale Formate, darunter Livestreams, ein Ausstellungsfilm, Video-Kurzführungen sowie begleitende Videointerviews, die live über Instagram durchgeführt und später auf dem MiQua-Blog und anderen Social-Media-Kanälen abrufbar waren, machten das Angebot für einen breite Öffentlichkeit zugänglich. Ein wichtiges Format war zudem die Erinnerungs- und Bildungsarbeit, die junge Menschen und Schüler*innen als eine wesentliche Zielgruppe der LVR-Einrichtungen ansprachen. Die nun vorgelegte Publikation zeigt, wie es dem LVR mit seinem umfassenden Angebot gelungen ist, den Blick auf die große kulturelle und gesellschaftliche Vielfalt jüdischen Lebens und auf das spektakuläre Museumsprojekt MiQua zu lenken, und liefert viele Anregungen für künftige Aktivitäten.
Die Publikation 321 – 2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland. Die Aktivitäten des MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln und des LVR-KULTURHAUS Landsynagoge Rödingen im Rahmen des Festjahres, Köln 2022, ISBN: 978-3-96719-006-9 kann kostenlos bestellt werden unter: presse.miqua@lvr.de
Sie ist außerdem im Download verfügbar unter https://miqua.lvr.de/de/presse/presse.html
Wanderausstellung Menschen – Bilder – Orte. 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland vom 24. Januar bis 12. März 2023, Ludwigskirche, Am Ludwigsplatz 18, 66117 Saarbrücken, Eintritt frei.
Die Ausstellung besteht aus vier begehbaren und multimedial bespielten Kuben, die sich auf ihren Außen- und Innenflächen jeweils einem der vier übergeordneten Themen widmen: Recht und Unrecht, Leben und Miteinander, Religion und Geistesgeschichte sowie Kunst und Kultur. Medial inszeniert wird die 1700-jährige jüdische Geschichte eindrücklich, vielfältig und interaktiv. Die Erzählung ist an biografischen Zeugnissen konkreter Personen ausgerichtet, deren Lebenswege markante Ereignisse und Epochen jüdischer Geschichte in Deutschland widerspiegeln und die Perspektive auf den europäischen Raum ausweiten.