Schwerpunkt ist die Förderung des selbstständigen Wohnens mit ambulanter Unterstützung. Geschaffen wurde das Beratungsnetz, um Menschen mit insbesondere geistiger Behinderung beim selbstständigen Leben außerhalb von speziellen Wohneinrichtungen zu unterstützen. „Als der LVR 2004 mit dem Ausbau der ambulanten Wohnunterstützung begann und das KoKoBe-Netz ins Leben rief, lebten knapp 80 Prozent der Empfängerinnen und Empfänger von Wohnhilfeleistungen des LVR in Heimen und Wohneinrichtungen. Heute leben rheinlandweit umgekehrt schon 60 Prozent von ihnen selbstständig mit ambulanter Unterstützung", erläutert LVR-Sozialdezernent Lorenz Bahr. „An dieser Erfolgsgeschichte haben die KoKoBe mit ihrer geleisteten Unterstützungsarbeit großen Anteil."
Im LVR-Gebiet erhalten rund 51.000 Menschen mit Behinderung Unterstützung beim Wohnen. Rund 30.000 von ihnen leben selbstständig mit ambulanter Unterstützung in den eigenen vier Wänden – allein, als Paar oder in einer Wohngemeinschaft. Ein Großteil wurde von den KoKoBe beraten und unterstützt. Bahr ist auf diese Leistung besonders stolz: „Im Rahmen des geplanten Bundesteilhabegesetzes wird aktuell bundesweit die Bedeutung der Beratung für Menschen mit Behinderung diskutiert. Der LVR hat mit den KoKoBe hier bereits vor zehn Jahren eine Vorreiterrolle eingenommen." Neben der individuellen Unterstützung erfüllen die KoKoBe wichtige Funktionen bei der Koordination der Unterstützungsangebote für Menschen mit Behinderung und der Entwicklung eines inklusiven Sozialraums. Bahr zieht daher ein klares Fazit: „Gäbe es die Beratungsstellen noch nicht, müssten wir sie erfinden!"
Die KoKoBe werden von Trägerverbünden getragen und arbeiten flächendeckend in den 13 kreisfreien Städten und zwölf Kreisen des Rheinlands sowie der Städteregion Aachen. Auf Wunsch bieten die Beraterinnen und Berater den Menschen mit Behinderungen auch Hausbesuche oder Gesprächstermine in Werkstätten für behinderte Menschen oder in Förderschulen an. Um das gesellschaftliche Leben für Menschen mit Behinderung weiter zu öffnen, arbeiten die KoKoBe auch mit anderen Einrichtungen außerhalb der Behindertenhilfe zusammen, beispielsweise mit der Polizei, Feuerwehr, Volkshochschulen oder Tanzschulen.
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