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08. Juli 2025 | Der LVR

LVR-Landschaftsausschuss beschließt Austritt aus der Metropolregion Rheinland e.V.

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Köln, 8. Juli 2025. Der Landschaftsausschuss des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) hat heute einstimmig beschlossen, die Mitgliedschaft des LVR im Verein Metropolregion Rheinland e.V. (MRR) zum 31. Dezember 2025 zu beenden. Der Austrittsbeschluss geht auf einen gemeinsamen Antrag der Fraktionen von CDU und SPD zurück, die sich angesichts der anhaltend angespannten Haushaltslage sowie fehlender konkreter Wirkung des Vereins für diesen Schritt ausgesprochen hatten.

Die LVR-Verwaltung selbst hatte in ihrer zur Sitzung vorgelegten Vorlage ursprünglich empfohlen, zunächst in der Metropolregion Rheinland zu verbleiben und die angekündigte Neuausrichtung der Vereinsarbeit unter der neuen Geschäftsführung kritisch-konstruktiv zu begleiten.

Ursprüngliches Ziel: Stärkung des Rheinlands als europäische Metropolregion

Der LVR war im Jahr 2017 maßgeblich an der Gründung der Metropolregion Rheinland e.V. beteiligt. Ziel war es, die Zusammenarbeit kommunaler Gebietskörperschaften und Kammern zu intensivieren, das Rheinland als wirtschaftlich, kulturell und planerisch starke Region zu positionieren und dessen Wahrnehmung im nationalen und internationalen Kontext zu stärken. Insbesondere in den Bereichen Kultur und Tourismus hatte der LVR sich federführend eingebracht und war zuletzt u.a. im Arbeitskreis „Profilierung und Identifikation“ aktiv.

Zunehmende inhaltliche Divergenzen und abnehmende Wirksamkeit

Seit der Gründung des Vereins hat sich die inhaltliche Ausrichtung mehrfach verändert. Die ursprünglich formulierten Zielsetzungen wurden aus Sicht des LVR in der Praxis nicht konsequent verfolgt. Zudem wurde die politische wie fachliche Arbeit des Vereins aus Sicht vieler Mitglieder – darunter mehrere Mitgliedskörperschaften des LVR – zunehmend als wenig gewinnbringend empfunden.

Insbesondere der häufige Wechsel in der Geschäftsführung, strukturelle Ineffizienzen sowie die thematische Schwerpunktverschiebung hin zu Bereichen außerhalb des LVR-Kerngeschäfts – etwa Tourismus oder Infrastruktur – führten zu wachsender Kritik. Mehrere Mitglieder, darunter die Bundesstadt Bonn und die IHK Aachen, haben den Verein bereits verlassen oder entsprechende Beschlüsse gefasst.

Angespannte Haushaltslage als wesentlicher Austrittsgrund

Neben inhaltlichen Gründen spielte die finanzielle Situation eine wesentliche Rolle bei der Entscheidung: Angesichts der angespannten Haushaltslage des LVR sowie vieler seiner Mitgliedskörperschaften ist eine fortgesetzte finanzielle Beteiligung am MRR – zuletzt bis zu 150.000 Euro jährlich durch Sachleistungen – nur schwer zu rechtfertigen.

Austritt zum Jahresende 2025

Gemäß § 4 der Satzung des MRR kann der Austritt eines Mitglieds bis zum 30. September eines Jahres zum Jahresende erklärt werden. Der LVR wird nach dem heutigen Beschluss diesen formalen Schritt zeitnah vollziehen, sodass die Mitgliedschaft mit Wirkung ab 1. Januar 2026 endet.

 

Weitere Informationen

 

Pressekontakt

Dr. Doris Hildesheim

LVR-Fachbereich Kommunikation

 

Über den LVR

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) arbeitet als Kommunalverband mit rund 22.000 Beschäftigten für die 9,8 Millionen Menschen im Rheinland. Mit seinen 41 Schulen, zehn Kliniken, 20 Museen und Kultureinrichtungen, vier Jugendhilfeeinrichtungen, dem Landesjugendamt sowie dem Verbund Heilpädagogischer Hilfen erfüllt er Aufgaben, die rheinlandweit wahrgenommen werden. Der LVR ist Deutschlands größter Leistungsträger für Menschen mit Behinderungen und engagiert sich für Inklusion in allen Lebensbereichen. „Qualität für Menschen“ ist sein Leitgedanke.

Die 13 kreisfreien Städte und die zwölf Kreise im Rheinland sowie die StädteRegion Aachen sind die Mitgliedskörperschaften des LVR. In der Landschaftsversammlung Rheinland gestalten gewählte Mitglieder aus den rheinischen Kommunen die Arbeit des Verbandes.