Sollte diese E-Mail nicht richtig dargestellt werden, klicken Sie bitte hier.
Bildtext
 
 
 
09. Mai 2018 | Kultur
Was nicht im Duden steht…
LVR-Institut veröffentlicht das erste Herkunftswörterbuch zur Umgangssprache an Rhein und Ruhr

Köln./Rheinland. 9. Mai 2018. Die sprachliche Welt jenseits der Schriftsprache ist bunt und vielfältig. Vor allem im Rheinland. Diese Erfahrung hat LVR-Sprachforscher Peter Honnen in über 30 Jahren beim LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte gemacht. Und in einem Buch zusammengestellt, was nun präsentiert wurde und jetzt schon als das Standardwerk der rheinischen Sprache gelten darf.

Wer einen Blick ins Buch wirft, stellt fest: Die Umgangssprache an Rhein und Ruhr ist geradezu ein Tummelplatz ungewöhnlicher Wörter wie Pips, knöttern, bott, stickum, Knies, uselig, Söller, Klaaf, Dörpel, Ambach, plästern, spinksen, Schinoos, oder Orzen. Die sind keineswegs sprachliche Kuriositäten, über die man schmunzeln kann, sondern lebendige Sprachzeugnisse der bewegten Vergangenheit des Rheinlands als römische Kolonie, fränkisches Siedlungsgebiet oder jüdische Migrationsregion im Mittelalter. Und Wörter wie tergen, frackich, kühmen, verbaseln oder bölken belegen noch heute die enge umgangssprachliche Verbundenheit mit dem niederdeutschen Sprachraum: das Rheinische als sprachliche Bastion gegen hochdeutsche Gleichmacherei. Dazu kommen französische und niederländische Lehnwörter wie Amarasch, dörmeln, Pick und Pluten, Baas oder Raubauke sowie Entlehnungen aus dem Rotwelschen (Kohldampf, verkohlen) und Neuschöpfungen wie Zigulle, Zichte oder Fuppes. Das neue etymologische Wörterbuch des LVR-Sprachwissenschaftlers Peter Honnen macht die spannende Geschichte der rheinischen Umgangssprache zwischen Hunsrück und Westfalen – auch in lebendigen Sprachbeispielen – erstmals erlebbar und vor allem lesbar.

Der Titel des Buches „Wo kommt dat her?“ kommt nicht von ungefähr. „Es ist die mit Abstand häufigste Frage an die Sprachabteilung des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte - die Bitte um Auskunft über die Geschichte von Wörtern oder Namen“, so der Autor Peter Honnen. Mit dem neuen, umfangreichen Herkunftswörterbuch zur Alltagssprache an Rhein und Ruhr gibt er nun auf knapp 700 Seiten umfassend Antworten auf die vielen Fragen, die ihn während seiner langjährigen Arbeit in der Sprachabteilung erreicht haben.

Peter Honnen: „Wo kommt dat her?“. Herkunftswörterbuch der Umgangssprache an Rhein und Ruhr, Köln 2018, Greven Verlag Köln, 688 Seiten, 28 Euro.

Pressekontakt:
Birgit Ströter
LVR-Fachbereich Kommunikation
Tel. 02 21 - 809 - 77 11

Bild zum Download
"Wo kommt dat her?" informiert über die Herkunft der Umgangssprache an Rhein und Ruhr. Auf fast 700 Seiten klärt LVR-Sprachforscher Peter Honnen alles von "Ambach" bis "zuppen". Foto: Birgit Ströter/LVR
Download Download Bild (JPG, 2,61 MB)

Über den LVR:

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) arbeitet als Kommunalverband mit rund 22.000 Beschäftigten für die 9,8 Millionen Menschen im Rheinland. Mit seinen 41 Schulen, zehn Kliniken, 20 Museen und Kultureinrichtungen, vier Jugendhilfeeinrichtungen, dem Landesjugendamt sowie dem Verbund Heilpädagogischer Hilfen erfüllt er Aufgaben, die rheinlandweit wahrgenommen werden. Der LVR ist Deutschlands größter Leistungsträger für Menschen mit Behinderungen und engagiert sich für Inklusion in allen Lebensbereichen. „Qualität für Menschen“ ist sein Leitgedanke.

Die 13 kreisfreien Städte und die zwölf Kreise im Rheinland sowie die StädteRegion Aachen sind die Mitgliedskörperschaften des LVR. In der Landschaftsversammlung Rheinland gestalten gewählte Mitglieder aus den rheinischen Kommunen die Arbeit des Verbandes.

Ihr Profil / Abmeldung
Wir senden Ihnen E-Mails nur mit Ihrem Einverständnis zu. Hier können Sie Ihr Abonnement verwalten:
Profil bearbeiten
Abonnement beenden
Impressum
Landschaftsverband Rheinland
Fachbereich Kommunikation
Leitung: Dr. Doris Hildesheim (komm.)
50663 Köln
presse@lvr.de
www.lvr.de
© 2024 Landschaftsverband Rheinland (LVR)