Ein historisches Fachwerkhaus aus Leichlingen vertritt das Rheinland. Durch seine kleinformatigen Fenster konnte die Einfachverglasung belassen werden, sie spielte in der Energiebilanz des Hauses eine untergeordnete Rolle. Eine Innendämmung mit Holzfaserplatten und eine in den Lehmputz eingebrachte Wandheizung verhalfen neben anderen auf das Gebäude zugeschnittenen Maßnahmen zu einer zeitgemäßen Energiebilanz.
„Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass historische Bauten Energieschleudern sind“, so Dr. Andrea Pufke, Landeskonservatorin im Rheinland. Häufig sei sogar das Gegenteil richtig: „Die Energiebilanz eines Gebäudes sollte auf dessen gesamte Lebensdauer gerechnet werden. Allein durch ihr Alter sparen alte Gebäude gegenüber Neubauten viel Energie ein.“
Bis in das frühe 20. Jahrhundert hinein standen beim Bau fast ausschließlich ökologisch einwandfreie Baustoffe zur Verfügung: Holz, Stroh, Lehm, Sand und Naturstein sind bis heute mit relativ wenig Energie zu gewinnen und können meist ohne lange Transportwege regional bezogen werden. Auch dies trägt zur positiven energetischen Gesamtbilanz von Altbauten bei. Die Frage nach der späteren Entsorgung von problematischen Baustoffen wie Polystyrol (Styropor) stellt sich bei diesen Gebäuden nicht.
Da Baudenkmäler nicht nur optisch, sondern auch substanziell erhalten bleiben sollen, ist jede Sanierung möglichst schonend vorzunehmen. Eine Außendämmung der Fassade ist in der Regel keine Option. Was zwischen Bayern und Schleswig-Holstein, zwischen Nordrhein-Westfalen und Sachsen für gelungene Alternativen gefunden wurden, zeigt die Ausstellung.
Die Ausstellung ist bis zum 20. März täglich von 9 bis 19 Uhr zu besichtigen.
Adresse: LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland Ehrenfriedstraße 19 50259 Pulheim Telefon: 02234 9854-0
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Pressekontakt: Birgit Ströter LVR-Fachbereich Kommunikation Tel: 0221 809 – 7711
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