Referenten wie der Diplompsychologe Dr. Norbert Schallast (LVR-Klinikum Essen) stellten jenseits rechtlicher und ethischer Fragestellungen geeignete Maßnahmen vor, um Aggressionen in psychiatrischen Stationen entgegenzuwirken. Die anwesenden Fachleute aus Medizin und Pflege waren sich einig, dass es wirksame Strategien gibt, durch die Zwangsmaßnahmen deutlich verringert werden können:
Gut ausgebildetes Personal, das in Krisensituationen deeskalierend wirkt.
Ausreichend Personal, um krisenhafte Situationen bereits in ihrer Entstehung abzufangen und zu beruhigen.
Großzügig gestaltete Stationen, die beruhigend wirken und in denen genügend Rückzugsmöglichkeiten für Patientinnen und Patienten in akuten Krisen sind.
Intensive Betreuung und Behandlung der Patientinnen und Patienten nach der Entlassung aus dem Krankenhaus.
LVR-Dezernentin Martina Wenzel-Jankowski fasste die Ergebnisse der Fachtagung für die Arbeit mit psychisch Kranken zusammen: „Es gibt erfolgsversprechende Strategien zur Prävention von Zwangsmaßnahmen. Klar ist aber auch, dass sie nicht funktionieren können, wenn eine angemessene Finanzierung der psychiatrischen Krankenhäuser, genügend gut ausgebildetes Personal und ein umfassendes Betreuungssystem nach der klinischen Entlassung nicht gewährleistet sind".
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