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Pressemeldung

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LVR zieht positive Bilanz zur bisherigen Pandemiebewältigung an seinen Schulen

Umfangreiche Maßnahmen sorgen für Gesundheitsschutz und Teilhabeangebot für Schülerinnen und Schüler mit Behinderung

Rheinland/Köln, 12. März 2021. Die Corona-Pandemie stellt den Landschaftsverband Rheinland (LVR) auch als Schulträger von 38 Förderschulen, einem Berufskolleg und zwei Schulen für Kranke fortlaufend vor große zeitliche und organisatorische Herausforderungen. Seit März 2020 befinden sich LVR, Schulleitungen, Gesundheitsämter und Schulaufsicht in engen, kontinuierlichen, aber auch komplexen Austausch- und Abstimmungsprozessen, um den Schulbetrieb, die Notbetreuung und die Einhaltung der Hygienemaßnahmen aufrecht zu erhalten. Aufgrund der großen Einzugsgebiete der Schulen sind häufig mehrere Gesundheitsämter zuständig, was in Covid-19-Fällen zahlreiche Abstimmungen erforderlich macht.

Prof. Dr. Angela Faber, LVR-Dezernentin Schulen, Inklusionsamt, Soziale Entschädigung, zieht trotz aller Herausforderungen eine insgesamt positive Bilanz zur bisherigen Pandemie-Bewältigung an den LVR-Schulen: „Besonders in Zeiten der Pandemie ist es wichtig, die vulnerablen Gruppen der Bevölkerung mit einer chronischen Erkrankung oder mit Behinderung in den Blick zu nehmen. Sie gehören zu einem großen Teil der Risikogruppe an, bei denen ein schwerer Krankheitsverlauf möglich ist. Gleichzeitig besteht hier ein großes Maß an Verantwortung, für die soziale Teilhabe dieser Kinder und Jugendlichen Sorge zu tragen und ihnen – soweit möglich – den Schulbesuch und individuelle Förderung zu ermöglichen. Viele Maßnahmen waren bislang erforderlich, damit der LVR dieses oberste Ziel umsetzen kann. Mein Dank gilt allen, die mit uns als Schulträger tagtäglich diese Aufgabe in den unterschiedlichsten Bereichen angehen und meistern.“


Überblick über einige der bisherigen und aktuellen Maßnahmen des LVR an den LVR-Schulen


Umfassende Hygienemaßnahmen

Für die Durchführung des Schulbetriebs und der Notbetreuung hat die Einhaltung der Hygienemaßnahmen oberste Priorität. An allen 41 LVR-Schulen liegen Hygienepläne vor, die um Regelungen im Umgang mit SARS-CoV 2 erweitert wurden und fortlaufend aktualisiert werden. An vielen LVR-Schulen ist eine besondere Vulnerabilität der Schülerinnen und Schüler gegeben. Der LVR wird bei den Hygieneplänen durch eine Hygienefachkraft beraten. Die Reinigung der Schulgebäude wurde mit der schrittweisen Öffnung im April 2020 ausgeweitet. Alle Schulen werden zudem mit ausreichend Desinfektionsmitteln sowie persönlicher Schutzausrüstung für das Schulträgerpersonal ausgestattet. Für sämtliche Arbeitsplätze des Schulträgerpersonals liegen an SARS-CoV 2 angepasste Gefährdungsbeurteilungen vor. Diese Arbeitsplätze werden hinsichtlich der hygienischen Sicherheitsvorkehrungen entsprechend gestaltet.

Lüften ist erstes Mittel der Wahl

Da die Wirkung von Luftreinigungsgeräten wissenschaftlich noch umstritten ist und allenfalls ergänzenden Charakter hat, kommen diese in den LVR-Schulen nicht zum Einsatz – auch um dem Effekt vorzubeugen, dass durch die Geräte das nachgewiesen wirksame Stoßlüften zur Verringerung von Aerosolen in der Raumluft vernachlässigt wird. Alle Räume in den LVR-Schulen, die nicht auf diese Weise gelüftet werden können, sind von der Nutzung aktuell ausgeschlossen.

Persönliche Schutzausrüstung in den LVR-Schulen (Infektionsschutz)

Seit Beginn der Corona-Pandemie kommen FFP2-Masken insbesondere bei der behandlungspflegerischen Versorgung durch examinierte Pflegekräfte sowie bei der Durchführung von therapeutischen Leistungen zum Einsatz. Seit Dezember 2020 stattet der LVR sein Personal in den LVR-Schulen flächendeckend mit FFP2-Masken aus. Mit dieser Maßnahme wurde den Forderungen von Bund und Ländern entsprochen, den Schulbetrieb möglichst lange aufrechtzuerhalten, da sich die Zahl der angeordneten Quarantänen durch das Tragen von FFP2-Masken maßgeblich reduziert. Zudem haben die Bezirksregierungen Köln und Düsseldorf den LVR um Amtshilfe bei der Beschaffung und Auslieferung von FFP2-Masken für die im Landesdienst stehenden Lehrkräfte gebeten.

Vorstudie an vier LVR-Förderschulen zu PCR-Testungen mit Rachenspülwasser

Um den Schutz der Schülerinnen und Schüler zu verbessern, führt der LVR vom 26. Februar bis 16. März 2021 an vier seiner Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt „Körperliche und motorische Entwicklung“ eine Vorstudie zu PCR-Testungen mit Rachenspülwasser unter den LVR-Mitarbeitenden durch. Je nach Evaluationsergebnis und in Zusammenspiel mit dem Testkonzept des Landes NRW sollen Test-Angebote auf freiwilliger Basis auf alle Schulen in LVR-Trägerschaft ausgeweitet werden. An der Vorstudie nehmen 100 LVR-Mitarbeitende teil.

235 zusätzliche Linien im LVR-Schülerspezialverkehr

Zur Sicherstellung der Beförderung der Schülerinnen und Schüler stellt der LVR seit Beginn der Pandemie alle bestehenden Schulbuslinien der jeweiligen LVR-Schule zur Verfügung. Zur Minimierung des Infektionsrisikos erfolgt die Beförderung ausschließlich bei Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung (MNB). Eine Beförderung von Schülerinnen und Schülern, die aus medizinischen Gründen keine MNB tragen, kann grundsätzlich nur unter Einhaltung der Abstandsregel erfolgen. Hierzu erfolgte ein intensiver Austausch zwischen dem LVR, dem NRW-Ministerium für Schule und Bildung und dem für den Gesundheitsschutz zuständigen NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales. Im Ergebnis wurde die Haltung des LVR bestätigt, dass eine Beförderung ohne MNB nur unter Einhaltung der Abstandsregel erfolgen sollte. Eine Durchmischung mit Schülerinnen und Schülern, die die MNB nicht tragen können, ist infolge der sehr geringen Abstände in den Fahrzeugen im Sinne des Infektionsschutzes in der Regel nicht möglich. Der LVR stellt die Beförderung aller Schülerinnen und Schüler unter Beachtung dieser Rahmenbedingungen sicher. Zur Einhaltung des Infektionsschutzes wurden daher etwa 235 zusätzliche Linien eingesetzt. Gleichzeitig werden alle in Betracht kommenden technischen, organisatorischen und/oder kompensatorischen Lösungen geprüft und umgesetzt.

Notbetreuung seit Beginn der Pandemie sichergestellt

Zu allen Zeiten während der Pandemie hat der LVR an den LVR-Schulen eine Notbetreuung eingerichtet. Nach der schrittweisen Öffnung der Schulen fand der Schulbetrieb mit einem rollierenden System statt, bei dem an jedem Wochentag feste Gruppen im Wechsel vor Ort beschult wurden. Teile der Schülerschaft werden bereits seit März 2020 zuhause im Distanzlernen beschult. In Zeiten des Präsenzunterrichtes wurden die entsprechenden Hygienekonzepte berücksichtigt und umgesetzt. Ab dem 11. Januar 2021 wurde in allen Schulen und Schulformen der Unterricht als Distanzunterricht erteilt. Rund 540 der insgesamt rund 9.000 Schülerinnen und Schüler besuchten Ende Januar 2021 täglich die Notbetreuung. Nachdem für die Schulen ab dem 22. Februar 2021 wieder Öffnungen erfolgten, besuchen derzeit weniger als ein Drittel der Schülerinnen und Schüler (durchschnittlich 2.385) täglich die Schulen im Präsenzunterricht oder die Notbetreuung.

Einsatz der LVR-Mitarbeitenden in den Schulen

Durch die sich fortlaufend ändernden Rahmenbedingungen ist ein flexibles Handeln erforderlich. Daher waren und sind unabhängig von der Anzahl der in den Schulen anwesenden Schülerinnen und Schüler LVR-Mitarbeitende im Einsatz, sei es zur Versorgung mit warmem Mittagessen, zur Umsetzung der pflegerischen und therapeutischen Versorgung und Notfallversorgung, zur Unterstützung der Lehrkräfte hinsichtlich des Betreuungsangebotes oder zur Aufrechterhaltung der hohen Hygienestandards. Die Therapeutinnen und Therapeuten bieten neben der Behandlung auch ein ambulantes Angebot sowie Videotherapien an. Personell ergänzt werden die Angebote durch die Angebotsträger des Offenen Ganztages an Schulen mit Betreuungsangebot.

Medienausstattung der LVR-Schulen

Die Medienausstattung der LVR-Schulen war auf Basis der Medienentwicklungsplanung bereits vor der Pandemie auf einem guten Weg. Ihr kommt in vielen Fällen auch eine behinderungskompensierende Wirkung zu, ermöglicht also die Teilhabe der Schülerinnen und Schüler. Durch den „DigitalPakt Schule“ geförderte Maßnahmen, wie die strukturierte Verkabelung der Schulgebäude und die flächendeckende WLAN-Ausstattung, sind an allen LVR-Förderschulen bereits seit längerem umgesetzt. Neben Laptops und PCs wurden auch bereits vor der Pandemie Tablets im Unterricht eingesetzt. Neben den etwa 450 Tablets, die durch den Schulträger beschafft wurden, haben einzelne LVR-Förderschulen über Fördervereine weitere Tablets angeschafft. Zudem schreitet der Austausch der Kreidetafeln gegen Präsentationstechniken, zum Beispiel digitale Tafeln, weiter voran. Weiterhin wurden den Schulen zahlreiche Beamer und auch vereinzelt Fernseher zu Präsentationszwecken zur Verfügung gestellt. Nachdem der Bund das Förderprogramm „DigitalPakt Schule“ in 2020 ergänzt hat, wurden weitere mobile Endgeräte beschafft, die insbesondere benachteiligten Schülerinnen und Schüler vor dem Hintergrund „sozialer Ungleichgewichte“ zur Verfügung gestellt werden. Unter vollständiger Ausschöpfung dieser Mittel (713.001 Euro inklusive eines Eigenanteils des LVR in Höhe von zehn Prozent) wurden 1.693 Tablets beschafft und fast vollständig im Herbst/Winter 2020 zur Nutzung vorbereitet und an die LVR-Schulen ausgeliefert. Der durch die LVR-Schulen gemeldete Bedarf für benachteiligte Schülerinnen und Schüler konnte damit zu 70 Prozent gedeckt werden. Der LVR hat zudem rund 1.183.000 Euro vom Land NRW erhalten. Hiervon konnten Laptops oder Tablets für maximal 500 Euro pro Lehrkraft beschafft werden.

Ferienbetreuung

Um seiner Verantwortung als Schulträger nachzukommen und dazu beizutragen, die besonderen bildungsbiografisch entstehenden Nachteile durch die Corona-Pandemie auszugleichen, hat der LVR durch freiwillige finanzielle Unterstützung zwei einwöchige Ferienangebote freier Träger an LVR-Förderschulen ermöglicht.


Pressekontakt:

Michael Sturmberg
Landschaftsverband Rheinland
LVR-Fachbereich Kommunikation
Tel 0221 809-7084
Mail michael.sturmberg@lvr.de

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