Pressemeldung
Januar 2026
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Alles auf einen Blick
- Pflanzgut 2025
- LVR-Regiosaatgutförderung nun auch für die Eifel!
- LVR-Netzwerk Biostationen: Die Rückkehr von Meister Bockert - Biber bildet!
- Rückblick: 25. LVR-Forum Naturschutz und Kulturlandschaft
- Rückblick: Fachexkursion „Mühlen in Mönchengladbach“
- KuLaDig-Objekt des Monats Januar 2026: Historische Landschaftsnutzung rund um den Weinbau im Siebengebirge
- Storymap: Landschaft als Kulisse - Renier Roidkins Blick auf das Siebengebirge
Pflanzgut 2025
(Xenia Scherz, LVR-Abteilung Kulturlandschaftspflege)
LVR-Regiosaatgutförderung nun auch für die Eifel!
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- Blühende Eifel-Wiese; Foto: © Biologische Station im Kreis Düren e.V.
Seit dem Beginn der LVR-Regiosaatgutförderung im Jahr 2020 konnten bereits rund 65 Hektar artenreiches Grünland im rheinischen Tiefland mit LVR-Regiosaatgut aufgewertet oder neu geschaffen werden. In 2024 kam die LVR-Regiosaatgutmischung für das Bergische Land hinzu.
Nun startet die LVR-Regiosaatgutförderung auch für die Eifel. Anträge können gerne ab sofort gestellt werden. Blumenbunte Wiesen werden bald also auch in der Eifel wieder häufiger zu sehen sein.
Die Aussaat von Regiosaatgut ist ein Beitrag zu einer an die jeweiligen Boden- und Klimaverhältnisse angepasste artenreiche Vegetation. Diese ist die Grundlage für vielfältige und stabile Tiervorkommen in der Region. Für Aussaaten im Freiland ist die Verwendung von Regiosaatgut vorgeschrieben. Die Spezifizierung des sehr großen Regiosaatgut-Ursprungsgebietes „Rheinisches Bergland“ u.a. in die Naturräume Bergisches Land und Eifel ist naturschutzfachlich sinnvoll.
Bereits in den letzten Jahren wurden in der Eifel wie im Bergischen Land die Produktion und der Vertrieb von Regionalem Saatgut angestoßen. In Rahmen eines großen Verbundprojekts der Biologischen Station im Kreis Düren zusammen mit sieben weiteren Biologischen Stationen, zwei Naturparken und der NRW-Stiftung im LVR-Netzwerk Kulturlandschaft mit dem Titel „Regiosaatgut in Eifel und Bergischem Land“ wird der Anbau ausgeweitet und verstetigt. Eine gute Verfügbarkeit des artenreichen und naturraumtreuen Saatgutes für die Eifel und das Bergische Land soll so dauerhaft erreicht werden. Landwirtinnen und Landwirte sind gefragt und werden bei Interesse am Wildpflanzen-Anbau gerne von den Biologischen Stationen beraten.
Mit den LVR-Saatgutmischungen für das Rheinische Tiefland, das Bergische Land und die Eifel steht nun für das gesamte LVR-Verbandsgebiet das passende Regiosaatgut bereit.
Weitere Informationen zur LVR-Regiosaatgutförderung: www.lvr.de/regiosaatgut
(Annette Schwabe, LVR-Abteilung Kulturlandschaftspflege)
LVR-Netzwerk Biostationen: Die Rückkehr von Meister Bockert - Biber bildet!
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- Ein Biber sagt Hallo! Foto: © Norbert Hennecke / Biologische Station Haus Bürgel e.V.
Die zwölf neuen Projekte im LVR-Netzwerk Kulturlandschaft mit den Biologischen Stationen im Rheinland wurden vom Kulturausschuss in seiner Sitzung am 22. September 2025 beschlossen.
Eines dieser Projekte wird von der Biologischen Station Haus Bürgel über zwei Jahre mit einer Fördersumme von knapp 44.000 Euro umgesetzt. Der Name des Projekts lautet: „Die Rückkehr von Meister Bockert – Biber bildet“.
Wie der Name vermuten lässt, möchte sich die Biologische Station dem Biber im Rheinland widmen – genauer gesagt im Kreis Mettmann und in der Stadt Düsseldorf. Der Biber galt in Deutschland lange als ausgestorben. Nach seiner stetigen Verbreitung in Nordrhein-Westfalen ist er nun auch wieder in Düsseldorf heimisch. Mit einer nachhaltigen Unterrichtsreihe (für Regel- und Förderschulen) sollen bereits junge Menschen für den faszinierenden ökologischen Baumeister begeistert werden. Auftretende Konflikte durch seine landschaftsgestaltenden Aktivitäten sollen mithilfe von Aufklärung ausgeräumt werden.
Mit fünf Unterrichtseinheiten, einer Exkursion und einer großen Abschlussaktion in acht Schulklassen haben sich die Naturschützer*innen einiges vorgenommen, um dem Biber den Start in der Region zu erleichtern.
Weitere Informationen zum LVR-Netzwerk Kulturlandschaft finden Sie unter folgender Adresse: www.biostationen-rheinland.lvr.de.
(Bastian Wieland, LVR-Abteilung Kulturlandschaftspflege)
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- Meister Bockert in Aktion. Foto: © Bianca Müller / Biologische Station Haus Bürgel e.V.
Rückblick: 25. LVR-Forum Naturschutz und Kulturlandschaft
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- Logo des LVR-Netzwerkes Kulturlandschaft (LVR)
Das 25. LVR-Forum Naturschutz und Kulturlandschaft im Rheinland fand am 19. November statt.
Die Vorträge des Abends waren:
„Kann und darf Naturschutz Kultur schützen? Ein Spannungsfeld im Moor!“
Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Joosten, Universität Greifswald, Partner im Greifswald Moor Centrum/Stiftung Moorbibliothek.
Die heutigen Landschaften – auch jene in Naturschutzgebieten – tragen die Spuren jahrtausendelanger Einflüsse menschlicher Aktivitäten und natürlicher Prozesse. Im Vortrag thematisierte Prof. Dr. Joosten die grundlegenden Probleme, mit denen Kultur- und Naturschutz bei der Verwirklichung ihrer Ziele konfrontiert sind, da jede notwendige Tätigkeit letztlich dem Schutz ihrer Objekte entgegenwirkt. In den kommenden Jahrzehnten werden Moorwiedervernässung und -restauration die Moorlandschaften in einem kaum vorstellbaren Umfang verändern, um die Klimaziele zu erreichen und unsere Gesellschaft klimaresilienter zu machen. Das Aktionsprogramm „Natürlicher Klimaschutz“ der Bundesrepublik Deutschland, die EU-Wiederherstellungsverordnung sowie die EU-Verordnung „Carbon Removal Certification Framework“ sind einige der Mechanismen, die dazu beitragen sollen, dass künftig pro Jahr bis zu 50.000 bzw. 500.000 Hektar entwässerter Moorboden in Deutschland bzw. in der EU wiedervernässt werden. Dabei gilt es, in diesem Prozess Natur und Klima effektiv zu schützen, ohne dabei zu viele Kulturwerte zu verlieren.
„Renaturierung von Moorlebensräumen auf der Bergischen Heideterrasse“
Alina Schulz, BUND NRW e. V., Projektkoordination – „Wiedervernässung Bergische Heideterrasse“.
Auf der rechtsrheinisch gelegenen Bergischen Heideterrasse existieren noch zahlreiche Moorlebensräume. Entwässerung, Klimawandel, Zersiedlung und viele andere Faktoren bedrohen diese wertvollen Biotope. In einem Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben konnte der BUND bereits rund 500 Hektar entwässerter Moorlebensräume identifizieren, die sich für eine Wiedervernässung eignen. Das Projektteam arbeitet seit über zwei Jahren mit Freiwilligen auf der Bergischen Heideterrasse und vernässt händisch degradierte Moorstandorte. Welche Ziele sich die Naturschützer*innen gesetzt haben, wie sie diese erreichen wollen und welche Erfahrungen sie bisher gemacht haben, wurde in dem Vortrag genauer beleuchtet.
„Das Further Moor in Langenfeld – Heidemoore brauchen Nutzung“
Moritz Schulze, Biologischen Station Haus Bürgel e.V., Gebietsbetreuung Further Moor & Hildener Heide
Das Further Moor, eines der letzten Heidemoore in der Niederrheinischen Bucht, gehört zum Betreuungsgebiet der Biologischen Station Haus Bürgel. Im Sinne des Klimaschutzes wird eine vollständige Renaturierung und Ausweitung des Moores angestrebt. Dazu gehören die gezielte Wiedervernässung der Fläche, die Fällung überzähliger, die Moorentwicklung beeinträchtigender Bäume sowie die Etablierung der ursprünglichen, natürlichen Pflanzenwelt.
Im Rahmen des Vortrags wurden neben der historischen Entwicklung des Gebiets der aktuelle Bestand an Lebensraumtypen und Arten, die auf das Moor einwirkenden Probleme sowie das daraus abgeleitete Maßnahmenkonzept vorgestellt. Erste Erfolge der Biologischen Station und bereits umgesetzte Maßnahmen erlauben einen optimistischen Blick in die Zukunft.
Ein intaktes Further Moor kann als Erholungs-, Erlebnis- und Bildungsraum von überregionaler Bedeutung dienen, zum Schutz eines der bedrohtesten Biotoptypen beitragen und in erheblichem Maße den zunehmend wichtigen Klimaschutz fördern.
Im Anschluss an die Vorträge fand die übliche offene Diskussionsrunde statt. Unter dem Thema „Moore im Spannungsfeld zwischen Naturschutz und der Bewahrung des landschaftlichen Kulturerbes“, tauschten sich die Refernt*innen untereinander und mit Input des Publikums aus. Die Moderation übernahm Dr. Jan Boomers.
Save the Date: Das 26. LVR-Forum Naturschutz und Kulturlandschaft im Rheinland wird am 29. April 2026 stattfinden.
Weitere Informationen unter: www.biostationen-rheinland.lvr.de
(Bastian Wieland, LVR-Abteilung Kulturlandschaftspflege)
Rückblick: Fachexkursion „Mühlen in Mönchengladbach“
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- Exkursionsgruppe vor der Lohmühle Schloss Wickrath. Foto: Sophie Scheffenborn
Am Freitag, den 31. Oktober 2025, fand eine Fachexkursion zur Mühlengeschichte der Stadt Mönchengladbach statt. Gut 30 Personen folgten der Einladung der „Mühlenregion Rheinland“ des LVR, des Vereins Rheinisches Mühlen-Dokumentationszentrum e.V. (RMDZ) sowie des Rheinischen Mühlenverbandes e.V. und kamen nach Mönchengladbach. Zahlreiche Mühlen prägten hier einst das Stadtbild und die lokale Wirtschaft. Der Gladbach, der der Stadt ihren Namen gab, trieb früher acht Mühlen an und unterstützte damit maßgeblich die Entwicklung der Textilindustrie zu ihrer Blütezeit.
Bei schönem Herbstwetter führte die Tour zu drei Wassermühlen und einer Windmühle: der Rheydter-Schlossmühle, der ehemaligen Lohmühle am Schloss Wickrath, der Brüggener Mühle und der Schriefersmühle. Fachkundige Vorträge informierten über die technische und kulturhistorische Bedeutung der vier Standorte. Die ausgebuchte Exkursion bot außerdem auch Gelegenheit zum Austausch zwischen Fachleuten, Ehrenamtlichen und Interessierten. Höhepunkt des Tages war die Ehrung der ehrenamtlichen Mühlenerfasser*innen des RMDZ anlässlich des Jubiläums „10 Jahre Aufnahme von Mühlen im Rheinland“ in der Brüggener Wassermühle. Beim anschließenden gemeinsamen Abendessen klang der Tag in geselliger Atmosphäre aus.
Wir danken allen Beteiligten und den Teilnehmenden für ihr Engagement und freuen uns auf nächste Exkursionen zu Mühlen im Rheinland!
(Sophie Scheffenborn, LVR-Abteilung Kulturlandschaftspflege)
KuLaDig-Objekt des Monats Januar 2026: Historische Landschaftsnutzung rund um den Weinbau im Siebengebirge
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- Ansicht des Pfaffenröttchens bei Königswinter. Lithographie von Nikolaus Christian Hohe (um 1850). © Siebengebirgsmuseum/Heimatverein Siebengebirge e. V.
Das Objekt des Monats Januar 2026 nimmt den Weinbau im Siebengebirge in den Fokus. Heute betreiben nur noch wenige Winzer hier Weinbau.
Im Rahmen eines Forschungsprojektes gelang die Suche nach Spuren des historischen Weinbaus im Gelände. Sie wurden in KuLaDig erfasst und teilweise auch gefilmt. So werden auch landschaftliche und funktionale Zusammenhänge deutlich: Was hat der Weinbau eigentlich mit Wald und Weidenkulturen zu tun?
Auch Weingüter und ehemalige Weinberge werden vorgestellt. Historische Fotos bereichern die Mediengalerie und erlauben den Blick in die Vergangenheit.
Das LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte filmte Expert*innen, die die historischen Nutzungsformen rund um den Weinbau und der zugehörigen Landschaft erklären. Die Links zu den jeweiligen Filmausschnitten (Youtube) befinden sich jeweils am Ende der Objektbeschreibung des KuLaDig-Objektes.
(Nicole Schmitz, LVR-Abteilung Kulturlandschaftspflege)
Storymap: Landschaft als Kulisse - Renier Roidkins Blick auf das Siebengebirge
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- Screenshot der Startseite der Storymap; Design/Text: Elke Janßen-Schnabel und Ute Schumacher/ Landschaftsverband Rheinland
Eine weitere spannende Perspektive auf das Siebengebirge bietet die Storymap "Landschaft als Kulisse - Renier Roidkins Blick auf das Siebengebirge". Der Maler aus der Wallonie fertigte um 1730 im Auftrag des Kurfürsten Clemens August Landschaftsskizzen an: Der Kurfürst wollte Zeichnungen von seinen Besitztümern im Umfeld seiner Brühler Residenz haben. Das Siebengebirge und die Burgen auf dem Godesberg, auf dem Drachenfels und auf der Wolkenburg sicherten das südliche Herrschaftsgebiet des Kölner Erzbistums am Rhein.
Die Storymap öffnet sich per Klick auf diesen Link
Alle bisher veröffentlichten StoryMaps in KuLaDig sind über diesen Link oder unter dem Sucheintrag „StoryMaps“ aufrufbar. Weitere Storymaps werden sukzessive folgen. Es lohnt sich also, regelmäßig in KuLaDig nach Neuigkeiten Ausschau zu halten!
Achtung: Die Storymaps können nicht mit dem Internet Explorer angesehen werden!
(Nicole Schmitz, LVR-Abteilung Kulturlandschaftspflege)
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Dann melden Sie sich gerne bei uns unter kulturlandschaft@lvr.de



