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23. August 2017 | Kliniken+HPH
Verstehen erleichtert - LVR-Klinikverbund fördert Erfolgsmodell mit 440.000 Euro
LVR finanziert Einsatz von Sprach- und Integrationsmittlern in Sozialpsychiatrischen Zentren im gesamten Rheinland / Zwei Förderpakete für 2017 und 2018 aufgelegt

Rheinland. Flucht, Folter, Verlust – viele Menschen mit Fluchthintergrund haben traumatische Situationen erlebt und sind dadurch seelisch erkrankt. Auch Menschen mit Migrationshintergrund erkranken psychiatrisch und benötigen Hilfe. Sprache und die Kultur ihres Herkunftslandes spielen bei der Behandlung eine herausragende Rolle und entscheiden über den Erfolg. Deshalb fördert der Landschaftsverband Rheinland (LVR) seit 2013 den Einsatz von qualifizierten Sprach- und Integrationsmittlern (SIM) in seinen neun psychiatrischen Fachkliniken. Sie helfen dabei, sprachliche und soziokulturelle Barrieren zu überwinden. Dieses Erfolgsmodell wird nun auf den Bereich der ambulanten psychiatrischen Versorgung in der Fläche ausgeweitet.

Der LVR-Klinikverbund fördert mit insgesamt 440.000 Euro für 2017 und 2018 den Einsatz von Sprach- und Integrationsmittlern in den Sozialpsychiatrischen Zentren (SPZ) im Rheinland. Parallel hat der LVR begonnen, die SPZ-Mitarbeitenden für die interkulturelle Arbeit in der Praxis und die Zusammenarbeit mit Sprach- und Integrationsmittlern zu schulen. Diese Aufgabe übernehmen die sieben Sozialpsychiatrischen Kompetenzzentren (SPKoM) im Rheinland. Dafür stellt der LVR zusätzlich 10.000 Euro für die Jahre 2017 und 2018 bereit.

Immer mehr Menschen mit Flucht- oder Migrationshintergrund kommen in die Kontakt- und Beratungsstellen in den Gemeinden, den Sozialpsychiatrischen Zentren, um sich beraten zu lassen. Dabei kann es insbesondere darum gehen, eine psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlung zu beginnen oder nach einer stationären Behandlung weitere psychosoziale Hilfen in Anspruch nehmen zu können. Eine Beratung auf Augenhöhe, die Sprache und Kultur berücksichtigt, bringt nach unseren bisherigen Erfahrungen in den LVR-Kliniken gute Ergebnisse für alle Beteiligten. Es hat sich gezeigt, dass ein erfolgreicher Einsatz von Sprach- und Integrationsmittlern von einer vorherigen spezifischen Schulung, aber auch der praktischen Einübung abhängt. Wir haben deshalb zwei Förderpakete aufgelegt, um eine optimale Beratung der hilfesuchenden Menschen zu ermöglichen“, skizziert LVR-Dezernentin Martina Wenzel-Jankowski den Hintergrund.

Übersicht der Förderpakete zum Einsatz von SIM in Sozialpsychiatrischen Zentren:

Einsatz von Sprach- und Integrationsmittler für die Sozialpsychiatrische Zentren

  • Der LVR fördert den Einsatz von qualifizierten SIM in den 71 SPZ in definierten Bedarfssituationen, jeweils insgesamt 440.000 Euro für die Jahre 2017 und 2018.

Unterstützende Maßnahmen durch Sozialpsychiatrische Kompetenzzentren (SPKoM)

  • Der LVR fördert unterstützende Maßnahmen durch die SPKoM für die Mitarbeitenden der SPZ zum fachgerechten Einsatz von SIM, jeweils insgesamt 10.000 Euro für die Jahre 2017 und 2018).

Ein Beispiel: In Solingen wurden am 20. Juni 2017 im Sozialpsychiatrischen Zentrum, Kölner Straße 1, die Mitarbeitenden der SPZ aus dem Versorgungsgebiet des SPKoM Bergisches Land ganztätig kostenlos geschult. Dies waren die Inhalte: Lebenssituation und psychosoziale Versorgung von Menschen mit Fluchterfahrung, Grundsätze der Kooperation mit Sprach- und Integrationsmittlern, Praxisorientierte interkulturelle Gesprächsführung, Feedback und Austausch.

Seit 2013 gibt es an allen neun LVR-Kliniken die Möglichkeit, qualifizierte Sprach- und Integrationsmittlerinnen bzw. -mittler hinzuzuziehen. Im Jahr 2015 wurden im Rahmen der Behandlung psychisch kranker Flüchtlingspatientinnen und -patienten insgesamt etwa 126.000 Euro für zirka 1.350 Einsätze von Sprach- und Integrationsmittlern verausgabt. Durch die gestiegene Zahl an Patientinnen und Patienten mit Fluchthintergrund haben sich im Jahr 2016 die Fördersumme und Einsätze verdoppelt: Insgesamt finanzierte der LVR rund 312.000 Euro für zirka 3.065 Einsätze in allen LVR-Kliniken.

Am 14. September 2017 findet in Köln-Deutz eine große ganztätige Fachveranstaltung mit dem Thema „Interkulturalität in der Gemeindepsychiatrie“ statt. Anmeldungen sind noch bis zum 31. August 2017 an guido.gierling@lvr.de möglich.

Programm

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Landschaftsverband Rheinland
LVR-Fachbereich Kommunikation
Katharina Landorff
Telefon 0221 809-2527
E-Mail: Katharina.landorff@lvr.de

Über den LVR:

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) arbeitet als Kommunalverband mit rund 22.000 Beschäftigten für die 9,8 Millionen Menschen im Rheinland. Mit seinen 41 Schulen, zehn Kliniken, 20 Museen und Kultureinrichtungen, vier Jugendhilfeeinrichtungen, dem Landesjugendamt sowie dem Verbund Heilpädagogischer Hilfen erfüllt er Aufgaben, die rheinlandweit wahrgenommen werden. Der LVR ist Deutschlands größter Leistungsträger für Menschen mit Behinderungen und engagiert sich für Inklusion in allen Lebensbereichen. „Qualität für Menschen“ ist sein Leitgedanke.

Die 13 kreisfreien Städte und die zwölf Kreise im Rheinland sowie die StädteRegion Aachen sind die Mitgliedskörperschaften des LVR. In der Landschaftsversammlung Rheinland gestalten gewählte Mitglieder aus den rheinischen Kommunen die Arbeit des Verbandes.

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