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31. August 2015 | Der LVR
LVR engagiert sich für Flüchtlinge
Ziel ist Unterstützung der rheinischen Kommunen, Bezirksregierungen und des Lands Nordrhein-Westfalen

Köln. 31. August 2015. Die rapide steigenden Flüchtlingszahlen stellen die deutschen Kommunen vor immer größere Herausforderungen. Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) bringt sich als höherer Kommunalverband – und damit als Teil der kommunalen Familie im Rheinland – mit seinen Kompetenzen in all seinen Aufgabenfeldern aktiv ein.

Prof. Dr. Jürgen Wilhelm, Vorsitzender der 14. Landschaftsversammlung Rheinland, stellt hierzu fest: „Inklusion gilt auch für Flüchtlinge, insbesondere für Kinder und Jugendliche. Der LVR betrachtet es als seine Pflicht, den Menschen, die in unser Land kommen, ihre für uns kaum vorstellbar schwierige Lebenssituation zu erleichtern. Asyl zu suchen ist ein Menschenrecht. Wir stehen solidarisch an der Seite unserer Kommunen, die die Hauptlast tragen.“

LVR-Direktorin Ulrike Lubek hat dazu in der vergangenen Woche eigens eine Taskforce „Flüchtlinge“ gegründet. „Mit Hilfe der Taskforce wird der LVR seine Mitgliedskörperschaften, Bezirksregierungen und das Land NRW noch stärker bei der Unterbringung und Betreuung von Flüchtlingen unterstützen. Große Not besteht insbesondere auch bei der medizinischen Versorgung der Flüchtlinge. Nach Wochen und Monaten der Flucht sind viele Flüchtlinge traumatisiert. Mit unserer Kompetenz im Bereich Psychiatrie und Psychotherapie helfen wir mit unseren Traumaambulanzen unmittelbar und unbürokratisch.“

Eine Frau und zwei Männer stehen vor einem Plakat mit der Aufschrift "Jeder zweite Flüchtling ist ein Kind".
Der LVR will die Kommunen im Rheinland, die Bezirksregierungen Köln
und Düsseldorf sowie das Land NRW noch stärker bei der Unterbringung
und Betreuung von Flüchtlingen unterstützen. Prof. Dr. Jürgen Wilhelm,
Vorsitzender der Landschaftsversammlung Rheinland, LVR-Direktorin
Ulrike Lubek und Reiner Limbach, LVR-Dezernent Personal und
Organisation (v.l.n.r.), stellten das Engagement des LVR vor. Foto:
Michael Sturmberg / LVR

Als Eigentümer von Immobilien im gesamten Rheinland hat der LVR leer stehende Gebäude als Wohnraum zur Verfügung gestellt. Insbesondere die LVR-Kliniken stehen mit den Kommunen im engen Dialog. So konnten in Räumen der LVR-Klinik Bedburg-Hau knapp 80 Flüchtlinge untergebracht werden. Auch auf dem Areal der LVR-Klinik Viersen werden voraussichtlich ab November 2015 mehr als 100 Flüchtlinge wohnen. Gespräche mit Kommunen an weiteren Klinikstandorten zur Unterbringung von Flüchtlingen stehen kurz vor dem Abschluss.

Die häufig durch Kriegs- und Vertreibungserfahrungen traumatisierten Menschen erhalten in den sechs Traumaambulanzen der LVR-Kliniken psychotherapeutische Angebote, von denen sich einige speziell an Flüchtlingsfrauen wenden. Darüber hinaus stehen auch in allen LVR-Kliniken die Sprach- und Integrationsmittler der Regelversorgung der Kliniken zur Verfügung.

Eine besondere Herausforderung für Kommunen ist die professionelle Unterbringung und Versorgung von minderjährigen Flüchtlingen, die ohne Angehörige nach Deutschland kommen. Die LVR-Jugendhilfe Rheinland bietet in ihrem Jugendheim Halfeshof seit Beginn des Jahres die Wohngruppe „Kompass“ und Betreutes Wohnen an. Hier leben zwölf junge Flüchtlinge unter anderem aus Gambia, Somalia, Afghanistan, Algerien, Somalia und Marokko.

Einige Kommunen sind durch ihre geografische Lage überlastet: Junge Flüchtlinge, die ohne Angehörige nach Deutschland kommen, müssen dort versorgt werden, wo sie ankommen oder von der Bundespolizei aufgegriffen werden. Durch eine bundes- und landesweite Verteilung soll eine Entlastung für Kommunen und eine Verbesserung der Situation für die Kinder und Jugendlichen insgesamt erreicht werden. Das LVR-Landesjugendamt Rheinland hat sich bereit erklärt, die Verteilung der jungen Flüchtlinge für ganz NRW zu übernehmen.

Einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen Integration von Flüchtlingen leisten Kindergärten und Schulen. Oftmals gilt es zunächst, Hemmnisse und Ängste abzubauen, weil in vielen Kulturen eine institutionelle Betreuung von kleinen Kindern keine Selbstverständlichkeit ist. Hier bringt sich das LVR-Landesjugendamt ein. Im Auftrag des Landes Nordrhein-Westfalen bewilligt das LVR-Landesjugendamt den Kommunen Zuwendungen zur „Kinderbetreuung in besonderen Fällen für Kinder aus Flüchtlingsfamilien und vergleichbaren Lebenslagen“. Gefördert werden Projekte mit niedrigschwelligen Betreuungsangeboten („Brückenprojekte“) für Kinder im Vorschulalter. Hierzu zählen beispielsweise Eltern-Kind-Gruppen, Spielgruppen, Kindertagespflegeangebote sowie mobile Angebote.

Um in der neuen Umgebung schnell Fuß fassen zu können, hilft es, sich mit der Kultur des neuen Lebensraumes vertraut zu machen. Daher wird allen Flüchtlingen ab sofort freier Eintritt in die 14 LVR-Museen gewährt.

Ihre Ansprechpartnerin für redaktionelle Fragen:

Christine Bayer
LVR-Fachbereich Kommunikation
Tel 0221 / 809-2781
E-Mail christine.bayer@lvr.de

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Eine Frau und zwei Männer stehen vor einem Plakat. Prof. Dr. Jürgen Wilhelm, Ulrike Lubek und Reiner Limbach (v.l.n.r.). Foto: Michael Sturmberg / LVR
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Ein Junge sitzt an einem Schreibtisch und lernt. Amadou* ist einer von zwölf unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen im Solinger Halfeshof. Foto: Marion Koell / LVR. (*Name wurde geändert)
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Über den LVR:

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) arbeitet als Kommunalverband mit rund 22.000 Beschäftigten für die 9,8 Millionen Menschen im Rheinland. Mit seinen 41 Schulen, zehn Kliniken, 20 Museen und Kultureinrichtungen, vier Jugendhilfeeinrichtungen, dem Landesjugendamt sowie dem Verbund Heilpädagogischer Hilfen erfüllt er Aufgaben, die rheinlandweit wahrgenommen werden. Der LVR ist Deutschlands größter Leistungsträger für Menschen mit Behinderungen und engagiert sich für Inklusion in allen Lebensbereichen. „Qualität für Menschen“ ist sein Leitgedanke.

Die 13 kreisfreien Städte und die zwölf Kreise im Rheinland sowie die StädteRegion Aachen sind die Mitgliedskörperschaften des LVR. In der Landschaftsversammlung Rheinland gestalten gewählte Mitglieder aus den rheinischen Kommunen die Arbeit des Verbandes.

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