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Der Künstler ist anwesend

LVR zeichnet Jürgen Becker für sein kulturelles und soziales Engagement mit dem Ehrenring aus

Köln. 7. November 2024. Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) hat den Kölner Kabarettisten, Autor und Moderator Jürgen Becker mit dem Ehrenring des Rheinlandes ausgezeichnet. Der Ehrenring ist die höchste Anerkennung, die der LVR verleiht.

Mehr als einhundert Gäste aus Kultur, Politik und Verwaltung waren der Einladung von Anne Henk-Hollstein, Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, und Ulrike Lubek, Direktorin des LVR, zur Feierstunde ins Landeshaus in Köln-Deutz gefolgt.

In ihrer Begrüßung hob Ulrike Lubek hervor, dass nur ein denkendes Publikum lachen könne und erklärte: „Geschickt ist Jürgen Becker uns dabei behilflich, er lenkt unsere Gedanken, bricht unsere Erwartungen und setzt scheinbar beiläufig intelligente Botschaften, die in unseren Köpfen verfangen.“ So bringe er sich in gesellschaftliche Diskurse ein, kämpfe für Demokratie, Teilhabe und Vielfalt auf unnachahmliche Weise – mit Herz, Verstand und Humor.

„Der Künstler ist anwesend“ – mit dem Titel eines früheren Soloprogramms von Jürgen Becker eröffnete Anne Henk-Hollstein die Laudatio. Sie machte deutlich, dass dies für Becker gewissermaßen auch ein Leitmotiv sei. Denn „der Geehrte ist anwesend, ist präsent und er ist höchst aufmerksam, wenn es darum geht, die Eigenarten der Menschen im Rheinland zu beobachten und präzise zu benennen.“ Dabei lege er auch den Finger in die Wunde, beispielsweise wenn es um aktuelle gesellschaftliche und politische Themen gehe – dies stets auf humoristische Art: Als Beispiel nannte sie die bundesweit bekannte „Stunksitzung“, deren Gründungsmitglied Becker 1983 war, später dann von 1993 bis 2010 als Gastgeber der „Mitternachtsspitzen“, die inzwischen die am längsten existierende Kabarettsendung im deutschsprachigen Fernsehen ist. Seit 1990 ist Jürgen Becker einmal in der Woche bei WDR 2 in der „Frühstückspause“ zu hören – auch hier werden aktuelle Themen kabarettistisch-rheinisch aufgearbeitet.

Henk-Hollstein zeigte aber auch diese Seite von Jürgen Becker auf: Er engagiert sich jenseits der Bühne. In zahlreichen Initiativen, Vereinen und Ehrenämtern setzt er sich für das Gemeinwohl und den gesellschaftlichen Zusammenhalt ein. Er stärkt Menschen den Rücken, denen es an Orientierung und Sicherheit fehlt. „Dabei machen Sie sich gerne vor Ort ein Bild, lieber Herr Becker, Sie gehen genau dorthin, hin zu den Menschen, sprechen mit ihnen, zum Beispiel an Schulen, in Kliniken oder an sozialen Brennpunkten. Einfach ausgedrückt: Sie sind nahbar. Und auch hier merken wir: Der Künstler ist anwesend!“

Becker engagiere sich für Obdachlose, helfe Jugendlichen bei ihrer beruflichen Entwicklung und setze sich für Menschen mit Behinderungen ein. „Auch bei uns im LVR haben Sie sich umgesehen, zum Beispiel in unserer Klinik in Merheim, als Sie sich im Rahmen des Formats ‚Baustelle Deutschland‘ dem Thema ‚Abhängigkeitserkrankungen‘ annahmen“, erinnerte Henk-Hollstein und ergänzte eine weitere Verbindung zum LVR. Schon 2006 im Kontext der Dauerausstellung ‚Wir Rheinländer‘ im LVR-Freilichtmuseum Kommern – durfte jemand wie Jürgen Becker, der das Rheinland so gut kennt und sich zu ihm bekennt, natürlich nicht fehlen. Steht er doch gewissermaßen als Pate in der Ausstellung und verkörpert als Roter Funke um 1823 die Geburtsstunde des Rheinischen Karnevals.

Henk-Hollstein nannte weitere zahlreiche Beispiele für Beckers vielfältiges Engagement und schloss: „Mit einem Augenzwinkern, nicht mit erhobenem Zeigefinger, erreichen Sie die Menschen, machen ihnen ihre Stärken und ihre kleinen Schwächen bewusst. Gleichzeitig braucht es Persönlichkeiten, die konkret handeln, sich sozial engagieren, denen das Gemeinwohl am Herzen liegt. Es zeichnet Sie aus, lieber Jürgen Becker, dass Sie beides in Ihrer Person vereinen.“

Hintergrundinformationen:

Der Ehrenring des Rheinlandes ist die höchste Auszeichnung, die der LVR verleiht. Er wurde im Jahr 2001 gestiftet und ehrt Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise um den Gedanken der kommunalen sowie regionalen Selbstverwaltung als Baustein eines künftigen Europas verdient gemacht haben. Er ist eigens für die Preisträger*innen angefertigt und trägt als Stein einen Achat. Dieser wurde am Ufer des Rheins bei Rodenkirchen gefunden und stammt ursprünglich aus Idar-Oberstein. Im Laufe der Jahrtausende ist er durch den Rhein nach Köln gelangt.

Zu den bisherigen Preisträger*innen zählen unter anderem Bundestagspräsidentin a.D. Prof. Dr. Dr. mult. Rita Süssmuth, der Kölner Pfarrer Franz Meurer, Oberstadtdirektor a.D. Dr. Max Adenauer, Bundesminister a.D. Gerhart R. Baum, Bundespräsident a.D. Dr. Walter Scheel, Ministerpräsident a.D. Prof. Dr. Jürgen Rüttgers, Oberbürgermeister a.D. Dr. Norbert Burger, Bundesminister a.D. Dr. Norbert Blüm, Ministerpräsidentin a.D. Hannelore Kraft, Hedwig Neven DuMont, Dombaumeisterin a.D. Prof. Dr. Barbara Schock-Werner, Franz-Xavier Roth, Abraham Lehrer sowie Ministerpräsident a.D. Armin Laschet MdB.

Weiterführende Informationen finden Sie unter www.rheinland-ausgezeichnet.lvr.de

Ihr Pressekontakt:

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Birgit Ströter

Telefon

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  1. LVR-Direktorin Ulrike Lubek (li.), und Anne Henk-Hollstein, Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland (re.), hatten zur Feierstunde anlässlich der Auszeichnung von Jürgen Becker (Mitte) mit dem Ehrenring eingeladen. Der Ehrenring ist die höchste Auszeichnung, die der LVR vergibt.

    Foto: Uwe Weiser / LVR

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  2. Jürgen Becker dankte für die Auszeichnung.

    Foto: Uwe Weiser / LVR

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  3. Zwei Ehrenring-Preisträger unter sich: Abraham Lehrer, Vorsitzender der Synagogen-Gemeinde Köln (li.), und Jürgen Becker.

    Foto: Uwe Weiser / LVR

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