Pressemeldung
30 Jahre Freiwilliges Ökologisches Jahr im Rheinland
Über 100 Gäste bei rheinischer Jubiläums-Einsatzstellenkonferenz / Podiumsgespräch und Zukunftswerkstatt
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- Das FÖJ wird 30. Bei der Jubiläums-Einsatzstellenkonferenz mit dabei waren unter anderem: Viele engagierte FÖJ`ler*innen, Vertretungen von Einsatzstellen sowie Ursula Holtmann-Schieder (Vorsitzende des Landesjugendhilfeausschusses Rheinland, 3.v.l.), FÖJ-Zentralstellenleiterin Scarlett Werner-Akyel (3.v.r.), Sabine Meißner (Referatsleiterin im NRW-Familienministerium, 2.v.r.) und LVR-Fachbereichsleiter Andreas Jung (ganz rechts). Foto: Ludolf Dahmen/LVR.
Köln. 13. November 2025. Nach der NRW-weiten Jubiläumsfeier in Münster hat der Landschaftsverband Rheinland (LVR) das 30-jährige Bestehen des Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ) nun auch im Rheinland gefeiert. Über 100 Gäste besuchten die Jubiläums-Konferenz der rheinischen FÖJ-Einsatzstellen in Köln. Unter den Teilnehmenden: aktuelle und ehemalige Freiwillige, Vertreter*innen der Einsatzstellen, Politik und Verwaltung. Neben Rückblicken auf drei Jahrzehnte Engagement standen Zukunftsfragen und die Weiterentwicklung des FÖJ im Mittelpunkt.
Das FÖJ wurde 1995 vom nordrhein-westfälischen Jugendministerium eingeführt und den beiden Landschaftsverbänden Rheinland und Westfalen-Lippe als Aufgabe übertragen. Was damals mit 45 Teilnehmenden begann, ist heute zu einem erfolgreichen Bildungs- und Orientierungsjahr für über 350 junge Menschen in NRW gewachsen – mehr als 200 davon im Rheinland.
„Das FÖJ ist ein Jahr des persönlichen Wachsens“
„Angesichts globaler Krisen und gesellschaftlicher Herausforderungen sind junge Menschen oft verunsichert. Im FÖJ erleben sie Selbstwirksamkeit: Sie erfahren, dass sie die Welt mitgestalten und Verantwortung für sich und die Umwelt übernehmen können“, sagte Scarlett Werner-Akyel, Leiterin der FÖJ-Zentralstelle Rheinland. „Dass sich das FÖJ in den letzten 30 Jahren zu einem inklusiven, vielfältigen und lernenden System entwickelt hat, macht uns besonders stolz und ist mit ein Verdienst unserer engagierten Einsatzstellen.“
Bereits bei der Jubiläumsfeier in Münster würdigte NRW-Jugendministerin Josefine Pauls die Erfolgsgeschichte: „Das Freiwillige Ökologische Jahr ist nicht einfach ein ‚Überbrückungsjahr‘ zwischen Schule, Ausbildung oder Studium. Das FÖJ ist ein Jahr des persönlichen Wachsens und eine Schule fürs Leben. Denn hier erfahren junge Menschen vielleicht das erste Mal: ,Mein Handeln für mehr Nachhaltigkeit kann etwas bewirken. Ich kann einen Unterschied machen.‘ Das FÖJ ist damit nicht nur ein Umweltprogramm, sondern auch ein zentraler Baustein der Jugendbildung in unserem Land. Deswegen freue ich mich sehr über drei Jahrzehnte FÖJ voller Engagement, voller Leidenschaft, und mit vielen jungen Menschen, die mit Überzeugung sagen: ‚Ich will mich engagieren – für die Umwelt, für die Gesellschaft, für die Zukunft.‘“
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- Ein Schwerpunkt der Konferenz: Die Zukunft des FÖJ. Austausch im Rahmen der "Zukunftswerkstatt - Das FÖJ in 2035". Foto: Ludolf Dahmen/LVR
Junge Menschen entdecken Perspektiven
Für viele Freiwillige ist das FÖJ ein wichtiger Schritt ins Erwachsenenleben. Amelie Goldbach hat ihres im Wildgehege Neandertal absolviert: „Ich konnte mehr über mich herausfinden, über meine Stärken und Schwächen. Ich konnte mich weiterentwickeln, wachsen, mehr Selbstvertrauen aufbauen“, sagt sie. Begleitend zur praktischen Arbeit bietet das LVR-Landesjugendamt Rheinland Seminare zu ökologischen und sozialen Fragen an. „Die Seminare waren für mich eins der besten Dinge im FÖJ. Es war eine tolle Art sich mit anderen Freiwilligen auszutauschen. Wir durften die Themen selbst aussuchen und dadurch wurde es nie langweilig“, sagt Marley, Kuth, der sein FÖJ in der Biostation Neuss gemacht hat.
Wertschätzung und Zukunftsgestaltung
Bei der Jubiläumsveranstaltung im LVR-Landeshaus kamen Erfahrung und Zukunft zusammen: Ein Podiumsgespräch mit „Urgesteinen“ des FÖJ, Politik und der jugendlichen Landessprecherin des FÖJ NRW sowie die Zukunftswerkstatt „Das FÖJ 2035“ boten Impulse für die Weiterentwicklung des Programms.
Das FÖJ Rheinland wird durch Bund, Land NRW und den LVR finanziert. Über 90 Einsatzstellen – von Biostationen bis Umweltbildungszentren – ermöglichen jungen Menschen praxisnahe Einblicke in Umwelt- und Naturschutz.
„Die jungen Menschen sind für uns eine Bereicherung, weil sie frischen Wind und Ideen mitbringen. Es ist für mich immer noch faszinierend zu sehen, wie sich die Freiwilligen in dem Jahr positiv entwickeln, selbstständiger und selbstbewusster werden, sich orientieren und ihren weiteren Weg finden“, so Peter Noltze, Anleiter in der Wuppertaler FÖJ-Einsatzstelle Station Natur- und Umwelt.
Hintergrund
Das FÖJ bietet jungen Menschen zwischen 16 und 26 Jahren die Möglichkeit, ein Jahr lang im Natur- und Umweltschutz zu arbeiten. Im Rheinland stehen dabei Inklusion, Bildung für nachhaltige Entwicklung und Partizipation im Mittelpunkt.
Die Quote des Landes, nach der 50 Prozent der Plätze an junge Menschen ohne Schulabschluss bzw. mit Haupt- oder Realschulabschluss vergeben werden, sichert die sozialpolitische Ausrichtung des Programms.
Fakten zum FÖJ im Rheinland
- 1995 vom Jugendministerium NRW eingeführt; Durchführung durch LVR und LWL
- Start mit 45 Teilnehmenden, heute über 350 Freiwillige jährlich – 200 davon im Rheinland
- Rund 90 Einsatzstellen
- 50 Prozent-Quote für Teilnehmende mit Sekundarstufe-I-Abschluss oder ohne Abschluss
- Seit 2011 inklusiv geöffnet: ein FÖJ für alle
- Förderung durch Bund, Land NRW und LVR
- Pädagogische Begleitung durch die FÖJ-Zentralstelle des LVR-Landesjugendamtes
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Das FÖJ wird 30. Bei der Jubiläums-Einsatzstellenkonferenz mit dabei waren unter anderem: Viele engagierte FÖJ`ler*innen, Vertretungen von Einsatzstellen sowie Ursula Holtmann-Schieder (Vorsitzende des Landesjugendhilfeausschusses Rheinland, 3.v.l.), FÖJ-Zentralstellenleiterin Scarlett Werner-Akyel (3.v.r.), Sabine Meißner (Referatsleiterin im NRW-Familienministerium, 2.v.r.) und LVR-Fachbereichsleiter Andreas Jung (ganz rechts).
Foto: Ludolf Dahmen/LVR.
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Ein Schwerpunkt der Konferenz: Die Zukunft des FÖJ. Austausch im Rahmen der "Zukunftswerkstatt - Das FÖJ in 2035".
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Weiterführende Informationen
Pressekontakt
Till Döring
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