Köln / Mönchengladbach. 28. Januar 2016. Erstmals können blinde und sehbehinderte Menschen den Veilchendienstagszug in Mönchengladbach mithilfe einer akustischen Beschreibung in neuer Qualität live erleben. Finanziert wird die sogenannte Audiodeskription vom Landschaftsverband Rheinland (LVR), der mit dem Mönchengladbacher Karnevalsverband (MKV) kooperiert, um Menschen mit Behinderung die Teilhabe am Karneval zu ermöglichen. Beschrieben wird das Zuggeschehen am Geroplatz von einer Master-Studentin für barrierefreie Kommunikation. Profitieren können von dem neuen Service bis zu 40 blinde und sehbehinderte Personen, die die akustische Beschreibung über drahtlose Geräte empfangen.

Bernd Gothe, Vorsitzender des Mönchengladbacher Karnevalsverbandes: „Die Live-Audiodeskription stellt ein karnevalistisches Novum dar. Sie ist ein weiterer Schritt auf dem Weg, wirklich alle Menschen aktiv am Karneval zu beteiligen. So freuen wir uns besonders, dass dies nun mit Unterstützung des LVR ermöglicht werden kann. Frei nach dem Motto der diesjährigen Session ‚M’r donnt wat mer könne‘“.

„Wir sind sehr froh, dass wir durch unsere Unterstützung dazu beitragen können, dass der Veilchendienstagszug in Mönchengladbach noch inklusiver wird. Durch die Audiodeskription ermöglichen wir blinden und sehbehinderten Menschen die Teilhabe an einem der schönsten Karnevalsumzüge Deutschlands“, freut sich LVR-Direktorin Ulrike Lubek.

Die Audiodeskription in Mönchengladbach ist Bestandteil der LVR-Initiative „Karneval für alle“, die sich auch in dieser Session dafür stark macht, dass Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam feiern können: Bereits am 24. Januar nutzten gehörlose Menschen in Köln das Angebot, dem Programm der multikulturell besetzten Immisitzung mithilfe von zwei Gebärdendolmetscherinnen zu folgen. Zur Eröffnung des Kölner Straßenkarnevals an Weiberfastnacht um 11.11 Uhr auf dem Alter Markt stehen nicht nur die Top-Stars des kölschen Karnevals auf der Bühne, sondern auch vom LVR finanzierte Gebärdendolmetscherinnen. Am Kölner Zugweg bietet der LVR zudem Menschen im Rollstuhl mit je einer Begleitperson kostenfreie Tribünenplätze an.

Der MKV hat bereits bei den letzten beiden Veilchendienstagszügen seine Bemühungen verstärkt, Menschen mit Behinderung die Teilhabe am Veilchendienstagszug zu ermöglichen. So wurde unter anderem im Haupttribünenbereich am Geroweiher ein gesicherter Bereich für Menschen im Rollstuhl errichtet, der eine gute Sicht auf den Zug bietet. Zudem wurden behindertengerechte WCs am Zugweg aufgestellt und durch die Kooperation mit der Polizei Möglichkeiten geschaffen, dass sich Menschen mit Behinderungen mit dem PKW in die Nähe des Tribünenbereichs bringen lassen konnten. Darüber hinaus nehmen schon seit vielen Jahren Menschen mit Behinderungen in Gruppen am Veilchendienstagszug teil.

Der Veilchendienstagszug in Mönchengladbach gehört mit seinen rund 4.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, den bis zu 400.000 Menschen am Zugweg und rund 5,5 Kilometern Länge zu den größten Karnevalsumzügen bundesweit. Verantwortlich für die Organisation und Durchführung des Veilchendienstagszuges ist der MKV, der auf eine lange Tradition zurückblicken kann und dem rund 40 Karnevalsgesellschaften im Stadtgebiet angehören. Der Verband organisiert zahlreiche Veranstaltungen. Höhepunkt der Session ist der Veilchendienstagszug.

Anmeldungen zur Audiodeskription sind möglich unter Tel. 02434/ 9269939, Fax 02166/ 129220 und unter vdz.inklusiv.mg@gmail.com.

Weitere Informationen unter www.lvr.de und www.mg-mkv.de.

Hinweis an die Redaktionen: Wir laden Sie ein, während des Veilchendienstagszuges über die Audiodeskription zu berichten oder diese zu übertragen. Bitte akkreditieren Sie sich bei Heinz-Walter Peltzer, Tel. 02166/ 37564, E-Mail: bella_p@t-online.de.

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