Köln. 21. Januar 2025. Wenn frühmorgens das Telefon klingelt, zucken viele Eltern zusammen. Denn oft ist es die Kita, die aufgrund eines hohen Krankenstandes oder anderer Gründe die Betreuung einschränken muss. 9.722 Mal wurde in den 5.924 rheinischen Kitas im Jahr 2024 die Betreuungszeit reduziert, 10.255 Mal wurden Gruppen zeitweise geschlossen. 522 Mal musste sogar die ganze Einrichtung schließen. Das geht aus Meldungen der Kitaträger hervor, die eine Personalunterdeckung dem LVR-Landesjugendamt Rheinland mitteilen müssen. Die Gründe sind vielfältig. Ein Grundproblem ist jedoch der Fachkräftemangel und die sich daraus ergebende angespannte Personalsituation in den Kindertageseinrichtungen.
Wer in Nordrhein-Westfalen in einer Kita arbeiten darf, regelt die Personalverordnung NRW, die am 6. Dezember 2024 in einer neuen Fassung in Kraft getreten ist. Über die neuen Möglichkeiten des Personaleinsatzes informieren die Landesjugendämter bei den Landschaftsverbänden Rheinland (LVR) und Westfalen-Lippe (LWL) nun in Web-Sprechstunden Mitarbeitende aus Jugendämtern, Kita-Träger und –Fachberatungen sowie Mitarbeiter*innen der Jobcenter. Neuerdings können beispielsweise unter bestimmten Voraussetzungen zum Konzept der Einrichtung passende profilrelevante Kräfte eingesetzt werden – etwa Musiker*innen in einer Kindertageseinrichtung mit Musikschwerpunkt. Die Websprechstunde zur neuen Verordnung kommt gut an in der Fachwelt: Die erste Veranstaltung war mit über 400 Anmeldungen sogar deutlich überbucht, sodass kurzfristig ein weiterer Termin angeboten wird.