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Pressemeldung

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1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

Landschaftsverband Rheinland gestaltet ein vielfältiges Angebot

Köln. 18. Februar 2021. In diesem Jahr steht das bundesweite Veranstaltungsprogramm #2021JLID – Jüdisches Leben in Deutschland im Mittelpunkt des kulturellen Lebens. Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) unterstützt mit MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier und dem LVR-KULTURHAUS Landsynagoge Rödingen das Projekt. Es finden unterschiedlichen Veranstaltungen statt, die die 1700-jährige Geschichte und Gegenwart des jüdischen Lebens in Köln und im Rheinland sichtbar machen. Um in ganz Nordrhein-Westfalen Akzente zu setzen, hat der LVR in Kooperation mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe ein vielschichtiges Programm aufgelegt.

„Mit unserem breitgefächerten Engagement in diesem Themenjahr zeigen wir die Bedeutung der 1700-jährigen jüdischen Kultur und Geschichte für das Rheinland, für Deutschland und Europa. Mit Kultur-, Bildungs- und Vermittlungsangeboten treten wir gleichzeitig den allgegenwärtigen antisemitischen Herausforderungen der Gegenwart entgegen“, so LVR-Direktorin Ulrike Lubek.

„Die Gründe, sich der Geschichte von Jüdinnen und Juden im Rheinland zu stellen und diese in unser aller Bewusstsein zu rufen, sind für den Landschaftsverband Rheinland evident“, ergänzt Milena Karabaic, LVR-Dezernentin Kultur und Landschaftliche Kulturpflege. „Jüdische Geschichte und Kultur bewahren, erforschen, präsentieren und vermitteln ist seit mehr als 30 Jahren ein Eckpfeiler der Kulturpolitik des LVR. Dies manifestiert sich neben zahlreichen Kooperationen und finanziellem Engagement dauerhaft sichtbar im LVR-KULTURHAUS Landsynagoge Rödingen und zukünftig im MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier.“

Im Jubiläumsjahr bereichert der LVR die Aktivitäten mit folgendem Programm:

Wanderausstellung „Menschen, Bilder, Orte – 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“
Die Wanderausstellung „Menschen, Bilder, Orte – 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ ist ein Projekt des MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier und wird gefördert von der LWL-Kulturstiftung. Die Ausstellung gastiert ab März an fünf Orten in NRW. Der Start wird in der Alten Synagoge – Haus jüdischer Kultur in Essen sein. Es folgen das LWL-Landeshaus in Münster (Mai/Juni) und das LVR-Landeshaus in Köln (Juli/August). Den Abschluss bilden die Stationen im LVR-Niederrheinmuseum in Wesel (August/Oktober) und im Museum für Kunst und Kulturgeschichte in Dortmund (Oktober/Dezember).
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen bedeutende und weniger bekannte Persönlichkeiten, die mit ihren Biographien und Lebenswegen markante Ereignisse und Epochen jüdischer Geschichte und Kultur in Deutschland spiegeln. In den Themen „Recht und Unrecht“, „Leben und Miteinander“, „Religion und Geistesgeschichte“ sowie „Kunst und Kultur“ werden die 1700-jährige Geschichte und Geistesgeschichte des Judentums in Deutschland erfahrbar.

MiQua zu Gast im Kolumba
Eine gemeinsam von MiQua und Kolumba – Kunstmuseum des Erzbistums Köln kuratierte Ausstellung befindet sich in Vorbereitung und wird anhand hochkarätiger Exponate aus dem In- und Ausland Themen, Entwicklungen und Zäsuren aus 1700 Jahren jüdischer Geschichte und Kultur skizzieren. Die Schau ist von September 2021 bis August 2022 geplant.

Das Edikt von 321 - Die Publikation
Das historische Fundament des ganzen Festjahres ist ein kaiserliches Gesetz aus dem Jahr 321 nach Christus. Konstantin verfügt in diesem an den Stadtrat in Köln gerichteten Edikt, dass Juden in öffentliche Ämter berufen werden dürfen – mithin die früheste Quelle zu jüdischem Leben nördlich der Alpen. Zu diesem Edikt hat das MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln den einführenden Text „Das Dekret von 321: Köln, der Kaiser und die jüdische Geschichte“ in Deutsch und Englisch veröffentlicht. Diese Publikation kann beim MiQua kostenfrei angefordert werden.
Bestelladresse: MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier, Augustinerstr. 10-12, 50667 Köln oder per Mail an: miqua@lvr.de

Vorträge und Veranstaltungen
Als Online-Veranstaltung lesen Prof. Dr. Elisabeth Hollender und Prof. Dr. Efrat Gal-Ed am 12. April Originaltexte aus dem Amsterdam-Machsor, einem der Hauptexponate im zukünftigen LVR-Museum MiQua. Einen „Autobiografischen Abend. Geschichten von und über den Juwelier Fritz Deutsch“ bestreitet Dr. Klaus Grosspeter am 6. Mai in der Synagogen-Gemeinde Köln. Prof. Dr. Hanna Liss referiert am 10. Juni zum Thema „Die jüdischen Gesetze zur rituellen Reinheit: damals und heute“ in den Römerthermen Zülpich – Haus der Badekultur. In weiteren Vorträgen analysiert Prof. Werner Eck am 7. Oktober im Wallraf-Richartz Museum, wie die Juden bis an den Rhein kamen und die historischen Umstände, die zum Edikt von 321 führten. Am 18. November gibt Dr. Christiane Twiehaus in der Synagoge Stommeln einen Überblick über 1000 Jahre „Synagogenarchitektur in Deutschland“.
Katalin Fischer liest am 27. Oktober in der Universität Bonn aus ihrem Familienepos „Die Fischers, die Hamburgers und die Bánds“. MiQua und die Antoniterkirche Köln laden am 18. August zu einem Konzert von und mit Aron und Olga Proujanski ein. Zu einem Künstlergespräch trifft sich der russisch-deutsche Maler Yury Kharchenko im Praetorium am 5. Oktober mit Kay Heymer, Rita Kersting und Prof. Dr. Micha Brumlik.

Kooperationsprojekte mit Hochschulen
In Zusammenarbeit mit dem Institut für Jüdische Studien der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf werden in einer wissenschaftlichen Fachtagung am 12./13. April aktuelle Fragestellungen zu Vergangenheit und Gegenwart jüdischen Lebens in Deutschland in einem interdisziplinären Diskurs beleuchtet. Dabei sollen unterschiedliche soziale Phänomene und Themen aus Politik und Geschichte, Kultur und Religion erörtert werden. Diese Fachtagung findet online statt und ist für alle Interessierten geöffnet. Infos in Kürze unter https://miqua.blog/
Im Sommersemester 2021 kooperiert MiQua mit deutschen Universitäten zu folgenden Themen: Das Archäologische Institut der Uni Köln bietet das Seminar „Archäologische Quellen zum jüdischen Kulturerbe des ersten Jahrtausends“ an. Das Institut für Jüdische Studien der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf fragt nach „Schriftlichkeit und Liturgie der mittelalterlichen jüdischen Gemeinde in Köln“ und die Studiengänge Public History der Freien Universität Berlin und der Universität zu Köln untersuchen „Theorien und Formen der Geschichtsdarstellung“ und beleuchten die Bedeutung von historischem Lernen und Geschichtskultur.

Die Mitmach-Projekte des LVR-KULTURHAUSES Landsynagoge Rödingen
Mit seinem umfangreichen Programm bietet das LVR-KULTURHAUS zahlreiche Mitmach-Möglichkeiten für Kommunen, Vereine, Schulen, Religionsgemeinschaften und alle Interessierten.

Mobile Outdoor-Präsentation zum jüdischen Leben im Rheinland on tour!
Ab Mai 2021 wird eine mobile Ausstellung an verschiedenen Standorten im Rheinland gezeigt, die wichtige Aspekte der rheinisch-jüdischen Geschichte vorstellt. Anknüpfungspunkt ist jeweils die jüdische Geschichte vor Ort. Geplant ist hier die Einbindung lokaler Akteurinnen und Akteure. Die geschulten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des LVR-KULTURHAUS sind anwesend und können informieren und Fragen beantworten. Damit sollen im öffentlichen Raum auch Menschen erreicht werden, die sich sonst mit dem Thema „Jüdisches Leben“ in Vergangenheit und Gegenwart nicht beschäftigen.

Der Instagram-Kanal zum Festjahr: 3…2…1...Los geht‘s!
Mit diesem Titel ist das LVR-KULTUHAUS zum Jahresanfang mit seinem Instagram-Kanal in das Festjahr gestartet. Dreimal pro Woche gibt es hier Lustiges, Ernstes, Historisches oder Mystisches aus der jüdischen Lebenswelt: Biografien und Daten, Feste und Rezepte, Film-, Musik- und Buch-Tipps. Die Vielfalt jüdischen Lebens entdecken bei @landsynagoge

Der Europäische Tag der jüdischen Kultur, Sonntag, 5. September 2021
Gemeinsames Programmheft für Institutionen in ganz NRW

Das LVR-KULTURHAUS Landsynagoge Rödingen ist die erste Institution in NRW, die schon seit 2008 regelmäßig aktiv am „Europäischen Tag der jüdischen Kultur“ (ETdjK) teilnimmt. Der Tag findet in diesem Jahr am 5. September statt. Das LVR-KULTURHAUS initiiert erstmals für das Rheinland und Westfalen ein gemeinsames Veranstaltungsprogramm. Die verschiedenen Initiativen können dort ihre jeweiligen Aktivitäten (Führungen, Ausstellungen, Lesungen, Filmvorführungen) am „Europäischen Tag der jüdischen Kultur“ vorstellen. Es wird ein gemeinsames analoges und digitales Programmheft für die über 40 teilnehmenden Institutionen geben.

Die Projekte des LVR werden durch das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) umfangreich gefördert.

Kooperation der Landschaftsverbände und der LWL-Kulturstiftung

In Kooperation mit der LWL-Kulturstiftung und dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe wird der Landschaftsverband Rheinland die Idee des Festjahres in die Regionen ganz Nordrhein-Westfalens tragen.

Die Wanderausstellung „Menschen, Bilder, Orte – 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ ist ein Projekt des MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier und der LWL-Kulturstiftung. Sie ist eines von 24 Projekten, die die LWL-Kulturstiftung im Rahmen des Förderschwerpunktes „2021 – Jüdisches Leben in Deutschland“ unterstützt.

Das bundesweite Themenjahr

Initiator und Koordinator des Festjahres ist der in Köln ansässige Verein „321 – 2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e. V.“, unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier.

Infos zum Programm bei Monika Grübel, Tel. 02 28 – 98 34 – 226 (LVR-KULTURHAUS Landsynagoge Rödingen) und Michael Jakobs, Tel. 02 21 – 809 – 71 56 (MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier).

Pressekontakt
Birgit Ströter
LVR-Fachbereich Kommunikation
Tel. 02 21 – 809 - 7711

Bilder zum Download

  1. Poster zur Ausstellung "1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland" in der Alten Synagoge Essen Gestaltung: musealis GmbH

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  2. Amsterdam Machsor, Folio 58v, ca. 1250, © Joods Historisch Museum, Amsterdam und Landschaftsverband Rheinland (2017 erworben durch das Joods Historisch Museum, Amsterdam und den Landschaftsverband Rheinland mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder, der Ernst von Siemens Kunststiftung, der Kulturförderung des Landes Nordrhein-Westfalen, der C.L. Grosspeter Stiftung, des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbandes sowie der Sparkasse KölnBonn und der Kreissparkasse Köln).

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  3. Amsterdam Machsor, Folio 180v, ca. 1250, © Joods Historisch Museum, Amsterdam und Landschaftsverband Rheinland (2017 erworben durch das Joods Historisch Museum, Amsterdam und den Landschaftsverband Rheinland mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder, der Ernst von Siemens Kunststiftung, der Kulturförderung des Landes Nordrhein-Westfalen, der C.L. Grosspeter Stiftung, des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbandes sowie der Sparkasse KölnBonn und der Kreissparkasse Köln).

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  4. Gebetbücher (Siddur) und Gebetskapseln (Tefillin), © Noah Cohen

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  5. Archäologische Grabung vor dem Kölner Rathaus mit den freigelegten mittelalterlichen bis neuzeitlichen Kellern im Vordergrund, unter dem Grabungszelt befindet sich die Synagoge. © Stadt Köln, Christina Kohnen

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  6. Archäologische Grabung vor dem Kölner Rathaus mit den freigelegten mittelalterlichen bis neuzeitlichen Kellern im Vordergrund, unter dem Grabungszelt befindet sich die Synagoge. © Stadt Köln, Christina Kohnen

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  7. Das Team des LVR-Kulturhaus ist immer am Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort interessiert. Foto: Elias Suppengrün

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  8. Collage zum Instagram Festjahr-Kanal: 3…2…1.Los geht´s! Fotocollage: Alexander Schmalz

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