Sollte diese E-Mail nicht richtig dargestellt werden, klicken Sie bitte hier.
Bildtext
 
 
 
29. November 2018 | Jugend
LVR-Landesjugendhilfeausschuss fordert abgestimmte Strategien gegen Kinderarmut
Impulspapier appelliert an Kommunen, Land und Bund / Nur durch ressortübergreifende Verantwortungsgemeinschaften kann Kinderarmut und deren Folgen wirkungsvoll begegnet werden

Köln. 29. November 2018. Was können die Kommunen, das Land NRW und der Bund tun, um Kinder- und Jugendarmut wirkungsvoller zu bekämpfen? Dieser Frage geht ein Impulspapier des Landesjugendhilfeausschusses des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) auf den Grund, das das Gremium nun einstimmig verabschiedet hat. Die rheinischen Jugendpolitikerinnen und –politiker betonen darin, dass nicht nur einzelne Politikfelder und Akteure gefordert seien. Es gelte vielmehr, Verantwortungsgemeinschaften zu initiieren und Strategien von Kommunen, Land und Bund besser aufeinander abzustimmen.

„Es existieren vielfältige Programme und Initiativen, die exzellente Arbeit leisten. Um Kinderarmut aber erfolgreich und nachhaltig zu bekämpfen, müssen sich die Akteure auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene gut miteinander abstimmen. Wir brauchen eine gemeinsame Strategie, über die es idealerweise einen fraktionsübergreifenden Konsens gibt. Nur so können wir auch losgelöst von Legislaturperioden etwas erreichen“, sagt Astrid Natus-Can, Vorsitzende des Landesjugendhilfeausschusses.

Kommunen können nur indirekt die finanzielle Lage von Familien verbessern. Der LVR-Landesjugendhilfeausschuss sieht bei ihnen und hier insbesondere bei den Jugendämtern jedoch eine Schlüsselrolle beim Auf- und Ausbau von integrierten kommunalen Handlungsstrategien. Die LVR-Koordinationsstelle Kinderarmut unterstützt die Jugendämter im Rheinland bereits seit 2009 dabei, ihre Aktivitäten zur Prävention der Folgen von Kinderarmut besser zu koordinieren. Mit über 40 Jugendämtern wurden in dieser Zeit Arbeitsbündnisse geschlossen mit dem Ziel, die Präventionsketten entlang der Biografie des Aufwachsens vor Ort systematisch auszubauen: beginnend mit den Frühen Hilfen über Kindheit und Jugendphase bis hin zum gelingenden Übergang in Ausbildung, Beruf und ein selbstbestimmts Leben.

Auf der Ebene der NRW-Landespolitik gehe es darum, die Kommunen bei ihrer Aufgabe der Armutsprävention und –bekämpfung zu unterstützen. Fördermittel müssten dort gebündelt werden, wo der Bedarf am größten sei. Weiter fordert das jugendpolitische Fachgremium die „Entwicklung eines integrierten, ressortübergreifenden präventiven Handlungskonzeptes des Landes“ und spricht sich für ein „Landespräventionsgesetz“ aus. Es gelte die Regelsysteme zu stärken und projektbezogene Fördermittel zu verstetigen.

Auf Bundesebene begrüßten die Fachpolitikerinnen und -politiker die Aufnahme des Themas Kinderarmut in den Koalitionsvertrag der Regierung. Der Bund könne die Kinderrechte im Grundgesetz verankern und so ein wichtiges Signal senden. Als besonders bedeutsam stellt das Impulspapier Initiativen heraus, die dazu geeignet sind, den Bildungserwerb von der sozialen Lage der Familien zu entkoppeln. Die gleichberechtigte Teilhabe aller Kinder und Jugendlichen sei eine sozialpolitische Verpflichtung und zugleich ein elementarer Baustein für eine lebendige demokratische Kultur.

Die Tagesordnung der 21. Sitzung des Landesjugendhilfeausschusses finden Sie hier.

Ansprechpartner für redaktionelle Fragen:

Till Döring
LVR-Fachbereich Kommunikation
Tel 0221 809-7737
Mail till.doering@lvr.de

Über den LVR:

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) arbeitet als Kommunalverband mit rund 22.000 Beschäftigten für die 9,8 Millionen Menschen im Rheinland. Mit seinen 41 Schulen, zehn Kliniken, 20 Museen und Kultureinrichtungen, vier Jugendhilfeeinrichtungen, dem Landesjugendamt sowie dem Verbund Heilpädagogischer Hilfen erfüllt er Aufgaben, die rheinlandweit wahrgenommen werden. Der LVR ist Deutschlands größter Leistungsträger für Menschen mit Behinderungen und engagiert sich für Inklusion in allen Lebensbereichen. „Qualität für Menschen“ ist sein Leitgedanke.

Die 13 kreisfreien Städte und die zwölf Kreise im Rheinland sowie die StädteRegion Aachen sind die Mitgliedskörperschaften des LVR. In der Landschaftsversammlung Rheinland gestalten gewählte Mitglieder aus den rheinischen Kommunen die Arbeit des Verbandes.

Ihr Profil / Abmeldung
Wir senden Ihnen E-Mails nur mit Ihrem Einverständnis zu. Hier können Sie Ihr Abonnement verwalten:
Profil bearbeiten
Abonnement beenden
Impressum
Landschaftsverband Rheinland
Fachbereich Kommunikation
Leitung: Dr. Doris Hildesheim (komm.)
50663 Köln
presse@lvr.de
www.lvr.de
© 2024 Landschaftsverband Rheinland (LVR)