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25. August 2020 | Soziales
Sechs von zehn Menschen mit Behinderung leben mit Unterstützung in eigener Wohnung
Bundesweiter Kennzahlenvergleich der Eingliederungshilfe 2020 veröffentlicht / LVR finanziert Unterstützung beim Wohnen oder zur Beschäftigung für 75.000 Menschen mit Behinderung im Rheinland

Rheinland/Köln, 25. August 2020. Knapp 408.000 Menschen mit Behinderung benötigen bundesweit Unterstützung beim Wohnen und im Alltag. Rund die Hälfte von ihnen (51 Prozent) lebt mit ambulanter Unterstützung in den eigenen vier Wänden. Im Rheinland hingegen ist die sogenannte „Ambulantisierung“ bereits deutlich weiter fortgeschritten: Sechs von zehn Menschen mit Behinderung und Wohnunterstützung (64 Prozent) leben mit ambulanter Unterstützung selbstständig in der eigenen Wohnung. Damit verzeichnet der Landschaftsverband Rheinland (LVR) die höchste Ambulantisierungsquote aller Flächenländer in der Bundesrepublik und den dritthöchsten Wert im Bundesvergleich hinter den Stadtstaaten Berlin und Hamburg. Insgesamt finanziert der LVR Wohnunterstützung sowie Leistungen zu Arbeit und Beschäftigung im Rahmen der Eingliederungshilfe für rund 75.000 Menschen für Menschen mit Behinderung.

Dies sind einige der Ergebnisse des Kennzahlenvergleichs der Eingliederungshilfe 2020, den die Bundesarbeitsgemeinschaft der überörtlichen Träger der Eingliederungs- und Sozialhilfe (BAGüS) jährlich veröffentlicht. Die aktuelle Ausgabe bezieht sich auf das Berichtsjahr 2018. In der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses informierte LVR-Sozialdezernent Dirk Lewandrowski die Kommunalpolitikerinnen und -politiker über die aktuellen Trends und Entwicklungen. „Die Zahl der Menschen mit Behinderung, die Unterstützung der Eingliederungshilfe benötigen, steigt weiterhin im Rheinland und deutschlandweit – um 2,1 Prozent im Bundesschnitt bei den Leistungen zum Wohnen und um 0,7 Prozent im Bereich von Arbeit und Beschäftigung. Die Eingliederungshilfe ist mit einem Finanzvolumen von insgesamt rund 18 Milliarden Euro in 2018 die mit Abstand größte Sozialhilfeleistung“, erläuterte Lewandrowski. Das in diesem Jahr mit seiner dritten Stufe in Kraft getretene Bundesteilhabegesetz ziele auf eine stärkere individualisierte Unterstützung und eine passgenauere Steuerung der Leistung.

Martina Zsack-Möllmann, Vorsitzende des LVR-Sozialausschusses, betonte die Wichtigkeit selbstständiger Wohnformen für die Teilhabemöglichkeiten von Menschen mit Behinderung: „Wenn Menschen mit und ohne Behinderung Tür an Tür wohnen, hebt das die Chancen auf soziale Begegnung und einen inklusiven Alltag. Wohnen in der eigenen Wohnung bedeutet zudem ein Mehr an Selbstbestimmung und Selbstständigkeit für die Betroffenen, bei gleichzeitiger Sicherstellung der individuell nötigen Unterstützung.“

Im LVR-Gebiet erhalten rund 58.700 Menschen mit Behinderung eine Wohnunterstützung der Eingliederungshilfe, rund 37.600 von ihnen (64 Prozent) leben mit ambulanter Unterstützung in den eigenen vier Wänden. Dieser Anteil schwankt zwischen den Städten und Kreisen des Rheinlands zwischen 51 Prozent im Rhein-Sieg-Kreis und 76 Prozent im Kreis Heinsberg.


Örtlicher Träger / Ambulantisierungsquote 31.12.2018 / Zahl der Menschen mit Wohnunterstützung insgesamt (ambulant und stationär, Erwachsene nach gewöhnlichem Aufenthalt)

  • Bonn / 62 Prozent / 1.786
  • Düsseldorf / 60 Prozent / 3.502
  • Duisburg / 61 Prozent / 2.932
  • Essen / 61 Prozent / 3.799
  • Köln / 73 Prozent / 7.455
  • Krefeld / 68 Prozent / 1.888
  • Kreis Düren / 65 Prozent / 1.535
  • Kreis Euskirchen / 57 Prozent / 1.081
  • Kreis Heinsberg / 76 Prozent / 2.023
  • Kreis Kleve / 64 Prozent / 2.483
  • Kreis Mettmann / 59 Prozent / 2.645
  • Kreis Viersen / 67 Prozent / 1.976
  • Kreis Wesel / 60 Prozent / 2.648
  • Leverkusen / 66 Prozent / 993
  • Mönchengladbach / 73 Prozent / 2.462
  • Mülheim an der Ruhr / 61 Prozent / 917
  • Oberbergischer Kreis / 56 Prozent / 1.531
  • Oberhausen / 66 Prozent / 1.383
  • Remscheid / 65 Prozent / 1.061
  • Rhein-Erft-Kreis / 63 Prozent / 2.256
  • Rheinisch-Bergischer Kreis / 63 Prozent / 1.559
  • Rhein-Kreis Neuss / 54 Prozent / 1.973
  • Rhein-Sieg-Kreis / 51 Prozent / 2.141
  • Solingen / 56 Prozent / 849
  • StädteRegion Aachen / 71 Prozent / 3.449
  • Wuppertal / 56 Prozent / 2.362
  • LVR-Gesamt / 64 Prozent / 58.727


Pressekontakt:

Michael Sturmberg
Landschaftsverband Rheinland
LVR-Fachbereich Kommunikation
Tel 0221 809-7084
Mail michael.sturmberg@lvr.de

Über den LVR:

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) arbeitet als Kommunalverband mit rund 22.000 Beschäftigten für die 9,8 Millionen Menschen im Rheinland. Mit seinen 41 Schulen, zehn Kliniken, 20 Museen und Kultureinrichtungen, vier Jugendhilfeeinrichtungen, dem Landesjugendamt sowie dem Verbund Heilpädagogischer Hilfen erfüllt er Aufgaben, die rheinlandweit wahrgenommen werden. Der LVR ist Deutschlands größter Leistungsträger für Menschen mit Behinderungen und engagiert sich für Inklusion in allen Lebensbereichen. „Qualität für Menschen“ ist sein Leitgedanke.

Die 13 kreisfreien Städte und die zwölf Kreise im Rheinland sowie die StädteRegion Aachen sind die Mitgliedskörperschaften des LVR. In der Landschaftsversammlung Rheinland gestalten gewählte Mitglieder aus den rheinischen Kommunen die Arbeit des Verbandes.

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