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Pressemeldung

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NS-Medizinverbrechen im Rheinland: Opfer – Verantwortlichkeiten – Gedenken

Vortragsabend am 25. Juni 2025 zu den nationalsozialistischen Medizinverbrechen und ihrer regionalen Dimension

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleg*innen,

im Mittelpunkt des Medizinverständnisses des NS-Regimes stand nicht die Heilung und das Wohlbefinden des Einzelnen, sondern das rassistisch definierte Wohl des Volks. Menschen mit Behinderungen oder psychischen Krankheiten galten in diesem Weltbild als kosten- und pflegeintensive „Ballastexistenzen“ und Gefahr für die deutsche „Erbgesundheit“. Deshalb wurden während der nationalsozialistischen Herrschaft etwa 400.000 Menschen zwangssterilisiert und rund 275.000 durch Gas, medikamentöse Überdosen oder Hunger getötet. Auch in der Rheinprovinz wurden in 77 Kliniken Zwangssterilisationen durchgeführt. Über 6.700 Menschen aus der Provinz fielen den Krankenmorden zum Opfer.

Die nationalsozialistischen Medizinverbrechen in der Rheinprovinz sind Thema eines Vortragsabends

am 25. Juni 2025,
um 18 Uhr,
in der LVR-Klinik Bonn, Kaiser-Karl-Ring 20, 53111 Bonn.

Der Abend ist Teil der vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) organisierten Vortragsreihe „Psychiatrie und Gesellschaft“, die sich mit den Wechselwirkungen von Gesellschaft und Psychiatrie beschäftigt.

Mit zwei Impulsvorträgen wird das Thema des Abends aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Der Kölner Medizinhistoriker PD Dr. Ralf Forsbach nimmt die Verantwortlichkeiten für die NS-Medizinverbrechen an Psychiatriepatient*innen im Rheinland in den Blick. Er stellt dies am Schicksal von einzelnen Personen, deren Involvierung in die Verbrechen sowie deren Lebens- und Karrierewege nach 1945 dar.

Anschließend präsentiert die Historikerin Dr. Luisa Hulsrøj vom LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte das digitale Gedenkbuch für die Todesopfer der NS-Medizinverbrechen aus der ehemaligen preußischen Rheinprovinz. Das Gedenkbuch ist derzeit im Entstehen. Anhand von Bonner Fallbeispielen erklärt sie den Ansatz des Projektes, Lebensgeschichten und Leidenswege der Ermordeten möglichst ganzheitlich einzufangen. Die Veranstaltung schließt mit einer Fragerunde, bei der die Anwesenden ihre Fragen einbringen können.

Alle Interessierten sind herzlich zur Teilnahme eingeladen. Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung beim LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte wird gebeten unter rheinische-geschichte@lvr.de

Mehr Informationen unter:

www.lvr.de/psychiatriegeschichte


Freundliche Grüße

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Birgit Ströter

Telefon

workTelefon:
0221 809-7711

E-Mail

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