Köln. 24. Juni 2014. Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) hat heute in Köln Dr. Jürgen Rüttgers den Ehrenring des Rheinlandes verliehen. Mit der Auszeichnung würdigt der rheinische Kommunalverband Persönlichkeiten, die sich um den Gedanken der regionalen Selbstverwaltung verdient gemacht haben.

In seiner Laudatio betonte Prof. Dr. Jürgen Wilhelm, Vorsitzender des Landschaftsausschusses: „Es zeichnet Jürgen Rüttgers aus, dass er eine auf die Menschen konzentrierte Politik vor Ort genauso im Blick hat, wie das große Ganze. Das zeigen seine jahrzehntelangen Aktivitäten zwischen Rheinland und Europa. Deshalb sollte man nicht übersehen, dass er bei allem landes-, bundes- und europapolitischen Engagement ein fest in unserer Region verwurzelter Mensch ist, der trotz seiner eindrucksvollen Karriere seine Heimat nie vergessen hat."

Nach einigen kommunalpolitischen Stationen, insbesondere im Rhein-Erft-Kreis, wurde Rüttgers 1987 in den Deutschen Bundestag gewählt. Als Parlamentsneuling übernahm er den Vorsitz einer Enquete-Kommission zur „Technikfolgenabschätzung und -bewertung". Helmut Kohl berief ihn als Bundeskanzler 1994 an die Spitze eines neugeschaffenen „Superministeriums" für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie. In seiner Zeit als Bundesminister von 1994 bis 1998 führte Rüttgers das sogenannte „Meister-Bafög" ein, das die betriebliche Ausbildungsförderung der akademischen gleichstellt. Auf internationaler Ebene gehörte er als Unterzeichner der „Sorbonne-Erklärung" zu den Mitinitiatoren des „Bologna-Prozesses", der das Ziel verfolgt, einen gemeinsamen europäischen Hochschulraum zu schaffen.

Nach seiner bundespolitischen Karriere schloss sich eine landespolitische an. 1999 wurde Jürgen Rüttgers Norbert Blüms Nachfolger als Landesvorsitzender der nordrhein-westfälischen CDU. Im Jahr 2000 zog er in den NRW-Landtag ein und wurde 2005 zum Ministerpräsidenten gewählt. Er blieb Landesvater bis zum Regierungswechsel 2010.

Als Vorstandsvorsitzender des „Freundeskreis Abtei Brauweiler e.V." engagiert sich Jürgen Rüttgers in Pulheim für das kulturelle Leben in der ehemaligen Benediktinerabtei in Trägerschaft des LVR. Gemeinsam mit Rüttgers als Ministerpräsident und der Stiftung Kunstfonds habe der LVR das Archiv für Künstlernachlässe inklusive dem Schaumagazin auf den Weg gebracht, unterstrich Prof. Dr. Jürgen Wilhelm. „Die Sicherung des kulturellen Erbes im Rheinland ist uns beim LVR eine Herzensangelegenheit und aus diesem Grund war es auch eine Liebeshochzeit und keine Zweckehe, als wir uns gemeinsam für das Archiv eingesetzt haben", so Wilhelm weiter.

Der Ehrenring des Rheinlandes wird nach einem 2001 beschlossenen Statut vom Landschaftsausschuss vergeben. Um die herausragende Bedeutung der regionalen Selbstverwaltung in einem wachsenden Europa zu würdigen, zeichnet der LVR mit dem Ehrenring des Rheinlandes Persönlichkeiten aus, die sich um den Gedanken der regionalen Selbstverwaltung als Baustein eines künftigen Europas besonders verdient gemacht haben. Der Ring ist ein Unikat und wurde von dem Kölner Goldschmiedemeister Rudolf Klein eigens für Dr. Jürgen Rüttgers gefertigt. Neben dem Wappen des LVR schmückt ein Achat den goldenen Ring. Zu den bisherigen Preisträgerinnen und Preisträgern zählen Bundespräsident a.D. Dr. Walter Scheel, Bundesminister a.D. Dr. Norbert Blüm und Ministerpräsidentin Hannelore Kraft.