Vortragsabend am 8. Mai 2025 zur Geschichte der „Irren-Heilanstalt“ Siegburg und dem Sprechen über Psychiatrie / Interdisziplinäre Impulse anlässlich „200 Jahre Psychiatrie im Rheinland“
 
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28. April 2025 | Kultur

Von der „Irren-Heilanstalt“ zur Wiege der modernen Psychiatrie

Vortragsabend am 8. Mai 2025 zur Geschichte der „Irren-Heilanstalt“ Siegburg und dem Sprechen über Psychiatrie / Interdisziplinäre Impulse anlässlich „200 Jahre Psychiatrie im Rheinland“
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Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleg*innen,

1825 wurde in Siegburg auf dem Michaelsberg die erste moderne Psychiatrie – damals noch „Irren-Heilanstalt“ genannt – in Preußen gegründet. Es war die erste als „Heilanstalt“ bezeichnete Einrichtung; sie gilt heute als Wiege der modernen Psychiatrie in Deutschland. Zugleich berührte die Anstalt auch den Alltag der Menschen vor Ort. Aus Siegburg, so zumindest die Entstehungslegende, stammt die auch heute noch genutzte Redewendung „einen Ratsch am Kappes haben“. Angeblich geht sie zurück auf den in Siegburg behandelnden Arzt Carl Pelman, der um 1870 bei bestimmten Erkrankungen eine zeitgenössisch moderne, aus heutiger Sicht aber fragwürdige Behandlungsmethode nutzte: Pelmann öffnete die Schädeldecke der Patienten und behandelte den Riss über längere Zeit mit einer stark quecksilberhaltigen Salbe.

Die Geschichte der Siegburger Anstalt und der Austausch über Psychiatrie sind Themen eines Vortragsabends im Siegburger Stadtmuseum am 8. Mai 2025, ab 18 Uhr. Der Abend ist Teil der vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) organisierten Vortragsreihe „Psychiatrie und Gesellschaft“, die sich mit den Wechselwirkungen von Gesellschaft und Psychiatrie beschäftigt.

Dr. Susanne Haase-Mühlbauer, Kulturbeiratsvorsitzende der Stadtbetriebe Siegburg AöR, und Dr. Helmut Rönz, Leiter des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte, führen in die Veranstaltung ein. Anschließend folgen zwei Impulsvorträge zum Thema des Abends. Der Medizinhistoriker Prof. Dr. Dr. Heinz Schott wird die „Irren-Heilanstalt“ Siegburg in die deutsche Psychiatriegeschichte einordnen. Die LVR-Sprachforscherin Dr. Charlotte Rein beleuchtet ausgehend von der Redewendung die Entstehung und Funktion von geflügelten Worten mit Bezug zur Medizin. Dabei geht es auch um die Frage, warum es in der deutschen Sprache gerade für extreme Geisteszustände besonders viele Bezeichnungen gibt. Die Veranstaltung schließt mit einer offenen Diskussionsrunde.

Alle Interessierten sind herzlich zur Teilnahme eingeladen. Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung beim LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte wird gebeten unter rheinische-geschichte@lvr.de


Hinweis an die Redaktionen:
Sofern Sie vorab ein Interview führen möchte, melden Sie sich. Wir vermitteln gerne Gesprächspartner*innen.

Mehr Informationen unter: www.lvr.de/psychiatriegeschichte

Mit freundlichen Grüßen

 

Birgit Ströter

Pressearbeit Kultur

 

Über den LVR

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) arbeitet als Kommunalverband mit rund 22.000 Beschäftigten für die 9,8 Millionen Menschen im Rheinland. Mit seinen 41 Schulen, zehn Kliniken, 20 Museen und Kultureinrichtungen, vier Jugendhilfeeinrichtungen, dem Landesjugendamt sowie dem Verbund WohnenPlusLeben erfüllt er Aufgaben, die rheinlandweit wahrgenommen werden. Der LVR ist Deutschlands größter Leistungsträger für Menschen mit Behinderungen und engagiert sich für Inklusion in allen Lebensbereichen. „Qualität für Menschen“ ist sein Leitgedanke.

Die 13 kreisfreien Städte und die zwölf Kreise im Rheinland sowie die StädteRegion Aachen sind die Mitgliedskörperschaften des LVR. In der Landschaftsversammlung Rheinland gestalten gewählte Mitglieder aus den rheinischen Kommunen die Arbeit des Verbandes.