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15. September 2025
Der Paritätische: Bericht zu Armut und Kita-Betreuung
Der Paritätische Bericht zu Armut und Kita-Betreuung zeigt anhand von Daten aus dem Mikrozensus 2024, dass das deutsche System der Kindertagesbetreuung derzeit nicht ausreichend dazu beiträgt, soziale Ungleichheiten zu verringern.

Obwohl die Kindertagesbetreuung gesetzlich den Auftrag hat, Benachteiligungen abzubauen, profitieren Kinder aus armutsbetroffenen Haushalten deutlich weniger von frühkindlicher Bildung, so der Paritätische Gesamtverband. Armutsbetroffene Kinder besuchen demnach seltener eine Kita, und wenn doch, dann meist in geringerem zeitlichem Umfang. Diese Ungleichheit ist nicht auf mangelnde Nachfrage zurückzuführen: Viele Eltern äußern einen Betreuungswunsch, können diesen aber aufgrund fehlender Plätze nicht realisieren.

Ein zentrales Hindernis stellt die finanzielle Belastung durch Elternbeiträge dar. Trotz gesetzlicher Regelungen zur Beitragsbefreiung für Familien mit Sozialleistungsbezug zahlen viele armutsbetroffene Haushalte dennoch erhebliche Beträge. Diese Kosten wirken abschreckend und verhindern den Zugang zur Betreuung. Auch das Bildungs- und Teilhabepaket (BuT), das Kindern aus einkommensschwachen Familien gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen soll, erreicht nur einen Teil der Anspruchsberechtigten. Die Inanspruchnahme ist niedrig, was auf bürokratische Hürden und mangelnde Information zurückzuführen ist. Die Folge ist eine Lose-Lose-Lose-Situation: für die Kinder, denen Bildungs- und Entwicklungschancen entgehen; für die Eltern, denen Erwerbstätigkeit erschwert wird; und für die Gesellschaft, der wichtige Potenziale verloren gehen.

Die aktuelle Situation erfordert konkrete Maßnahmen: Der Zugang zur Kindertagesbetreuung muss erleichtert, Betreuungsumfänge ausgeweitet und die Kostenfreiheit für armutsbetroffene Familien konsequent umgesetzt werden. Auch die Inanspruchnahme von BuT-Leistungen sollte automatisiert und damit vereinfacht werden. Zudem braucht es eine bedarfsgerechte Personalausstattung in Kitas mit hohem Anteil benachteiligter Kinder sowie eine dauerhafte finanzielle Beteiligung des Bundes. Nur so kann das System der Kindertagesbetreuung seinem Auftrag gerecht werden, soziale Ungleichheiten zu verringern und allen Kindern faire Startchancen zu bieten.

Download Bericht zu Armut und Kita-Betreuung

Über den LVR:

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) arbeitet als Kommunalverband mit rund 22.000 Beschäftigten für die 9,8 Millionen Menschen im Rheinland. Mit seinen 41 Schulen, zehn Kliniken, 20 Museen und Kultureinrichtungen, vier Jugendhilfeeinrichtungen, dem Landesjugendamt sowie dem Verbund Heilpädagogischer Hilfen erfüllt er Aufgaben, die rheinlandweit wahrgenommen werden. Der LVR ist Deutschlands größter Leistungsträger für Menschen mit Behinderungen und engagiert sich für Inklusion in allen Lebensbereichen. „Qualität für Menschen“ ist sein Leitgedanke.

Die 13 kreisfreien Städte und die zwölf Kreise im Rheinland sowie die StädteRegion Aachen sind die Mitgliedskörperschaften des LVR. In der Landschaftsversammlung Rheinland gestalten gewählte Mitglieder aus den rheinischen Kommunen die Arbeit des Verbandes.

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