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Pressemeldung

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Neubau am Ottoplatz: Landschaftsausschuss beschließt Durchführung

Aktivitätsbasiertes Bürokonzept, zukunftsgerichtete Gebäudedigitalisierung und nachhaltiges Bauen im Sinne des Cradle to Cradle-Konzepts / Abbruch und Erstellung der Baugrube von Anfang 2021 bis Mitte 2022, Fertigstellung des Neubaus bis Ende 2025, Nutzung des Gebäudes ab Ende 1. Quartal 2026 / Gesamtkosten von rund 230 Millionen Euro

Köln, 18. Februar 2020. Das aktuell größte Bauprojekt des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) hat einen wichtigen Meilenstein erreicht. Der Landschaftsausschuss der politischen Vertretung des Kommunalverbandes beschloss in seiner heutigen Sitzung mit der sogenannten Haushaltsunterlage-Bau die Durchführung der Baumaßnahme am Ottoplatz. Hier soll das heutige LVR-Haus durch ein neues Bürohochhaus ersetzt werden. Die detaillierte Planung sowie die Gesamtkosten in Höhe von rund 230 Millionen Euro sind ebenso Bestandteile des von den rheinischen Kommunalpolitikerinnen und -politikern gefassten Beschlusses, wie der Zeitplan. Dieser sieht vor, dass zwischen Anfang 2021 und Mitte 2022 das alte Gebäude abgebrochen wird und die Baugrube für den Neubau erstellt wird. Dieser soll im Anschluss bis zum Jahresende 2025 baulich fertiggestellt werden. Genutzt werden soll das neue Gebäude ab Ende des ersten Quartals 2026.

„Das Neubauprojekt am Ottoplatz hat für den LVR eine herausragende Bedeutung. Es schafft neue räumliche Möglichkeiten der Zusammenarbeit und berücksichtigt dabei vornehmlich auch alle modernen Anforderungen an die Digitalisierung von Gebäuden. Nachhaltigkeit spielte in allen Planungsphasen eine wichtige Rolle und ist in vielfacher Weise berücksichtigt. Darum freue ich mich, dass wir heute diesen richtungsweisenden Beschluss gefasst haben“, so Anne Henk-Hollstein, Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland.

Aktivitätsbasiertes Raumkonzept

Der LVR hat sich für ein aktivitätsbasiertes Bürokonzept entschieden, das ein funktional differenziertes Arbeitsplatzangebot bereitstellt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können ihr Arbeitsumfeld je nach Tätigkeit selbstbestimmt wählen. So wird es Räume für konzentriertes Arbeiten und Vertraulichkeit, Teamflächen, Begegnungsorte für informelle Treffen und Pausen oder Rückzugsräume für spontane Besprechungen im kleinen Kreis geben. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass aktivitätsbasierte Büroraumkonzepte die Zufriedenheit der Beschäftigten sowie deren Produktivität und Motivation steigern. Um Erfahrungen mit dieser neuen Art der Raumnutzung zu sammeln wird aktuell in einem Interimsgebäude des LVR für die zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer eine Etage für aktivitätsbasiertes Arbeiten konzipiert. Die Planungen ermöglichen es, etwa 1.200 Arbeitsplätzen sowie 155 Zusatzarbeitsmöglichkeiten zu schaffen, was einem Zuwachs von 20 Prozent im Vergleich zur ursprünglichen Planung entspricht. Durch die gemeinsame Nutzung von Arbeitsplätzen im Rahmen des sogenannten Desk-Sharing könnten je nach Umsetzung sogar bis zu 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in dem neuen Gebäude arbeiten.

Nachhaltiges Bauen

Bei der Planung hat der LVR großen Wert auf Nachhaltigkeit gelegt: So kommt in einigen Bereichen das zukunftsgerichtete Cradle to Cradle-Konzept zum Tragen. Bei diesem ökoeffizienten Lösungsansatz werden die genutzten Ressourcen am Ende ihrer Lebensdauer wieder dem Stoff- und Materialkreislauf zugeführt. Teilweise wird Recycling-Beton verwendet und im Foyer kommt ein Terrazzoboden mit Zuschlägen aus Abbruchmaterial zum Einsatz. Darüber hinaus wird ein Großteil der Dachflächen thematisch in Anlehnung an Auenlandschaften begrünt. Die Dächer können so nicht nur als Außenarbeitsbereiche oder für Pausen genutzt werden, sondern leisten auch einen Beitrag zur Feinstaubreduktion. Außerdem sollen Bienenstöcke auf dem Dach sowie abgestorbene Stämme im Innenhof Insekten einen Lebensraum bieten und so eine größere Artenvielfalt fördern.

Gebäudedigitalisierung

In mehreren Workshops mit den zukünftigen Nutzerinnen und Nutzern des Gebäudes hat der LVR ermittelt, welche Software-Tools im Rahmen der Digitalisierung des Neubaus sinnvoll sind. Herausgekommen ist ein Bedarfsprofil, das unter anderem die schlüssellose Zugänglichkeit, Zutrittskontrollsysteme und eine digitale Raumbedienung beinhaltet. Eine weitere wichtige Anforderung betrifft die Reduzierung des Energieverbrauchs durch Nachverfolgung und Analyse der tatsächlichen Nutzung des Gebäudes. Auch wird es ein Navigationssystem für Menschen mit Einschränkungen geben.

Kostenentwicklung

Abweichungen in Höhe von rund 3 Prozent zwischen der Kostenschätzung auf Grundlage des Vorentwurfs und der Kostenberechnung ergeben sich aus der Entscheidung für ein aktivitätsbasiertes Bürokonzept, die zeitgemäße Digitalisierung und die erhöhten Anforderungen aufgrund des Cradle to Cradle-Konzeptes. Die ursprünglich im Rahmen des Vorentwurfes geschätzten Kosten von 223 Millionen Euro erhöhen sich somit auf rund 230 Millionen Euro.

Städtebau und Nachbarschaft

Wichtige Anliegen der Anwohnerinnen und Anwohner hat der LVR in der Planung berücksichtigt. So wird die Zu- und Abfahrt, wie auch von der Interessensgemeinschaft Ottoplatz Süd favorisiert, über die Neuhöfferstraße erfolgen. Die Platane auf der Ecke Opladener und Neuhöfferstraße hat ortsprägenden Charakter und wird deshalb erhalten und von Beginn der Bauarbeiten bis zur Fertigstellung des Neubaus geschützt. Außerdem wird der LVR an gleich zwei Stellen mit seinem Grundstück den öffentlichen Straßenraum erweitern: vor dem Haupteingang gegenüber des Deutzer Bahnhofs, wo eine Platzfläche entsteht sowie in der Neuhöfferstraße und Siegesstraße, wo zu den Wohnhäusern hin die Gehwege verbreitert und die Straßenbegrünung ergänzt wird. Im Erdgeschoss des LVR-Neubaus ist ein öffentliches Café geplant, das nach dem Willen des Verbandes bevorzugt von einem Pächter mit inklusivem oder sozial nachhaltigem Konzept betrieben werden soll. Eine weitere wichtige Voraussetzung ist aufgrund der Nähe zum Kölner Dom die Unbedenklichkeit für das anerkannte Welterbe des Wahrzeichens der Stadt. Diese konnte erfüllt werden: Nach einer im Vorfeld durchgeführten Sichtfeldstudie hat eine von der UNESCO beauftragte Institution den 68 Meter hohen Turm als verträglich für das Welterbe Kölner Dom eingestuft.

Hinweis für Redaktionen:

Gerne bieten wir Ihnen ein Interview oder Hintergrundgespräch zum Bauvorhaben am Ottoplatz mit LVR-Bau- und Umweltdezernent Detlef Althoff an. Dies ist kurzfristig am 18. oder 19. Februar möglich. Bei Interesse melden Sie sich gerne telefonisch oder per Mail an.

Ansprechpartner für redaktionelle Fragen:

Till Döring
LVR-Fachbereich Kommunikation
Tel 0221 809-7737
Mail till.doering@lvr.de

Bilder zum Download

  1. Bürohochhaus mit Nebengebäude und Vorplatz

    Visualisierung des geplanten Neubaus am Ottoplatz. Bild: kadawittfeldarchitektur

    Download Bild (JPG, 3,89 MB)
  2. Visualisierung des Eingangsbereichs mit Café und Treppe

    Visualisierung des Foyers. Bild: kadawittfeldarchitektur

    Download Bild (JPG, 1,73 MB)
  3. Konferenzbereich mit Sitzgruppen und Glasfront

    Visualisierung des Konferenzbereichs. Bild: kadawittfeldarchitektur

    Download Bild (JPG, 1,64 MB)

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