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18. Dezember 2015 | Der LVR
Bunte Nachbarschaft – Inklusives Wohnen – Inklusive Wohnprojekte
Fachtagung des LVR bot umfassenden Austausch über bestehende Defizite bei der Versorgung mit barrierefreiem Wohnraum und definierte Arbeitsfelder für inklusive Wohnquartiere

Köln, 18. Dezember 2015. Was ist mit inklusivem Wohnen eigentlich gemeint? Welche harten und „weichen“ Gelingensfaktoren gibt es? Wie sehen gelungene Angebote aus? Wer unterstützt Menschen bei der Suche nach einer barrierefreien Wohnung? Wie wird das Wohnen für Menschen mit und ohne Behinderung im Quartier bereits gefördert, wo bestehen Defizite? Wie gestaltet sich erfolgreiche Arbeit im und am Quartier?

Zu diesen Fragen kamen am gestrigen Tag über 150 Fachleute bei einer Fachtagung des LVR unter dem Titel „Bunte Nachbarschaft. Inklusives Wohnen – inklusive Wohnprojekte“ zusammen. Die Landschaftsversammlung Rheinland hatte im Rahmen der Aufstellung des Doppelhaushaltes 2015/2016 die Veranstaltung initiiert, um die Förderung inklusiver Wohnprojekte im Rheinland voranzubringen.

Im vergangenen Jahr hat der LVR seinen Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention „Gemeinsam in Vielfalt“ beschlossen. Die Ermöglichung einer selbstverständlichen und umfassenden Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am gesellschaftlichen Leben ist dem LVR ein wichtiges Anliegen. Sämtliche Tätigkeits- und Zuständigkeitsbereiche innerhalb des LVR werden insofern auf Anhaltspunkte untersucht, die zum Gelingen von Inklusion beitragen können. Auch die in 90%iger-Eigentümerschaft des LVR befindliche Rheinische Beamten-Baugesellschaft mbH soll hier über ihr Tätigkeitsspektrum einen positiven Beitrag leisten.

Angeregt und durchaus kontrovers diskutierte das Publikum mit Vertreterinnen und Vertretern sowie Referentinnen und Referenten der Selbstvertretung, der freien Wohlfahrtspflege, der Baubranche, aus dem Ministerium für Wohnen, Bauen, Standortentwicklung und Verkehr des Landes NRW sowie aus der Wohnungswirtschaft. Moderiert wurde die Veranstaltung, an der auch zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Mitgliedskörperschaften sowie aus der Politik und Verwaltung des LVR teilnahmen, von der Journalistin Cornelia Benninghoven.

Deutlich wurde aus Beiträgen von Experten in eigener Sache, dass die Entscheidung wie, wo und mit wem man leben möchte, ganz wesentlich für jeden Menschen und dabei sehr individuell ist. Dem Anspruch einer möglichst großen Wahlfreiheit bei der Wohnungs- und Lebenssituation steht allerdings der viel zu geringe Bestand an barrierefreiem und zudem bezahlbarem Wohnraum in den meisten Städten Nordrhein-Westfalens entgegen.

Die Gründe für die Defizite im barrierefreien Sozialwohnungsbestand werden u.a. in der fehlenden Balance von Ordnungs- und Förderrecht gesehen. So hätten die unterschiedlichsten Auflagen in den letzten 25 Jahren zu einer immensen Verteuerung auch beim sozialen Wohnungsbau geführt, die nicht der Dynamik von Sozialhilfe- und Pflegesätzen entspräche. Hinzu komme, dass viele Kommunen nach Veräußerung ihrer Wohnungsbaugesellschaften kaum noch über Steuerungsmöglichkeiten bei der Wohnungsversorgung verfügten.

Eine weitere wichtige Erkenntnis war, dass sich über DIN-Normen keine Menschen normieren lassen; vielmehr ist ein universelles Design, also eine flexible Gestaltung von Wohnraum auch mit Blick auf die demographische Entwicklung geboten und Auftrag an die Baubranche, hier nach innovativen Lösungen zu suchen. Auch die Wohnungswirtschaft werde hiervon profitieren, da der erstellte Wohnraum so länger nutzbar sei. Dass es zudem nur gemeinsame – d.h. trägerübergreifende und eng mit den Bewohnern mit und ohne Behinderung kommunizierte – Lösungen auf Quartiersebene geben könne, wurde ebenfalls herausgestellt.

Zahlreiche Wortbeiträge zeigten zudem, dass die Tagung ein wichtiges Thema getroffen hat, das noch weiter vertieft werden sollte, zumal die „Musik vor allem im Wohnungsbestand und nicht nur im Neubau spielt.“ Deutlich geworden ist darüber hinaus, dass es neben der individuellen, also auf die Bedürfnisse des Einzelnen zielenden Förderung auch einer systemorientierten Herangehensweise bedarf, damit sich Quartiere zu inklusiven Wohnvierteln entwickeln können.

Weitere Informationen über die Fachtagung und dort vorgestellte Projekte und Initiativen werden demnächst online bereitgestellt unter www.inklusion.lvr.de

Ansprechpartnerin für redaktionelle Rückfragen:

Evelyn Butz
LVR-Fachbereich Kommunikation
Tel 0221 809-7784
Mail evelyn.butz@lvr.de

Downloads
Barrierefreier Programmflyer zur Veranstaltung "Bunte Nachbarschaft. Inklusives Wohnen - Inklusive Wohnprojekte" (PDF, 590 kB)

Über den LVR:

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) arbeitet als Kommunalverband mit rund 22.000 Beschäftigten für die 9,8 Millionen Menschen im Rheinland. Mit seinen 41 Schulen, zehn Kliniken, 20 Museen und Kultureinrichtungen, vier Jugendhilfeeinrichtungen, dem Landesjugendamt sowie dem Verbund Heilpädagogischer Hilfen erfüllt er Aufgaben, die rheinlandweit wahrgenommen werden. Der LVR ist Deutschlands größter Leistungsträger für Menschen mit Behinderungen und engagiert sich für Inklusion in allen Lebensbereichen. „Qualität für Menschen“ ist sein Leitgedanke.

Die 13 kreisfreien Städte und die zwölf Kreise im Rheinland sowie die StädteRegion Aachen sind die Mitgliedskörperschaften des LVR. In der Landschaftsversammlung Rheinland gestalten gewählte Mitglieder aus den rheinischen Kommunen die Arbeit des Verbandes.

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