Kreis Kleve, 7. Mai 2019. Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) hat heute die Lebenshilfe Unterer Niederrhein e.V. mit einer Prämie in Höhe von 10.000 Euro ausgezeichnet. Sie erhält diese für ihr vorbildliches Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM), das dazu beitragen soll, Arbeits- und Beschäftigungsverhältnisse präventiv zu sichern und gesundheitliche Risiken im Arbeitsalltag zu minimieren. Die Lebenshilfe hat das Verfahren bereits 2013 eingeführt und seitdem stetig weiterentwickelt. Besonders hervorzuheben ist, dass ein wichtiger Baustein des BEM-Konzeptes die Gesellschaft für Beratungs- und Gesundheitsmanagement mbH als Kooperationspartner ist. Sie bietet neben präventiven gesundheitsfördernden Maßnahmen auch Schulungen für Führungskräfte an.

Christoph Beyer, Leiter des LVR-Inklusionsamtes, übergab die Auszeichnung im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung an Mike Stefan Töller, Geschäftsführer, und Frank Bender, BEM-Beauftragter der Lebenshilfe Unterer Niederrhein: „Mit Ihrem Engagement zeigen Sie, dass es der Lebenshilfe Unterer Niederrhein um mehr geht, als nur eine gesetzliche Vorgabe zu erfüllen. Sie kümmern sich aktiv um die Arbeitsfähigkeit und die Gesundheit Ihrer Mitarbeitenden. Dieses zukunftsorientierte und verantwortliche Handeln – von dem beide Seiten profitieren – zeichnet der LVR gerne aus“.

Glücklich über diese Auszeichnung zeigten sich die Verantwortlichen bei der Lebenshilfe in Rees: „Das Betriebliche Eingliederungsmanagement ist bei uns seit vielen Jahren fest etabliert und wird dankend angenommen“, betonte Bender den hohen Stellenwert des BEM. „Viele Kolleginnen und Kollegen konnten wir schon erfolgreich auf ihrem individuellen Weg von der Arbeitsunfähigkeit zur Beschäftigungsfähigkeit begleiten – immer den Erhalt des Arbeitsplatzes fest im Visier.“

Die Lebenshilfe Unterer Niederrhein bietet seit über 50 Jahren Menschen mit Behinderung, ihren Familien und Betreuungspersonen ein vielfältiges Arbeits-, Informations- und Betreuungsangebot an. Mehr als 1.500 Menschen in den Kreisen Kleve und Wesel nehmen die Leistungen aus den Bereichen Bildung, Arbeit, Wohnen und Freizeit in Anspruch. Aktuell beschäftigt die Lebenshilfe 818 Personen an vier Standorten am Niederrhein. Neben dem nun vom LVR ausgezeichneten Engagement in Sachen BEM ist sie auch bei der Beschäftigung von schwerbehinderten und gleichgestellten Menschen vorbildlich und liegt hier mit einer Quote von sieben Prozent über der gesetzlichen Anforderung von fünf Prozent.

Seit 2007 vergibt der LVR Prämien für die beispielhafte Einführung und Umsetzung des BEM. Das BEM ist Bestandteil der Prävention. Alle Arbeitgeber sind seit 2004 gesetzlich verpflichtet, sich aktiv um die Vermeidung von betriebsbedingten Erkrankungen sowie die Wiedereingliederung von längerfristig oder häufig erkrankten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu kümmern. Behinderungen und frühzeitige Verrentungen sollen so vermieden werden.

Das LVR-Inklusionsamt unterstützt Arbeitgeber bei der BEM-Umsetzung mit Fortbildung und Beratung und vergibt für die vorbildliche Praxis jährlich Prämien. Weitere Prämien im Jahr 2019 gehen an die Stadt Köln, das Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten der Polizei Nordrhein-Westfalen in Neuss, die Vaillant GmbH in Remscheid und die Barmer in Wuppertal.

Zahlen aus dem Jahresbericht 2017/18 des LVR-Inklusionsamtes

• Ende 2017 lebten im Rheinland etwa 955.000 Menschen mit einer Schwerbehinderung.
• Im Rheinland gibt es circa 17.300 beschäftigungspflichtige Arbeitgeber mit einer durchschnittlichen Beschäftigungsquote von 5,4 Prozent.
• In 2017 haben Arbeitgeber, Inklusionsprojekte und schwerbehinderte Menschen rund 54,3 Millionen Euro als finanzielle Förderung erhalten.
• Bislang hat das LVR-Inklusionsamt 57 Arbeitgeber der Privatwirtschaft und des Öffentlichen Dienstes mit der BEM-Prämie ausgezeichnet.