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Inklusives Podcast-Projekt „Erinnerungs-D.i.N.G.“ zu Gast beim LVR

Junge Menschen mit und ohne Behinderung erforschen die Vermittlung von NS-Verbrechen in der Gedenkstätte Brauweiler des LVR / Produktion des Podcasts in verständlicher Sprache im Digitallabor des LVR

Brauweiler/Köln. 17. Oktober 2025. Bei dem inklusiven Podcast-Projekt „Erinnerungs-D.i.N.G.“ („Für Demokratie – inklusives Nachdenken über Geschichte“) gehen derzeit 15 junge Menschen mit und ohne Behinderung in Kooperation mit dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) der Frage nach, wie Erinnerung und Demokratie inklusiv vermittelt werden können. In dieser Woche war die Gruppe zu Gast in der Gedenkstätte Brauweiler des LVR und anschließend im LVR-Digitallabor in Köln-Deutz.

Das inklusive Bildungsprojekt setzt sich mit der Sichtbarkeit von NS-Verbrechen auseinander – insbesondere mit Deportationen – und untersucht, wie historische Lernorte und Gedenkstätten Wissen barrierefrei vermitteln können. Ziel ist ein mehrteiliger Podcast in einfacher Sprache, der die Ergebnisse und Perspektiven der Projektgruppe dokumentiert.

Nachdenken über die Vergangenheit ist unmittelbar verknüpft mit der Archivierung der deutschen Geschichte. Dazu bekamen die Podcaster*innen am Donnerstag, 16. Oktober, Einblicke in die Restaurierung zeithistorischer Dokumente in der Papierrestaurierung des LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrums. Danach veranschaulichten Kolleg*innen des LVR-Amts für Denkmalpflege, wie Denkmäler mithilfe von Drohnenaufnahmen für die Zukunft digital archiviert werden. Abgerundet wurde der Tag mit einem zweistündigen Workshop in der Gedenkstätte Brauweiler des LVR, in dem die Gruppe eigene Themen und Fragen zur NS-Zeit erarbeiteten. Die Interessierten lernten die Biografien von Gefangenen der NS-Diktatur in der Arbeitsanstalt Brauweiler kennen. Dafür verwendeten sie einen inklusiven Zeitstrahl, Originalquellen, Piktogramme und den Media-Guide in Leichter Sprache.

„Dass eine inklusive Gruppe sich hier mit der Geschichte der Abtei Brauweiler auseinandersetzt, ist ein starkes Zeichen für Teilhabe und demokratische Bildung,“ betont Dr. Mark Steinert, Leiter des LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrums. „Die Auseinandersetzung mit den nationalsozialistischen Verbrechen an einem historischen Ort wie diesem braucht unterschiedliche Perspektiven – auch die von Menschen mit Behinderungen. Dass wir das Podcast-Projekt unterstützen und unsere Expertise einbringen, war für uns daher eine Selbstverständlichkeit.“, sagte Steinert.

Am darauffolgenden Freitag, 17. Oktober, produzierten die Teilnehmer*innen im Digitallabor des LVR in Köln-Deutz die Podcast-Folgen. Dort schnupperten sie Studioluft und konnten sich mit der Podcast- sowie Aufnahmetechnik vertraut machen.

„Der Besuch der Gedenkstätte Brauweiler des LVR hat uns viele Eindrücke gegeben zur Erinnerungskultur. Dort haben wir uns angeschaut, wie barrierefrei die Ausstellung für uns ist. Am nächsten Tag konnten wir das Digitallabor in Köln nutzen. Das Tonstudio-Equipment hat uns geholfen, unsere Podcast-Folgen aufzunehmen. Ich bin sehr froh, dass wir hier sein durften!“ sagt Reinhard Lagrein, der an der Podcast-Produktion mitarbeitet.

Das Projekt „Erinnerungs-D.i.N.G.“ ist eine Kooperation der IBB gGmbH Dortmund und des IN-Gesellschaft e.V. aus Berlin. Beide Initiativen setzen sich für mehr Inklusion und Barrierefreiheit in der Erinnerungskultur ein. Unterstützt werden sie vom denk.mal Hannoverscher Bahnhof und dem Geschichtsort Stadthaus.

Gefördert wird das Projekt durch die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ) und den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) im Rahmen des Programms „JUGEND erinnert – vor Ort & engagiert“.

Weitere Informationen:

Bilder zum Download:

  1. Eine Frau mit Down-Syndrom sitzt auf dem Boden und ordnet Karten einem Zeitstrahl auf dem Boden zu. Ein Tontechniker hockt daneben und hält ein Mikrofon.

    Gemeinsam mit der wissenschaftlichen LVR-Mitarbeiterin Nina Greger (2. v.l.) hat die Gruppe den Zeitstrahl der Abtei Brauweiler erarbeitet.

    Foto: Lea Recken/LVR.

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  2. Zwei junge Frauen beugen sich über einen von unten angeleuchteten Tisch, auf dem alte Papierdokumente liegen.

    In der Papierrestaurierung des LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrums haben die Teilnehmenden gelernt, wie Dokumente rekonstruiert und bewahrt werden.

    Foto: Lea Recken/LVR.

    Download Bild (JPG, 3,04 MB)
  3. Eine Gruppe von Personen schaut auf die Steuerung einer Drohne, die ein Mann hält.

    Die Kolleg*innen des LVR-Amts für Denkmalpflege zeigten, wie Denkmäler für die Zukunft mithilfe von Drohnenaufnahmen archiviert werden.

    Foto: Lea Recken/LVR.

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  4. Eine Gruppe Personen steht in einem Gang, eine Frau rechts erklärt etwas und gestikuliert.

    In der Gedenkstätte Brauweiler des LVR haben die Teilnehmenden den inklusiven Media-Guide genutzt.

    Foto: Lea Recken/LVR.

    Download Bild (JPG, 3,23 MB)
  5. Eine Frau mit Down-Syndrom trägt Kopfhörer und spricht einen Text in ein Mikrofon. Im Vordergrund ein Aufnahmegerät.

    In den Podcast-Aufnahmen verarbeitete die Gruppe ihre Eindrücke und Erfahrungen des Vortages. Hannah sprach den Text über die Gräueltaten der Nazis an Jüdinnen, Juden, Sinti und Roma ein.

    Foto: Mariessa Radermacher/LVR.

    Download Bild (JPG, 433 KB)

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Mariessa Radermacher

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0221 809-7764

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