Köln. / Bonn. 24. Juni 2019. „Der dreht voll am Rad“, „Die kann ich nicht ab“ oder „Der Lorenz knallt heute aber wieder“ – Redewendungen wie diese sind in der regionalen Umgangssprache an Rhein und Ruhr tagtäglich zu hören.
Und obwohl sie so häufig gebraucht werden, sind sie in der Sprachwissenschaft bis heute selten erforscht worden. „Wir wissen noch nicht viel über ihre regionale Verbreitung. Uns stellt sich beispielsweise die Frage, ob am Niederrhein die gleichen Wendungen beliebt sind wie im Bergischen Land“, so Charlotte Rein, Sprachforscherin beim LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte. Um diese Forschungslücke schließen zu können, hat sie gemeinsam mit ihrer Kollegin Sarah Puckert eine Online-Umfrage zum Thema „Redewendungen im Rheinland“ entwickelt. Für 26 Redewendungen sollen die Menschen im Rheinland angeben, ob sie die jeweilige Formulierung kennen (zum Beispiel „einen Ratsch am Kappes haben“), ob sie sie selbst verwenden und ob sie ähnliche Variante kennen (zum Beispiel „einen Ratsch im Kappes haben“).
Einen ersten Testlauf gab es bereits in der Jahrgangsstufe 9 der Gesamtschule Rheinbach. „Die ersten Ergebnisse bilden bereits interessante Tendenzen ab“, hat Sarah Puckert beobachtet. „So ist etwa die Wendung ‚etwas mit Schmackes tun‘ noch vielen Jugendlichen bekannt, ‚den Molli machen‘ hingegen nur wenigen.“
Der Fragebogen kann ab sofort auch online ausgefüllt werden unter
https://redewendungen.lvr.de.
Hier werden im Herbst auch die Ergebnisse der Befragung präsentiert. Das LVR-Sprachteam freut sich über eine rege Teilnahme!
Pressekontakt: Birgit Ströter LVR-Fachbereich Kommunikation Telefon 0221 809-7711
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