Pressemeldung
Mensch im Fokus, Maschine im Dialog: KI-Kongress von LVR und LWL
Von Ethik bis Praxis: Kongress beleuchtete KI in der Sozialverwaltung, Kultur und Psychiatrie / Zweitägiges Programm bestehend aus Panels, Keynotes und Diskussionen / Mensch im Mittelpunkt: KI als Werkzeug für eine barrierefreie und inklusive Zukunft
Bonn/Köln. 21. März 2025. Die Landschaftsverbände Rheinland (LVR) und Westfalen-Lippe (LWL) haben am Mittwoch (19.3.) und Donnerstag (20.3.) ihren ersten KI-Kongress im LVR-LandesMuseum Bonn veranstaltet. Im Mittelpunkt der zweitägigen Veranstaltung standen die Potenziale und Herausforderungen von Künstlicher Intelligenz (KI) in der öffentlichen Verwaltung, insbesondere in den Bereichen Inklusion, Gesundheit und Kultur.
Die beiden Direktor*innen der Landschaftsverbände, Ulrike Lubek (LVR) und Dr. Georg Lunemann (LWL), eröffneten den Kongress gemeinsam mit den Vorsitzenden der Digitalausschüsse beider Verbände, Frank Boss (LVR) und Michael Schönbeck (LWL).
LVR-Direktorin Ulrike Lubek betonte: „Künstliche Intelligenz eröffnet dem LVR neue Möglichkeiten, unsere Aufgaben effektiver und inklusiver zu gestalten. Wir setzen KI verantwortungsvoll ein. Besonders im Bereich der Teilhabe sehen wir großes Potenzial: KI kann Barrieren abbauen und Menschen mit Behinderungen den Zugang zu Informationen und Angeboten erleichtern. Gleichzeitig sind der Schutz von Daten, ethische Fragestellungen und die wirtschaftliche Tragfähigkeit entscheidende Aspekte, die wir im Blick behalten. Der KI-Kongress hat eindrucksvoll gezeigt, wie groß das Interesse und die Chancen in den Bereichen Gesundheit, Kultur und Sozialverwaltung sind. Unser Weg bleibt: Künstliche Intelligenz im Sinne der Menschen zu nutzen – mit Bedacht, strategisch und immer im Dialog.“
Dr. Georg Lunemann, der Direktor des LWL, wies darauf hin, was KI für die Zukunft bedeuten kann: „Die Verwaltung in 20 Jahren wird bürgerfreundlicher, digitaler und effizienter sein. KI wird so selbstverständlich wie heute Computer oder das Internet: Antragsverfahren werden deutlich einfacher, weil KI automatisch die relevanten Daten zusammenführt. KI-Assistenten helfen Mitarbeitenden in der Recherche oder übernehmen Routineaufgaben. KI muss also immer Unterstützung des Menschen bleiben, nicht sein Ersatz.“
Am ersten Kongresstag wurde das Thema KI und Digitalisierung anhand von Keynotes, Panels und Best Practice Beispielen beleuchtet. Staatssekretär im Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung NRW, Daniel Sieveke, hielt eine politische Keynote und Prof. Dr. Christiane Woopen von der Universität Bonn sprach über ethische Aspekte der KI. Ein weiterer wichtiger Gast war die Staatssekretärin a.D. des Landes Thüringen sowie Senior Partner Managerin des KI-Bundesverbandes, Valentina Kerst, die ein Panel zu rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen für den Einsatz von KI in der öffentlichen Verwaltung hielt. Einen Blick in die Zukunft und auf technische Entwicklungen warf der Direktor des LAMARR-Instituts (Institute for Machine Learning and Artificial Intelligence), Prof. Dr. Christian Bauckhage, im abschließenden dritten Panel des ersten Tages.
Frank Boss, Vorsitzender des Digitalausschusses der Landschaftsversammlung Rheinland, resümiert: „Mit der politischen Initiative für diesen KI-Kongress haben wir bewusst einen Raum für den Austausch zwischen Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung geschaffen. KI wird unsere Gesellschaft prägen – umso wichtiger ist es, Chancen und Herausforderungen frühzeitig auszuloten. KI darf nie Selbstzweck sein, sondern muss den Bürger*innen zugutekommen. Der Kongress hat gezeigt: Wenn wir voneinander lernen, können wir KI verantwortungsvoll gestalten.“
Michael Schönbeck, Vorsitzender des Digitalausschusses der Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe, sagte: „Die wichtigste Erkenntnis ist, dass Künstliche Intelligenz für den öffentlichen Sektor kein Zukunftsthema mehr ist, sondern bereits Realität. Wir haben gesehen, dass KI Prozesse beschleunigen, Barrieren abbauen und den Fachkräftemangel entschärfen kann. Gleichzeitig wurde deutlich, dass ethische Fragen, Datenschutz und Akzeptanz ebenso wichtig sind wie die technologischen Möglichkeiten. Für den LWL bedeutet das: Wir müssen mutig neue Technologien erproben, aber stets mit einem klaren Blick auf den gesellschaftlichen Mehrwert."
Am zweiten Kongresstag standen die Arbeitsbereiche der Landschaftsverbände im Fokus. In verschiedenen Panels beleuchteten Expert*innen aus Wissenschaft, Verwaltung und Praxis den Einsatz von KI in der Sozialverwaltung und für soziale Teilhabe, die Auswirkungen auf die Kultur sowie die Potenziale in Psychiatrie, Therapie und Diagnostik. Sie teilten ihre Erfahrungen, präsentierten aktuelle Erkenntnisse und diskutierten zentrale Fragestellungen zur Zukunft der KI in diesen Bereichen.
Beim ersten KI-Kongress von LVR und LWL kamen zahlreiche Perspektiven, Fachwissen und wichtige Erkenntnisse zusammen. Fachleute und Interessierte tauschten sich intensiv aus – insgesamt nahmen vor Ort und digital an beiden Tagen rund 800 Gäste teil. Die Veranstaltung sei ein voller Erfolg gewesen und werde nicht die einzige Initiative der Landschaftsverbände zum Thema KI bleiben, so die Veranstalter.
Weitere Informationen, eine Übersicht auf das komplette Programm und eine Liste der Sprecher*innen finden Sie unter digitale-agenda.lvr.de/de/ki_kongress.html .
Bilder zum Download:
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LVR-Direktorin Ulrike Lubek und LWL-Direktor Dr. Georg Lunemann eröffneten den zweitägigen Kongress.
Foto: Dr. Bernd Klasen/LVR.
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Die Digitalausschussvorsitzenden des LVR und LWL, Frank Boss (li.) und Michael Schönbeck (re.), betonten in ihrer Begrüßung, KI dürfe niemals Selbstzweck sein.
Foto: Dr. Bernd Klasen/LVR.
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Sowohl digital als auch im LVR-LandesMuseum Bonn besuchten rund 800 Gäste an beiden Tagen den KI-Kongress.
Foto: Dr. Bernd Klasen/LVR.
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