Pulheim-Brauweiler. 18. April 2016. Wenige Tage vor Kriegsausbruch am 1. September 1939 wurde das weltberühmte Gemälde „Mona Lisa“ von Leonardo da Vinci, das sich seit Ende des 18. Jahrhunderts im Louvre befand, mit Tausenden anderen Kunstwerken evakuiert. In Frankreich waren bereits längere Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg sorgfältige Maßnahmen getroffen worden, um im Kriegsfall die Kunstschätze der staatlichen Museen zu sichern. Die schnelle Besetzung Frankreichs durch deutsche Truppen führte jedoch dazu, dass die Depots in abgelegenen Schlössern in die Hände der Besatzungsmacht fielen.
Eine kleine Gruppe von rheinischen Kunsthistorikern wurde im Sommer 1940 von der militärischen Verwaltung beauftragt, die Bergungsmaßnahmen zu überprüfen, fortzusetzen und die Depots vor Truppenbelegungen zu schützen. Die Leitung hatte Franziskus Graf Wolff Metternich (1893–1978) als „Beauftragter für Kunstschutz beim Oberkommando des Heeres“. Der Professor für Kunstgeschichte und Chef der rheinischen Denkmalpflege nahm den Auftrag des Kunstschutzes im Sinne der Kunst wahr und verhinderte mit großem Engagement, dass die staatlichen Museen von den Besatzern geplündert wurden. Doch die Aussichten für „Mona Lisa“ und andere Werke waren düster, als sich nach zwei Jahren diejenigen gegen Wolff Metternich durchsetzten, die systematisch Kunstraub betrieben und vollgefüllte Züge nach Deutschland schickten.
Über Graf Metternich und den deutschen Kunstschutz referiert Henrike Bolte M. A., Historikerin und wissenschaftliche Volontärin beim LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum.
Der Vortrag findet statt am
Mittwoch, 27. April 2016, um 18 Uhr, im Äbtesaal des LVR-Kulturzentrums Abtei Brauweiler, Ehrenfriedstraße 19, 50259 Pulheim-Brauweiler.
Der Eintritt ist frei. Nähere Infos unter:
www.abteibrauweiler.lvr.de
Der Veranstalter ist das LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum.
Pressekontakt:
Birgit Ströter LVR-Fachbereich Kommunikation Tel. 02 21 - 809 - 77 11
|