Begonnen hatte das Projekt in der LVR-Klinik Bedburg-Hau im Herbst 2011 mit 13 forensischen Patienten, die unter ihrer Anleitung eine „Kunstwabe" mit ihren eigenen Werken füllten – mit Bildern, Zeichnungen, Fotos und anderen Elementen. Ziel des Kunstprojektes: Die Patientinnen und Patienten im Maßregelvollzug selbst in Form ihrer Kunst zu Wort kommen zu lassen und als Teil der Gesellschaft zu präsentieren.
Nach der erfolgreichen Ausstellung der Kunstwaben Mitte 2012 in der LVR-Klinik Bedburg-Hau wurde das Projekt im vergangenen Jahr in der LVR-Klinik Langenfeld fortgesetzt, erneut unter der Schirmherrschaft von Barbara Steffens, NRW-Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter. Das Resümee eines teilnehmenden Patienten: „Das ‚Geheimnis' bin ich. Kenne ich mich wirklich? Das Projekt hat alles für mich offen gemacht".
Die LVR-Kreativtherapeutin Veronika Nowakowski, die neben der Künstlerin Cony Theis eng mit den Patientinnen an ihren Projekten arbeitet, erwartet auch dieses Mal künstlerisch wie persönlich positive Ergebnisse: „Nachhaltig wirkt das Projekt bei jedem einzelnen auf individuelle Weise weiter."
Bei einem teilnehmenden Patienten in Langenfeld war deutlich eine Verbesserung der Körperhaltung zu sehen, andere sind in ihrer Ausdrucksfähigkeit beschleunigt gereift.
Martina Wenzel-Jankowski, LVR-Dezernentin Klinikverbund und Verbund Heilpädagogischer Hilfen, stuft das Kunstprojekt „Gefangene Geheimnisse" bereits vor seiner endgültigen Fertigstellung als vollen Erfolg für die teilnehmenden Patienten und Patientinnen und die Öffentlichkeit zugleich ein: „Die Kunstwerke ermöglichen einen reflektierten und zugleich distanzierten Zugang, ohne dass es zu einem „‚Beäugen" der Menschen im Maßregelvollzug kommt. Die mitwirkenden Patientinnen und Patienten können sich einbringen und sind dennoch durch den Filter der Kunst geschützt".
Die Patientinnen werden zusammen mit der Künstlerin im Januar ihre Werke in einem weiteren Workshop fertigstellen.
Das gesamte Kunstwerk soll in einer ersten Ausstellung im LVR-Landesmuseum Bonn gezeigt werden. Es ist so gestaltet, dass es auch für andere, spätere Ausstellungen in anderen LVR-Kliniken oder im Rahmen weiterer Kunstausstellungen nutzbar sein wird.
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