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06. Dezember 2019 | Der LVR
Auszeichnung für wissenschaftliche Forschungen
LVR verleiht Albert-Steeger-Preis des LVR an Dr. Linda Prinz und Thomas Becker

Köln./ Krefeld. 6. Dezember 2019. Für ihre Untersuchungen wurden Dr. Linda Prinz und Thomas Becker im Rahmen einer Feierstunde auf Burg Linn in Krefeld mit dem Albert-Steeger-Preis des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) geehrt. Nach der Begrüßung durch die Krefelder Bürgermeisterin Karin Meincke würdigte Prof. Jürgen Wilhelm, stellvertretender Vorsitzender der Landschaftsversammlung Rheinland, in seiner Laudatio die Preisträgerin und den Preisträger.

Dr. Linda Prinz wurde für ihre Arbeit über „Syn- and post-depositional sand bodies in lignite – The interrelationship of tectonics and sedimentation in the Lower Rhine Embayment („Sand-Einlagerungen in einem Braunkohleflöz – die Verknüpfung von Tektonik und Sedimentation in der Niederrheinischen Bucht“) ausgezeichnet. Durch umfangreiche Geländearbeiten und Laboruntersuchungen hat sie gezeigt, dass die Sand-Einlagerungen unter Überdruck von unten nach oben in den darüber liegenden Torf gepresst wurden. Sie konnte belegen, dass die Sand-Injektionen vor Millionen Jahren durch viele kleine bis mittlere Erdbeben ausgelöst wurden. Diese seismische Aktivität ist auf die Kollision der Afrikanischen mit der Europäischen Platte zurückzuführen, in deren Zuge auch die Alpen aufgefaltet wurden. Hierdurch entstand ein lang gezogenes Grabensystem, zu dem unter anderem der Oberrheingraben und die Niederrheinische Bucht gehören. In diesen Gräben kam es – begleitet von Erdbeben – zu Absenkungen des Untergrundes.

Prof. Wilhelm würdigte in Anerkennung ihrer Leistung: „Durch die detaillierte Betrachtung der Sandeinschaltungen in der Kohle des Flözes Frimmersdorf unter den Aspekten Sedimentationsbedingungen und Tektonik leistet Ihre Dissertation einen wesentlichen Beitrag zum Verständnis der komplexen Entstehungsgeschichte der Niederrheinischen Bucht.“

Für die Untersuchungen zu „Das Auxiliarkastell von Dormagen: Befunde und Funde des 3. bis 5. Jahrhunderts n. Chr.“ wurde Thomas Becker ausgezeichnet. Grundlage für die Arbeit sind die Ausgrabungen des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland im Bereich des Kastells, das unter dem heutigen Dormagener Stadtkern liegt. Die Auswertung hat gezeigt, dass das Kastell nach einem knapp 100-jährigen Leerstand ab 260 n. Chr. wieder genutzt wurde. Wahrscheinlich zog sich die Bevölkerung aus dem umgebenden Dorf hinter die schützenden Kastellmauern zurück, was unter dem Eindruck drohender Germaneneinfälle und bürgerkriegsähnlicher Zustände geschah. Dazu wurde ein neuer Graben um das Kastell ausgehoben.

Wilhelm unterstrich: „Damit ist erstmals die Geschichte eines niederrheinischen Kastells von den Krisenzeiten des 3. Jahrhunderts bis zur Aufgabe des Rheinlimes in der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts exemplarisch beschrieben und die bauliche Individualisierung des Standardtyps eines römischen Kastells in der Spätantike am niedergermanischen Limes belegt worden.“

Seit 1955 verleiht der Landschaftsverband Rheinland (LVR) den Albert-Steeger-Preis an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die wesentliche Beiträge zur Erforschung und Entwicklung der rheinischen Landes- und Volkskunde geleistet haben. Der Preis ist einzig in seiner Art und ist mit 10.000 Euro dotiert. Dies ist durch die Unterstützung aus Mitteln der Regionalen Kulturförderung des LVR möglich.

www.rheinland-ausgezeichnet.lvr.de

Pressekontakt:

Birgit Ströter
LVR-Fachbereich Kommunikation
Tel. +49 (0) 221 / 809 - 77 11

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Prof. Jürgen Wilhelm, Stellvertretender Vorsitzender der Landschaftsversammlung, würdigte die wissenschaftlichen Untersuchungen von Dr. Linda Prinz und Thomas Becker. Foto: Uwe Weiser / LVR
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Milena Karabaic, LVR-Dezernentin Kultur und Landschaftliche Kulturpflege (li.), und Karin Meincke, Bürgermeisterin der Stadt Krefeld (re.) freuten sich über die Ehrung von Dr. Linda Prinz und Thomas Becker. Foto: Uwe Weiser / LVR
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Über den LVR:

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) arbeitet als Kommunalverband mit rund 22.000 Beschäftigten für die 9,8 Millionen Menschen im Rheinland. Mit seinen 41 Schulen, zehn Kliniken, 20 Museen und Kultureinrichtungen, vier Jugendhilfeeinrichtungen, dem Landesjugendamt sowie dem Verbund Heilpädagogischer Hilfen erfüllt er Aufgaben, die rheinlandweit wahrgenommen werden. Der LVR ist Deutschlands größter Leistungsträger für Menschen mit Behinderungen und engagiert sich für Inklusion in allen Lebensbereichen. „Qualität für Menschen“ ist sein Leitgedanke.

Die 13 kreisfreien Städte und die zwölf Kreise im Rheinland sowie die StädteRegion Aachen sind die Mitgliedskörperschaften des LVR. In der Landschaftsversammlung Rheinland gestalten gewählte Mitglieder aus den rheinischen Kommunen die Arbeit des Verbandes.

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