Welche Herausforderungen gibt es für Menschen mit Behinderung, die in einer Kita arbeiten?
Melanie Glücks: Grundsätzlich sind das zunächst die gleichen wie bei Menschen ohne Behinderung auch: Arbeitsplatz und Mensch müssen gut zueinander passen. Im Weiteren schauen wir bei Menschen mit Behinderung etwas genauer hin und prüfen, ob es Beratung, Begleitung oder beispielsweise einer besonderen Arbeitsplatzausstattung bedarf. Das ist oft auch dann der Fall, wenn sich im Berufsleben etwas ändert, das heißt, wenn die Behinderung während des Berufslebens erworben wurde. Als LVR-Inklusionsamt unterstützen wir sowohl Arbeitgeber als auch Menschen mit Behinderung dabei, dass Inklusion in der Arbeitswelt gut gelingt.
Wie profitieren Kitas und Kinder von der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung?
Jeanette Cremer: Gewinnbringend für die Kita und die Kinder ist es in jedem Fall, sich generell mit den Bedarfen und Ressourcen der einzelnen Teammitglieder auseinanderzusetzen, neue Perspektiven zu gewinnen und das Handeln entsprechend anzupassen. Das bietet auch die Chance, Vorurteile zu hinterfragen, Kategorisierungen und gesetzte Muster zu überdenken und die Kompetenzen im Team neu zu entdecken, so dass sich im besten Fall auch alle Mitarbeitenden sinnstiftend einbringen und sich eben auch als wichtiger Teil des Teams erleben können. Die Kinder lernen ja am Modell und in dem Sinne sind die Mitarbeitenden und die Kultur des Miteinanders bereits wesentliche Aspekte der inklusionspädagogischen Bildung.
Wann ist Inklusion in der Arbeitswelt gelungen?
Melanie Glücks: Inklusion ist dann gelungen und am erfolgreichsten, wenn sie ein Gewinn für beide Seiten und ganz selbstverständlich ist. Zu diesem Ziel tragen wir als LVR-Inklusionsamt gerne individuell bei: mit unseren Partnern im Rheinland und vielen Unterstützungsmöglichkeiten. Dazu zählen unter anderem finanzielle Förderungen, psychosoziale Begleitung, behindertengerechte Arbeitsplatzausstattung und Hilfen bei der Wiedereingliederung.