Pressemeldung

Solingen. 4. Mai 2018. Die neue Adresse „Van-Meenen-Straße 5-13“ zeigt Stadtnähe an. Für 24 Erwachsene mit einer geistigen Behinderung ist damit ein Wunsch in Erfüllung gegangen, vom Stadtrand nach Mitte zu ziehen. Seit Anfang August 2017 wohnen die Menschen im Alter zwischen 30 und 75 Jahren in dem Neubau in Solingen-Mitte. Das LVR-HPH-Netz Ost (die Heilpädagogischen Hilfen des Landschaftsverbandes Rheinland) hat die Immobilie angemietet. Heute fand die Einweihungsfeier in Anwesenheit von Solingens Sozialdezernenten Jan Welzel und Klaus Rohde, dem Vorsitzenden des zuständigen politischen Ausschusses in der Landschaftsversammlung Rheinland (Ausschuss für den LVR-Verbund Heilpädagogischer Hilfen), auf den beiden Dachterrassen des Wohngebäudes statt.

Die 24 Menschen hatten zuvor am Halfesweg in Solingen am Stadtrand gewohnt. Für alle Aktivitäten außerhalb des Hauses waren sie immer auf einen „Shuttleservice“ angewiesen. Gabriele Lapp, Fachliche Direktor des LVR-HPH-Netzes Ost macht deutlich: „Uns war es wichtig ein Wohnhaus zu finden, das mitten in der der Stadt steht. Denn die Menschen mit Behinderung sollen die Möglichkeit haben, möglichst selbstbestimmt am dortigen Leben teilzuhaben.“ Ein Team von 21 Mitarbeitenden begleitet und unterstützt die Bewohnerinnen und Bewohner beim Einkaufen in den Geschäften vor Ort, beim Arzt- oder Kirchenbesuch, bei Amtsgängen, ins Theater oder bei Freizeitaktivitäten in Solingen-Mitte. Auf diese Weise könne sich die Nachbarschaft langsam gegenseitig kennenlernen, so Lapp.

„Wir haben zäh gerungen, die rechtlichen Erfordernisse, architektonischen Visionen, finanziellen Möglichkeiten und individuellen Bedürfnisse in Einklang zu bringen. Dies ist uns gut gelungen. Hier im Gebäude finden die Bewohnerinnen und Bewohnern ein wunderschönes Zuhause. Gleichzeitig bietet es ein großes Potenzial für ein selbstbestimmtes Leben mitten in der Gesellschaft der Stadt Solingen,“ stellte Rednerin Susanne Stephan-Gellrich als zuständige LVR-Fachbereichsleitung heraus.

Bei der Planung des Neubaus wurde viel Wert auf möglichst vielfältige Wohnmöglichkeiten gelegt. So sind in dem Haus auf drei Etagen jeweils zwei Wohnbereiche für vier Personen entstanden. Einzelzimmer mit eigenem Bad sind im Haus Standard. Jede Etage verfügt über ein großes Wohn- und ein Esszimmer sowie eine großzügige Küche. Diese Wohnstruktur bietet den Bewohnerinnen und Bewohnern deutlich mehr Privatsphäre und größere Möglichkeiten zur individuellen Gestaltung des Wohnraums. Das Haus ist hell, freundlich und besitzt außerdem einen Garten sowie eine Dachterrasse.

Durch die Struktur des Hauses kann die Einrichtung die professionelle Weiterentwicklung in Solingen-Mitte bereichern. Auszubildende der Heilerziehungspflege können dort den Praxisteil ihrer Qualifizierung in berufsgeleitender Form oder im Rahmen eines Anerkennungsjahres absolvieren. Außerdem bietet das Haus die Möglichkeit, die Arbeit mit Menschen mit geistiger Behinderung in Form eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ), im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes (BFD) oder bei einem schulischen Praktikum kennenzulernen. Menschen, die sich gerne ehrenamtlich engagieren wollen, sind dort ebenfalls willkommen. Sie werden durch das Team vor Ort professionell unterstützt und beraten.

Kontakt zur Einrichtung Van-Meenen-Straße 5-13
Ansprechpartner ist Einrichtungsleiter Christian Schäfer. Er ist unter der Telefonnummer 0212 383574-0 oder per E-Mail unter Christian.Schaefer@lvr.de zu erreichen.

Informationen zum LVR-HPH-Netz Ost
Über die Social-Media-Angebote
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Informationen zum Gebäude

• Das Gebäude ist ein Mietobjekt, das im Investorenmodell errichtet wurde (langfristige Anmietung durch das LVR-HPH-Netz Ost).
• Es wurden 1.160 m² verbaut.
• Auf vier Etagen befinden sich drei Vollgeschosse plus ein Staffelgeschoss mit Dachterrassen.
• Die Bauzeit betrug ca. 1 Jahr: Grundsteinlegung 07.07.2016, Richtfest 23.09.2016, Übergabe an den LVR 30.05.2017.
• 8 der 24 Wohnplätze sind für Personen mit Rollstuhlbedarf geeignet (auch mit Blick auf sich ggf. ändernde Betreuungsbedarfe/ (altersbedingt zunehmenden) körperlichen Einschränkungen).
• Der Baustandard garantiert Barrierefreiheit nach DIN 18040-2 bzw. DIN 18040-2 R, 24 Einzelzimmer mit individuellem Duschbad/WC, Aufzug mit Überlänge geeignet für den Transport von Spezial-Rollstühlen.

Hintergrundinformationen
In der Stadt Solingen sind die Heilpädagogischen Hilfen des LVR (LVR-HPH-Netz Ost) an den fünf Standorten in Gräfrath, Ohligs, Mitte und am Halfeshof vertreten. 88 Menschen mit geistiger Behinderung nehmen die stationären Wohnangebote in Anspruch. Weitere 26 Personen werden ambulant in der eigenen Wohnung unterstützt. Darüber hinaus macht das Heilpädagogische Zentrum (HPZ) des LVR im Halfeshof tagesstrukturierende Angebote für 22 erwachsene Menschen mit geistiger Behinderung aus der Region. Aktuell unterstützen 94 Mitarbeitende die Menschen im Alltag, leisten Pflege und begleiten sie ihren Vorstellungen und Wünschen entsprechend.

Die Heilpädagogischen Hilfen des LVR (LVR-HPH-Netze Niederrhein, West und Ost) bieten im Verbund rheinlandweit Unterstützung für erwachsene Menschen mit geistiger Behinderung. An fast 150 dezentralen, gemeindenahen Standorten im gesamten Rheinland leben fast 1.800 Menschen in stationären Wohnangeboten der LVR-HPH-Netze. Darüber hinaus werden fast 500 Menschen in ihrer eigenen Wohnung ambulant unterstützt. Zusätzlich machen die LVR-HPH-Netze in 20 Heilpädagogischen Zentren Förder-, Freizeit- und Beschäftigungsangebote. Die LVR-HPH-Netze haben knapp 2.400 Beschäftigte.

Ihre Ansprechpartner für redaktionelle Rückfragen:

LVR-Fachbereich Kommunikation
Katharina Landorff
Landschaftsverband Rheinland
Telefon: 0221 809-2527
E-Mail: katharina.landorff@lvr.de

LVR-HPH-Netz Ost
Björn Berger
Telefon 02173 1014-130
E-Mail: bjoern.berger@lvr.de