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19. August 2016 | Kultur
Freie Fahrt im Bergischen Land?
LVR-Freilichtmuseum Lindlar: Morgen beginnt Ausstellung zum Massenphänomen Auto seit den 1970er Jahren / Vom Wirtschaftswunder und Freiheitssymbol zum „Albtraum Auto“?

Köln./Lindlar. 19. August 2016. Vom 20. August bis zum 4. Dezember 2016 zeigt das LVR-Freilichtmuseum Lindlar die Ausstellung „Freie Fahrt im Bergischen Land?“. In der Zehntscheune bietet die Ausstellung einen Einblick in die verkehrspolitischen Entwicklungen seit 1970 und ihre Auswirkungen für die Menschen im Bergischen Land. Dabei gibt es viele Exponate aus den 1970er Jahren zu sehen; dazu gehört neben Objekten aus der Fahrschule und der Sicherheitstechnik auch ein echter VW-Käfer. Die Themenblöcke „Straßenbau“, „Verkehrssicherheit und -erziehung“ und „Umweltbewusstsein“ bilden die Hauptabschnitte der Ausstellung.

Das Auto entwickelte sich in der Nachkriegszeit schnell vom Luxusgut, zu dem vorher nur die Oberschicht Zugang hatte, zu einem Massenprodukt. Gab es 1952 in der Bundesrepublik gerade einmal 1,5 Millionen Autos, waren es zehn Jahre später be-reits acht Millionen. Das Auto wurde zum Symbol des wirtschaftlichen Aufschwungs und des gesellschaftlichen Wohlstands schlechthin. Die Massenmotorisierung führte aber vor allem in den deutschen Städten zu erheblichen Verkehrsproblemen wie Staus, Parkplatzmangel und steigenden Unfallzahlen. Obwohl schon Ende der 1950er die PKW-Dichte im Oberbergischen Kreis über dem Durchschnitt in NRW lag, fehlte es anfangs vor allem an Infrastruktur und Anbindung an eine Autobahn. Dadurch kam es zu Einschränkungen für die vermeintlich selbstbestimmte Automobilität, aber auch für die Unternehmen vor Ort.

Begriffe wie „Verkehrsnotstand“ und „davongelaufene Motorisierung“ prägten die Debatte. Die Ölkrise 1973 markierte dann einen Wendepunkt in der Geschichte des Verkehrs. Sie machte den Verbrauchern erstmals bewusst, wie groß ihre Abhängigkeit von endlichen Ressourcen und wie wichtig ihnen das Auto geworden war.

Doch trotz der angespannten Lage blieb die Begeisterung für das Auto ungebrochen. Neben der steigenden Anzahl an PKW äußerte sie sich auch im Widerstand gegen neue gesetzliche Regelungen wie Senkung der Promillegrenze, die Einführung des zentralen Verkehrsstrafregisters in Flensburg, die Gurtpflicht und Tempolimits.

Dieser Zwiespalt zwischen dem Traum von selbst bestimmter, grenzenloser Mobilität und den Nachteilen der Massenmotorisierung, zeichnet die Ausstellung nach. Die Präsentation beschäftigt sich auch mit aktuellen Fragen wie alternative Fortbewegungsmitteln und Nachhaltigkeit, um dann mit einem Ausblick in die Zukunft abzuschließen.

Weitere Infos unter: Homepage zur Wechselausstellung

Ihr Pressekontakt:

Birgit Ströter
LVR-Fachbereich Kommunikation
Telefon 0221 809-7711

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Zwei Frauen stehen vor einem alten VW Käfer Petra Dittmar und Maja Kützemeier vom LVR-Freilichtmuseum Lindlar in der neuen Ausstellung „Freie Fahrt im Bergischen Land?“ Foto: Stefan Arendt/LVR
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Über den LVR:

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) arbeitet als Kommunalverband mit rund 22.000 Beschäftigten für die 9,8 Millionen Menschen im Rheinland. Mit seinen 41 Schulen, zehn Kliniken, 20 Museen und Kultureinrichtungen, vier Jugendhilfeeinrichtungen, dem Landesjugendamt sowie dem Verbund Heilpädagogischer Hilfen erfüllt er Aufgaben, die rheinlandweit wahrgenommen werden. Der LVR ist Deutschlands größter Leistungsträger für Menschen mit Behinderungen und engagiert sich für Inklusion in allen Lebensbereichen. „Qualität für Menschen“ ist sein Leitgedanke.

Die 13 kreisfreien Städte und die zwölf Kreise im Rheinland sowie die StädteRegion Aachen sind die Mitgliedskörperschaften des LVR. In der Landschaftsversammlung Rheinland gestalten gewählte Mitglieder aus den rheinischen Kommunen die Arbeit des Verbandes.

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