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30. Juni 2016 | Kultur
Tag der Archäologie in Titz mit vielen Funden und Fahrten zu einer Ausgrabung
Buntes Programm für die ganze Familie in Titz am Samstag, 2. Juli 2016 von 10 bis 18 Uhr

Titz. 30. Juni 2016. Zu den vielen Attraktionen beim Tag der Archäologie am Samstag, 2. Juli 2016, gehören auch dieses Jahr die Fahrten zu laufenden Ausgrabungen im Tagebaugebiet. Diesmal geht es zur Grabung an einer Kapelle und einer mittelalterlichen Siedlung. Weitere Highlights sind die Öffnung einer 2800 Jahre alten Urne sowie die Präsentation eines römischen Steinbrunnens mit den Zeugnissen eines Germanenüberfalls. Auf dem Gelände in Titz werden zahlreiche aktuelle Funde und Forschungen präsentiert. Außerdem locken viele Vorführungen und Mitmachaktionen. Der Tag der Archäologie findet zum 23. Mal in der Außenstelle Titz des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland statt. Mitveranstalter ist die Stiftung zur Förderung der Archäologie im rheinischen Braunkohlenrevier, die das Programm maßgeblich finanziell unterstützt.

Der 23. Tag der Archäologie findet statt

am Samstag, 2. Juli 2016,
von 10 bis 18 Uhr,
LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, Außenstelle Titz,
Ehrenstraße 14-16, 52445 Titz-Höllen.

Weitere Informationen, auch mit Anfahrtshinweisen:
www.archaeologie-stiftung.de
www.bodendenkmalpflege.lvr.de

Am Tag der Archäologie werden folgende Attraktionen angeboten:

Fahrt zu zwei aktuellen Grabungen

Die diesjährigen Busfahrten führen zu zwei mittelalterlichen Plätzen unmittelbar an der Abbaukante eines Tagebaus, die im Rahmen eines Forschungsprojektes der Universität Bonn ausgegraben werden. Zuerst ist die Grabung bei der einstigen Kapelle Vilvenich in Inden-Pier (Kreis Düren) zu sehen. Danach wird die Ausgrabung an einer hochmittelalterlichen Siedlung präsentiert, die überraschend entdeckt wurde. Im Zentrum des Platzes stand ein massiver Wehrturm aus sorgfältig bearbeiteten Steinen, der von bis zu drei Meter tiefen Gräben umschlossen ist.

Die kostenlosen Busfahrten zur Ausgrabung finden zwischen 10 und 16 Uhr statt. Die Plätze für die Fahrten sind begrenzt. Speziell bei schlechter Wetterlage kann sich der Zugang als beschwerlich erweisen. Wettergerechte Kleidung und feste Schuhe sind erforderlich!

Wichtiger Hinweis: Die Grabungen befinden sich im eingezäunten Betriebsgelände, eine eigenständige Anfahrt kann aus Sicherheitsgründen nicht gestattet werden.

Neueste archäologische Funde

Beim Tag der Archäologie werden auf dem Gelände der Außenstelle in Titz-Höllen (Kreis Düren) neue archäologische Funde aus dem Rheinischen Braunkohlenrevier vorgestellt. Im Rheinland bislang einzigartig ist ein Fundstück aus einer Grabung in Inden-Pommenich. Es handelt sich um einen sogenannten Dreiwirbelanhänger, in diesem Jahr auch Plakatmotiv für den Tag der Archäologie. Er war Teil eines keltischen Pferdegeschirrs aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. Ein technikgeschichtliches Highlight der Grabung bei Pommenich sind mutmaßliche Reste einer antiken Wassermühle, die zu den ältesten Anlagen ihrer Art zählen.

Besondere Spannung verspricht die Öffnung einer etwa 2800 Jahre alten Urne, die in einem Gräberfeld vom Übergang der Bronze- zur Eisenzeit im Block geborgen werden konnte. Die Besucherinnen und Besucher haben die seltene Gelegenheit, einer Restauratorin des LVR-LandesMuseums Bonn dabei zuzusehen, wie sie den Inhalt der Urne mit größter Vorsicht freipräpariert. Neben dem Leichenbrand werden Bronzebeigaben erwartet.

Die neueste Entdeckung im Braunkohlenrevier ist ein römischer Steinbrunnen, der 20 Meter tief war. Sein unterer Teil ist mit einer Höhe von sechs Metern gut erhalten. Er wird für die Veranstaltung auf dem Gelände der Außenstelle als Viertelkreis wieder errichtet. Ausgestellt ist auch die darin entdeckte, 60 Zentimeter große Jupiterfigur. Offenbar hatten Feinde die religiöse Figur enthauptet und in den Brunnen geworfen. Der Befund im Gebiet der Stadt Elsdorf (Rhein-Erft-Kreis) deutet auf dramatische Stunden am Ende des römischen Landgutes hin.

Eine weitere Attraktion der Ausstellung ist die Rekonstruktion mehrerer Fluchtkammern, die an einem römerzeitlichen Brunnen bei Erkelenz-Borschemich (Kreis Heinsberg) entdeckt wurden. In einem der fünf Brunnen eines großen römischen Landgutes entdeckte das Grabungsteam in 3,5 Meter Tiefe neben dem senkrechten Schacht einen aus mehreren Kammern bestehenden waagerechten Stollen. Vermutlich hatten die Gutbesitzer die Kammern als Zufluchtsort für unruhige Zeiten angelegt.

Handwerk und Bauernleben im eisenzeitlichen Dorf

Die im Rheinland einzigartige eisenzeitliche Hofanlage mit den mit Stroh gedeckten Häusern im Freigelände der der Hofanlage in Titz wird durch zahlreiche Vorführungen für Groß und Klein belebt. Demonstriert werden unter anderem die Textilherstellung mit Handspindel und Gewichtswebstuhl, die Zubereitung von Speisen, die Mehlherstellung mit keltischen Mahlsteinen und die Funktionsweise eines Lehmkuppelofens. An vielen Ständen dürfen Kinder und Erwachsene ihr Geschick in alten Techniken ausprobieren.

Informationen und Kontakt:

LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland
Außenstelle Titz
Telefon Tel.: 02463 / 99 17 – 0

Pressekontakt:

Birgit Ströter
LVR-Fachbereich Kommunikation
Tel. 0221 809-7711

Bilder zum Download
Die Restauratorin Stella Oppl vom LVR-LandesMuseum Bonn wird vor den Augen des Publikums eine 2.800 Jahre alte Urne mit Inhalt freipräparieren. Vermutlich sind dem Leichenbrand auch Schmuckstücke beigefügt. Foto: Jürgen Vogel, LVR-LandesMuseum Bonn
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Besichtigt wird eine mittelalterliche Grabung im Tagebaugebiet. Foto: Jan Linden, Uni Bonn
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Teile dieses Steinbrunnens eines römischen Landgutes sind in der Ausstellung zu sehen. Foto: LVR
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Über den LVR:

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) arbeitet als Kommunalverband mit rund 22.000 Beschäftigten für die 9,8 Millionen Menschen im Rheinland. Mit seinen 41 Schulen, zehn Kliniken, 20 Museen und Kultureinrichtungen, vier Jugendhilfeeinrichtungen, dem Landesjugendamt sowie dem Verbund Heilpädagogischer Hilfen erfüllt er Aufgaben, die rheinlandweit wahrgenommen werden. Der LVR ist Deutschlands größter Leistungsträger für Menschen mit Behinderungen und engagiert sich für Inklusion in allen Lebensbereichen. „Qualität für Menschen“ ist sein Leitgedanke.

Die 13 kreisfreien Städte und die zwölf Kreise im Rheinland sowie die StädteRegion Aachen sind die Mitgliedskörperschaften des LVR. In der Landschaftsversammlung Rheinland gestalten gewählte Mitglieder aus den rheinischen Kommunen die Arbeit des Verbandes.

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