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Pressemeldung

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Der letzte Abt von Brauweiler ist nach Hause zurückgekehrt

Neuer Führer durch die Abtei Brauweiler erzählt unter anderem die Geschichte des verlorenen Bildnisses von Abt Anselm Aldenhoven

Pulheim-Brauweiler. 22. Dezember 2017. Das herrschaftliche Bildnis von Abt Anselm Aldenhoven, des stolzen Erbauers der barocken Prälatur, ist nach über 200 Jahren an seinen angestammten Platz im früheren Kloster zurückgekehrt. Wie es zu diesem wunderbar weihnachtlichen Ereignis kommt, ist in einem neuen Führer zur Abtei Brauweiler nachzulesen.

„Die Abtei Brauweiler in drei Gängen: Kloster – Kirche - Park“ ist der Titel eines neuen Buches, das künftig Besucherinnen und Besuchern ermöglicht, die westlich von Köln gelegene frühere Klosteranlage auf eigene Faust zu erkunden. Dabei tauchen sie ein in die wechselhafte Geschichte des Ortes, die „im Zeitraffer“ erzählt wird, bevor es zu den drei Rundgängen durch das ehemalige Kloster, die Abteikirche und den Park einlädt. Auf die fast 800-jährige Klosterzeit folgten unter anderem Nutzungen als Arbeitsanstalt, Gestapogefängnis und psychiatrische Klinik. Erst 1988 wurde aus dem ehemaligen Kloster das heutige Kultur- und Dienstleistungszentrum des LVR.

228 reich bebilderte Seiten umfasst der neue Führer, der die komplexe Geschichte der Abtei Brauweiler leicht verständlich und unterhaltsam erzählt. Diverse Zeichnungen illustrieren die bauliche Entwicklung innerhalb des früheren Immunitätsbezirks. War das Kloster für 40 Mönche gebaut worden, so lebten in der Arbeitsanstalt zeitweilig 1400 Menschen. Die in der Zeit entstandenen Wohn- und Arbeitsgebäude sind heute nur noch teilweise erhalten. „Wie Geister der Vergangenheit“ tauchen die abgerissenen Gebäude im neuen Abteiführer immer wieder auf. „Sie gehören zur Geschichte dieses Ortes und sollen nicht verschwiegen werden“, so die Autorin Sabine Cornelius.

Die Kunsthistorikerin, die im LVR-Amt für Denkmalpflege mit Sitz in der Abtei Brauweiler seit Jahren arbeitet, würdigt in dem neuen Führer auch die kunsthistorisch bedeutsamen Ausstattungsstücke der Abteikirche und die bauliche Qualität der Klosteranlage. „Eine romanische Kirche mitsamt ihrer gewachsenen Ausstattung gibt es in Köln nicht“, erläutert die Autorin. Und auch eine derartig prächtige barocke Anlage wie die schlossartige Prälatur des ehemaligen Klosters könne die benachbarte Großstadt nicht aufweisen. „Trotzdem kennen viele kulturell interessierte Kölnerinnen und Kölner die Abtei Brauweiler noch nicht.“

Auch für die Menschen, die bereits die Abtei Brauweiler besucht haben, bietet der Abteiführer viel Neues und Blicke hinter die Kulisse: Fotos zeigen die erhaltenen, aber wegen Einsturzgefahr unzugänglichen Kellerräume des früheren Zellenbaus, in dem auch Konrad Adenauer inhaftiert war. Andere Abbildungen zeigen eine mit mittelalterlichen Ausmalungen versehene Nische zwischen Kloster und Kirche, in der kranke Mönche durch ein Fenster der Messe folgen konnten. Eine weitere Abbildung führt die Leserinnen und Leser in den Kölner Dom zum Grab der Richeza. Die polnische Königin hatte im 11. Jahrhundert die Vorgängerkirche der heutigen Abteikirche in Brauweiler errichtet und wollte dort bestattet werden. Erzbischof Anno entführte ihre Gebeine nach Köln, so dass ihr Wunsch nicht erfüllt wurde.

„Die Abtei Brauweiler ist ein Schatz an Geschichten und Legenden, an hochwertigen Kunstwerken und grauenhaften historischen Ereignissen“. All dies ist in den Abteiführer eingeflossen, so die Autorin. Für ihre Recherchen hat Cornelius nicht nur schriftliche Quellen verwendet. „Ich habe mit verschiedenen Fachleuten offene Fragen geklärt, aber auch mit Zeitzeugen gesprochen, die noch die Zeit der Arbeitsanstalt und der psychiatrischen Klinik erlebt haben.“ So ist ein Buch erschienen, das unterschiedlichste Aspekte der komplexen Abteigeschichte gleichermaßen fachlich fundiert wie lebendig erzählt.

„Ich wünsche mir, dass sich viele Menschen von diesem Buch an die Hand nehmen und durch das historische Kloster, die wunderbare Abteikirche und den ehemaligen Immunitätsbezirk führen lassen. Sie werden nicht nur die Abtei kennenlernen, sondern – ganz nebenbei - auch viele historische Hintergründe erfahren.“, so Sascha Rüttgers, Leiter des LVR-Kulturzentrums Abtei Brauweiler.

Zur Publikation:

„Die Abtei Brauweiler in drei Gängen: Kloster – Kirche - Park“ ist zu einer Schutzgebühr von 9,00 Euro exklusiv im Abtei-Shop am Haupteingang des ehemaligen Klosters erhältlich.

Öffnungszeiten:
Montag-Donnerstag: von 07:00-17:00 Uhr
Freitag: von 07:00-15:00 Uhr
An den Feiertagen ist der Shop geschlossen.

Daneben besteht die Möglichkeit des Versands zum Gesamtpreis von 12,00 Euro.

Die Bestellung ist formlos telefonisch, per-E-Mail oder schriftlich möglich:

LVR-Kulturzentrum Abtei Brauweiler

Frau Michaela Weiß
Ehrenfriedstr. 19
50259 Pulheim
(02234) 9854-203

E-Mail: abteibrauweiler@lvr.de

Bilder zum Download

  1. Der neue Führer durch die Abtei Brauweiler. Foto: LVR-ADR

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  2. Der neue Führer zur Abtei Brauweiler erzählt unter anderem die Geschichte des lange vermissten Bildnisses des letzten Abtes. Das Gemälde ist nun an seinen ursprünglichen Platz zurückgekehrt. Landeskonservatorin Dr. Andrea Pufke, Autorin Sabine Cornelius und Sascha Rüttgers, Leiter des LVR-Kulturzentrums Abtei Brauweiler (v.l.) hängen es im Äbtesaal der Abtei Brauweiler auf. Foto: LVR-ADR / Vanessa Lange

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  3. Das lange vermisste Bildnis des Abtes Anselm Aldenhoven – nun wieder an seinem ursprünglichen Platz im früheren Empfangssaal des Abtes, dem heutigen „Äbtesaal“ der Abtei Brauweiler. Foto: LVR-ADR / Vanessa Lange

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