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LVR würdigt Engagement in der Geschichtsforschung

Prof. Irmgard Hantsche erhielt Rheinlandtaler des LVR

Köln. 16. Juni 2020. „Die Historie ist für uns nicht nur ein schönes Accessoire der Kultur, sondern elementar für das Verständnis gesamtgesellschaftlicher und politischer Strukturen und Entwicklungen. Mangelndes Geschichtswissen hingegen begünstigte schon immer populistische Agitation und – wie wir neuerdings ja sagen – ‚Fake-News‘. Daher ist es wichtig, dass vor Ort, in den Gemeinden, durch Geschichtsvereine, durch Professionelle sowie engagierte und ehrenamtlich tätige Laien, immer wieder Fragen zur Geschichte gestellt und erforscht werden. Mit Frau Professorin Hantsche, die wir heute mit dem Rheinlandtaler auszeichnen dürfen, haben wir eine Person vor uns, die es versteht, Brücken zwischen der professionellen Geschichtsforschung und dem ehrenamtlichen Engagement zu bauen.
Mit diesen Worten begrüßte Laudatorin Anne Henk-Hollstein, Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, neben Prof. Irmgard Hantsche Gäste der kleinen Feierstunde, die unter Einhaltung der aktuellen Schutz- und Hygienebestimmungen an der Verleihung des Rheinlandtalers teilnahmen.

Irmgard Hantsche war von 1974 bis 2002 an der heutigen Universität Duisburg-Essen als Professorin für Neuere Geschichte tätig. Nach ihrer Pensionierung widmet sie sich bis heute noch intensiver der rheinischen Landesgeschichte. Dabei ist ihr zentrales Arbeitsfeld die Kartografie. So veröffentlichte sie 2008 den „Atlas zur Geschichte des Niederrheins“, der schnell zum Beststeller wurde. Ein weiteres Werk dieser Art brachte Hantsche mit dem Atlas „Preußen am Niederrhein“ heraus, der hilft, politische, territorialgeschichtliche und konfessionelle Zusammenhänge zu verstehen. Das Lebenswerk von Irmgard Hantsche ist umfangreich und reicht von Flüchtlingen in der Frühen Neuzeit, über die Entwicklung des Eisenbahnnetzes, das Nordkanal-Projekt, Flandern bis hin zu den Personen Gerhard Mercator und Johann Moritz von Nassau-Siegen.

Für ihre Arbeiten bewegt sich Hantsche häufig im belgischen sowie im niederländischen Raum. Die Erforschung des ehemaligen Herzogtums Geldern stellt einen weiteren Schwerpunkt ihres grenzüberschreitenden Engagements dar. Es überrascht nicht, dass Hantsche zu den Initiatorinnen und Förderinnen der Niederrhein-Akademie gehört. Die Akademie arbeitet interdisziplinär und grenzüberschreitend zur Erforschung der Geschichte und Kultur des Niederrheins.

„Es ist mir eine besondere Freude, Frau Hantsche zugleich für ihr Engagement für das LVR-Niederrheinmuseum Wesel zu danken. Als Mitglied im wissenschaftlichen Beirat unterstützt sie den LVR bei der Neukonzeption der Dauerausstellung, damit der Wandel vom Preußenmuseum hin zu einem Regionalmuseum mit grenzüberschreitendem Anspruch gelingt“, würdigte Henk-Hollstein das Wirken der Rheinlandtalerträgerin.

Der LVR verleiht den Rheinlandtaler seit 1976 an Persönlichkeiten, die sich um die Kulturpflege im Rheinland besonders verdient gemacht haben. Über die Vergabe der Auszeichnung entscheidet der Kulturausschuss der Landschaftsversammlung Rheinland.


Pressekontakt:

Birgit Ströter
LVR-Fachbereich Kommunikation
Telefon 0221 809-7711

  1. Anne Henk-Hollstein, Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland (re.) überreichte den Rheinlandtaler an Prof. Dr. Irmgard Hantsche. Foto: Heike Fischer

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