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Pressemeldung

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Museumsneubau MiQua schreitet voran

Lenkungskreis informiert sich über aktuellen Sachstand

Köln, 6. Februar 2018. Bei der gemeinsamen Sitzung des Lenkungskreises „MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln“ informierten sich die politischen Vertretungen des LVR und der Stadt Köln über den aktuellen Sachstand: Die Ausstellungsplanung für das Museum wird im Frühjahr abgeschlossen sein und noch in diesen Tagen werden die ersten Betonierarbeiten für die Deckenfelder des unterirdischen Ausstellungsparcours in Angriff genommen.

Machsor aus dem 13. Jahrhundert kommt zurück nach Köln

Die Arbeiten auf der Baustelle des MiQua sind aktuell in vollem Gange. In 2017 konnten alle Gründungsarbeiten und die komplizierten Betonierarbeiten am Gründungsbauwerk, dem „Sporn“, abgeschlossen werden. Kölns Kulturdezernentin Susanne Laugwitz-Aulbach zeigte sich über den Baufortschritt des MiQua und die Kooperation mit dem LVR sehr erfreut: „Es geht sichtbar voran auf dem Bau-Parcours und die inhaltliche weitere Kooperation mit den Museen der Stadt Köln ist ebenso eine Bereicherung.“

Prof. Jürgen Wilhelm, Vorsitzender des Lenkungskreises sowie der Landschaftsversammlung Rheinland, hob im Lenkungskreis hervor: „Auch auf inhaltlicher Seite gibt es beim MiQua große Fortschritte. Die Ausstellungsplanung wird im Frühjahr fertig gestellt sein. Parcours, Räume, Vitrinen, Mauerbefunde, Licht, Multimedia und Exponate – alles findet in der Planung seinen Platz, um Orientierung zu geben, Inhalte zu vermitteln, Assoziationen herbeizuführen und Zusammenhänge aufzuzeigen.“

Besonders freuen sich der LVR und die Stadt Köln über ein ganz besonderes Exponat, das nach 800 Jahren seinen Weg zurück an den Ort der mittelalterlichen Kölner Synagogengemeinde im MiQua zurückgefunden hat. Gemeinsam mit dem Joods Historisch Museum in Amsterdam hat der Landschaftsverband Rheinland (LVR) den Amsterdam Machsor, eine illuminierte hebräische Handschrift aus dem 13. Jahrhundert erworben. Seinen unschätzbaren Wert erhält der Amsterdam Machsor auch durch seine Herkunft aus Köln. Er enthält auf 331 Seiten den spezifischen Kölner jüdischen Ritus zu den Feiertagen und gehört zu den ältesten noch erhaltenen hebräischen illuminierten Manuskripten im deutschsprachigen Raum. Diese Kostbarkeit soll künftig abwechselnd in Amsterdam und in Köln präsentiert werden. Sie wird damit Herzstück der Sammlung des MiQua. Auf Grund der besonderen Bedeutung dieser einzigartigen Handschrift beabsichtigt Museumsdirektor Dr. Thomas Otten eine Ausstellung des Machsor in Kooperation mit der Stadt Köln noch während der Bauphase des Museums: „Die Idee einer Präsentation des Amsterdam Machsor in Köln – noch vor der Eröffnung des MiQua 2021 – wäre ein großartiger Auftakt zu einer engen Kooperation im Ausstellungsbereich zwischen dem LVR und den Museen der Stadt Köln. Dies könnte schon 2020 gemeinsam mit dem Joods Historisch Museum in Amsterdam organisiert werden.“

Das Museum des Landschaftsverbandes Rheinland „MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln" entsteht auf und unter dem Kölner Rathausplatz. Es präsentiert mit dem römischen Praetorium, dem mittelalterlichen jüdischen Viertel und dem Goldschmiedeviertel einige der bedeutendsten archäologischen Architekturfunde zur Geschichte der Stadt Köln und des Rheinlandes. Das Museum setzt sich aus einer unterirdischen archäologischen Fundebene und dem oberirdischen Neubau zusammen. In der circa 6.000 Quadratmeter großen Ebene unter dem Niveau des Platzes wird ein archäologischer Rundgang als Dauerausstellung eingerichtet. Dieser wird in der Ausstellungsfläche im ersten Obergeschoss fortgesetzt mit dem Ausstellungsteil zur jüdischen Geschichte und Kultur Kölns von 1424, dem Jahr der Vertreibung der Juden aus Köln, bis in die Moderne. Mit der Übergabe im Jahr 2021 übernimmt der LVR die Trägerschaft. Die Stadt Köln unterhält das Gebäude und das Bodendenkmal.

Pressekontakt:

Simone Winkelhog
Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. 02 21 – 221 – 25 942

Birgit Ströter
LVR-Fachbereich Kommunikation
Tel. 02 21 – 809 – 77 11

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