Wesel. 28. Februar 2018. Bis zur Eröffnung der Ausstellung „Wesel und die Niederrheinlande. Schätze, die Geschichte(n) erzählen" am 18. März, sind es noch knapp drei Wochen. Und immer weniger erinnert daran, dass im künftigen LVR-Niederrheinmuseum Wesel hier in letzter Zeit vor allem saniert und gebaut wurde. Viel mehr gewinnt die künftige Ausstellung an Profil. Dazu tragen vor allem die Exponate bei, die derzeit nahezu täglich eintreffen, um dann von Biografien und Ereignissen zu berichten, die die besonderen Konturen niederrheinischer Geschichte in Mittelalter und Früher Neuzeit lebendig werden lassen.
„Entlang der insgesamt 350 Exponate erhalten die Museumsgäste eine Vorstellung davon, wie man sich die Beziehungen im grenzüberschreitenden Kulturraum der Niederrheinlande vorstellen muss, der den Unteren Niederrhein, die Niederlande, Flandern und Brabant umfasste. Wir verstehen, wie dieser Raum die Identität der Menschen und ihre persönlichen Schicksale prägte“, machte Milena Karabaic, LVR-Dezernentin Kultur und Landschaftliche Kulturpflege, deutlich.
Einige besonders bemerkenswerte Objekte stellte sie mit Museumsdirektor Dr. Veit Veltzke vor. Dazu gehörten eine spätgotische Madonna, deren Künstler auch die Muttergottes für die flämisch-brabantische Rathausfassade in Wesel im 15. Jahrhundert schuf sowie ein steinernes Relief, das den Eindruck von den besonderen Bedingungen im Frauenkloster Graefenthal bei Goch im 16. Jahrhundert vermittelte. Aus Bordeaux trafen drei Porträts des 17. und 18. Jahrhunderts aus dem früheren Besitz der Familie de Wall/von Weiler ein. Sie berichten vom Holzgroßhandel niederländischer Migranten am Niederrhein und vom märchenhaften Aufstieg eines Niederrheiners zum Botschafter im Osmanischen Reich. „Mit einem besonderen Chanukka-Leuchter des letzten Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde Kleve, David Weyl (1873-1945), gelingt der Brückenschlag in die Gegenwart. Dank niederländischer Freunde konnte dieses Kultobjekt während der deutschen Besatzungsherrschaft vor der Vernichtung bewahrt werden“, so Veltzke.
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