Pressemeldung
„Inklusion in der Kita betrifft nicht nur die Kinder“
Ein Gespräch über den Einsatz von Menschen mit Behinderung am Arbeitsplatz Kita mit Jeanette Cremer vom LVR-Landesjugendamt Rheinland und Melanie Glücks vom LVR-Inklusionsamt.
Köln, 5. Februar 2025. In sogenannten Web-Sprechstunden informieren LVR-Inklusionsamt und Landesjugendamt Rheinland Kitaträger über die Möglichkeit, Menschen mit Behinderung als Personal in Kitas zu beschäftigen. Was ist das Ziel?
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- Jeanette Cremer, LVR-Landesjugendamt Rheinland
Warum bieten Sie die Web-Sprechstunde an?
Jeanette Cremer: Inklusion ist ein Menschenrecht. Kitas haben also den gesetzlichen Auftrag, sich für Chancengleichheit und gegen Benachteiligung und Ausgrenzung einzusetzen. Und dafür müssen täglich inklusive Prozesse gestaltet werden, damit alle Kinder in der Kita gleichermaßen willkommen sind und teilhaben können. Ziel von Inklusion ist aber ja die selbstbestimmte Teilhabe aller Menschen. Inklusion in der Kita betrifft also nicht nur die Kinder, sondern natürlich auch das Personal.
Ganz abgesehen davon herrscht auch in Kitas Fachkräftemangel und Menschen mit Behinderung können dazu beitragen, das System zu entlasten. Mit unserer Websprechstunde wollen wir Kitaträger zum Einsatz von Menschen mit Behinderung in ihren Einrichtungen beraten und insbesondere die Begleitung durch das LVR-Inklusionsamt vorstellen.
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- Melanie Glücks, LVR-Inklusionsamt
Welche Herausforderungen gibt es für Menschen mit Behinderung, die in einer Kita arbeiten?
Melanie Glücks: Grundsätzlich sind das zunächst die gleichen wie bei Menschen ohne Behinderung auch: Arbeitsplatz und Mensch müssen gut zueinander passen. Im Weiteren schauen wir bei Menschen mit Behinderung etwas genauer hin und prüfen, ob es Beratung, Begleitung oder beispielsweise einer besonderen Arbeitsplatzausstattung bedarf. Das ist oft auch dann der Fall, wenn sich im Berufsleben etwas ändert, das heißt, wenn die Behinderung während des Berufslebens erworben wurde. Als LVR-Inklusionsamt unterstützen wir sowohl Arbeitgeber als auch Menschen mit Behinderung dabei, dass Inklusion in der Arbeitswelt gut gelingt.
Wie profitieren Kitas und Kinder von der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung?
Jeanette Cremer: Gewinnbringend für die Kita und die Kinder ist es in jedem Fall, sich generell mit den Bedarfen und Ressourcen der einzelnen Teammitglieder auseinanderzusetzen, neue Perspektiven zu gewinnen und das Handeln entsprechend anzupassen. Das bietet auch die Chance, Vorurteile zu hinterfragen, Kategorisierungen und gesetzte Muster zu überdenken und die Kompetenzen im Team neu zu entdecken, so dass sich im besten Fall auch alle Mitarbeitenden sinnstiftend einbringen und sich eben auch als wichtiger Teil des Teams erleben können. Die Kinder lernen ja am Modell und in dem Sinne sind die Mitarbeitenden und die Kultur des Miteinanders bereits wesentliche Aspekte der inklusionspädagogischen Bildung.
Wann ist Inklusion in der Arbeitswelt gelungen?
Melanie Glücks: Inklusion ist dann gelungen und am erfolgreichsten, wenn sie ein Gewinn für beide Seiten und ganz selbstverständlich ist. Zu diesem Ziel tragen wir als LVR-Inklusionsamt gerne individuell bei: mit unseren Partnern im Rheinland und vielen Unterstützungsmöglichkeiten. Dazu zählen unter anderem finanzielle Förderungen, psychosoziale Begleitung, behindertengerechte Arbeitsplatzausstattung und Hilfen bei der Wiedereingliederung.
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Jeanette Cremer, Mitarbeiterin im LVR-Landesjugendamt Rheinland
Foto: Heike Fischer / LVR
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Melanie Glücks, Mitarbeiterin im LVR-Inklusionsamt
Foto: Heike Fischer / LVR
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Pressekontakt

Till Döring
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- till.doering@lvr.de