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07. März 2019 | Jugend
10 Jahre LVR-Koordinationsstelle Kinderarmut
Hinter den Kulissen betreibt die Einheit des Landesjugendamtes intensive Netzwerkarbeit gegen die Folgen von Kinderarmut / Erfolgreiche Zusammenarbeit mit Kommunen im Rheinland bei der Gestaltung von Präventionsketten und Netzwerken gegen Kinderarmut

Köln. 7. März 2019. Die Koordinationsstelle Kinderarmut des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) wird am 9. März 2019 zehn Jahre alt. Hinter den Kulissen arbeitet die Einheit des LVR-Landesjugendamtes engagiert daran, armen und belasteten Kindern und Jugendlichen bessere Entwicklungsperspektiven für ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Dazu unterstützt sie derzeit über 40 Kommunen im Rheinland bei der Gestaltung von Netzwerken gegen Kinderarmut und bei systemübergreifenden Präventionsketten. Ziel ist es, Angebote aus den Bereichen Gesundheit, Bildung, Kinder-, Jugend- und Sozialhilfe, Freizeit, Sport und Kultur miteinander zu verknüpfen – von der Schwanger¬schaft bis zum Berufseinstieg.

Konkret bedeutet das für Kinder und Jugendliche mit schwierigen Startbedingungen, an maßgeschneiderten Hilfsangeboten teilnehmen zu können. Ein solches ist beispielsweise das Kunstprojekt des Netzwerks „Kleine Helden“ in Remscheid. Das Netzwerk hat ein auf die besondere Bedarfslage von Kindern psychisch kranker und suchtkranker Eltern zugeschnittenes Projekt entwickelt. Basis waren Erfahrungen aus der Beratungsarbeit sowie Ergebnisse aus Befragungen mit Grundschulkindern über gewünschte Hilfestellungen.

Ein Kind, dem es dank funktionierender Netzwerke ermöglicht wurde, an dem Projekt teilzunehmen, ist Maja, die eigentlich anders heißt. Die Tochter einer psychisch kranken Mutter wird zu den Terminen abgeholt und danach wieder nach Hause gebracht. Eine ungewohnt unbeschwerte Situation für das Mädchen, die ansonsten immer für ihre Mutter da sein muss. Mit weiteren acht Kindern im Grundschulalter kann sie einen Nachmittag in der Woche ihren kindlichen Bedürfnissen freien Lauf lassen. Begleitet von zwei Kunsttherapeutinnen vergisst sie beim Malen, Singen, Tanzen und im Gespräch die Sorgen um ihre Mutter. „Ich komme sehr gern hierhin“, sagt Maja. „Zuhause habe ich immer Stress. Hier kann ich in eine andere Welt eintauchen.“

Sabine Poppe, Netzwerkkoordinatorin des Jugendamtes Remscheid, hofft auf eine Fortsetzung des gelungenen Projekts. Regelmäßig nimmt sie an den überregionalen Vernetzungstreffen, Beratungsgesprächen und Fortbildungen der LVR-Koordinationsstelle Kinderarmut teil, um die Netzwerkidee voranzutreiben. „Der regelmäßige Dialog und die Förderung der Koordinationsstelle Kinderarmut haben maßgeblich zum Erfolg des Projekts von ‚Kleine Helden‘ beigetragen“, erklärt Sabine Poppe.

Das Kunstprojekt ist nur ein Beispiel für die Arbeit der LVR-Koordinationsstelle Kinderarmut. Auch mit anderen rheinischen Jugendämtern gibt es eine fruchtbare Zusammenarbeit. „Gemeinsam mit den engagierten Netzwerkkoordinierenden der Jugendämter suchen wir nach Lösungen, wie man frühzeitig den möglichen Folgen von Armutslagen für gelingendes Aufwachsen begegnen kann“, erläutert Alexander Mavroudis von der LVR-Koordinationsstelle Kinderarmut. „Erfahrungen wie das Kunstprojekt in Remscheid bestätigen uns, auf dem richtigen Weg zu sein. Die mit unseren Partnerkommunen aufgebaute Expertise steht allen Jugendämtern im Rheinland zur Verfügung. Deshalb freuen wir uns natürlich auch über neue Kontakte.“

Einen Festakt zum 10-jährigen Bestehen der LVR-Koordinationsstelle Kinderarmut wird es nicht geben. Dafür aber weiterhin viele positive Impulse und unbeschwerte Momente für belastete Kinder und Jugendliche wie Maja.

Über die Koordinationsstelle Kinderarmut

Die LVR-Koordinationsstelle Kinderarmut wurde 2009 auf Initiative des LVR-Landesjugendhilfeausschusses Rheinland ins Leben gerufen. Seit 2017 ist sie durch politischen Beschluss verstetigt und fester Bestandteil des LVR-Landesjugendamtes. Die LVR-Koordinationsstelle Kinderarmut unterstützt die Jugendämter im Rheinland bei der Entwicklung und Umsetzung von integrierten kommunalen Präventionsketten – beginnend mit den Frühen Hilfen bis hin zum gelingenden Übergang in Ausbildung, Beruf und ein selbstbestimmtes Leben. Das Angebotsspektrum der LVR-Koordinationsstelle Kinderarmut umfasst Beratung, Fortbildungen und überregionale Vernetzungstreffen.

Seit 2011 sind Arbeitsbündnisse mit den folgenden 36 Kommunen und vier Kreisen entstanden: Aachen, Bergheim, Bergisch Gladbach, Brühl, Dinslaken, Düren, Elsdorf, Emmerich, Eschweiler, Essen, Grevenbroich, Gummersbach, Heiligenhaus, Herzogenrath, Hilden, Hückelhoven, Hürth, Kamp-Lintfort, Kempen, Kerpen, Kevelaer, Kreis Euskirchen, Kreis Viersen, Leverkusen, Meerbusch, Mettmann, Monheim am Rhein, Mülheim an der Ruhr, Nettetal, Neuss, Pulheim, Remscheid, Rheinisch-Bergischer-Kreis, Rhein-Kreis-Neuss, Stolberg, Velbert, Viersen, Voerde, Willich, Wülfrath

Weitere Informationen: www.kinderarmut.lvr.de

Ihr Ansprechpartner für redaktionelle Fragen:

Till Döring
LVR-Fachbereich Kommunikation
Tel 0221 809-7737
till.doering@lvr.de

Über den LVR:

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) arbeitet als Kommunalverband mit rund 22.000 Beschäftigten für die 9,8 Millionen Menschen im Rheinland. Mit seinen 41 Schulen, zehn Kliniken, 20 Museen und Kultureinrichtungen, vier Jugendhilfeeinrichtungen, dem Landesjugendamt sowie dem Verbund Heilpädagogischer Hilfen erfüllt er Aufgaben, die rheinlandweit wahrgenommen werden. Der LVR ist Deutschlands größter Leistungsträger für Menschen mit Behinderungen und engagiert sich für Inklusion in allen Lebensbereichen. „Qualität für Menschen“ ist sein Leitgedanke.

Die 13 kreisfreien Städte und die zwölf Kreise im Rheinland sowie die StädteRegion Aachen sind die Mitgliedskörperschaften des LVR. In der Landschaftsversammlung Rheinland gestalten gewählte Mitglieder aus den rheinischen Kommunen die Arbeit des Verbandes.

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