Junge Menschen entdecken Perspektiven
Für viele Freiwillige ist das FÖJ ein wichtiger Schritt ins Erwachsenenleben. Amelie Goldbach hat ihres im Wildgehege Neandertal absolviert: „Ich konnte mehr über mich herausfinden, über meine Stärken und Schwächen. Ich konnte mich weiterentwickeln, wachsen, mehr Selbstvertrauen aufbauen“, sagt sie. Begleitend zur praktischen Arbeit bietet das LVR-Landesjugendamt Rheinland Seminare zu ökologischen und sozialen Fragen an. „Die Seminare waren für mich eins der besten Dinge im FÖJ. Es war eine tolle Art sich mit anderen Freiwilligen auszutauschen. Wir durften die Themen selbst aussuchen und dadurch wurde es nie langweilig“, sagt Marley, Kuth, der sein FÖJ in der Biostation Neuss gemacht hat.
Wertschätzung und Zukunftsgestaltung
Bei der Jubiläumsveranstaltung im LVR-Landeshaus kamen Erfahrung und Zukunft zusammen: Ein Podiumsgespräch mit „Urgesteinen“ des FÖJ, Politik und der jugendlichen Landessprecherin des FÖJ NRW sowie die Zukunftswerkstatt „Das FÖJ 2035“ boten Impulse für die Weiterentwicklung des Programms.
Das FÖJ Rheinland wird durch Bund, Land NRW und den LVR finanziert. Über 90 Einsatzstellen – von Biostationen bis Umweltbildungszentren – ermöglichen jungen Menschen praxisnahe Einblicke in Umwelt- und Naturschutz.
„Die jungen Menschen sind für uns eine Bereicherung, weil sie frischen Wind und Ideen mitbringen. Es ist für mich immer noch faszinierend zu sehen, wie sich die Freiwilligen in dem Jahr positiv entwickeln, selbstständiger und selbstbewusster werden, sich orientieren und ihren weiteren Weg finden“, so Peter Noltze, Anleiter in der Wuppertaler FÖJ-Einsatzstelle Station Natur- und Umwelt.
Hintergrund
Das FÖJ bietet jungen Menschen zwischen 16 und 26 Jahren die Möglichkeit, ein Jahr lang im Natur- und Umweltschutz zu arbeiten. Im Rheinland stehen dabei Inklusion, Bildung für nachhaltige Entwicklung und Partizipation im Mittelpunkt.
Die Quote des Landes, nach der 50 Prozent der Plätze an junge Menschen ohne Schulabschluss bzw. mit Haupt- oder Realschulabschluss vergeben werden, sichert die sozialpolitische Ausrichtung des Programms.
Fakten zum FÖJ im Rheinland
 | 1995 vom Jugendministerium NRW eingeführt; Durchführung durch LVR und LWL |  | Start mit 45 Teilnehmenden, heute über 350 Freiwillige jährlich – 200 davon im Rheinland |  | Rund 90 Einsatzstellen |  | 50 Prozent-Quote für Teilnehmende mit Sekundarstufe-I-Abschluss oder ohne Abschluss |  | Seit 2011 inklusiv geöffnet: ein FÖJ für alle |  | Förderung durch Bund, Land NRW und LVR |  | Pädagogische Begleitung durch die FÖJ-Zentralstelle des LVR-Landesjugendamtes | |