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Pressemeldung

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Eisenwerk Brühl GmbH mit 10.000 Euro vom LVR ausgezeichnet

LVR prämierte vorbildliches Betriebliches Eingliederungsmanagement

Brühl, 29. Juni 2020. Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) hat heute die Eisenwerk Brühl GmbH mit einer Prämie in Höhe von 10.000 Euro ausgezeichnet. Sie erhält diese für ihr vorbildliches Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM). Das Eisenwerk Brühl produziert und entwickelt seit fast 100 Jahren Werkstücke aus Gusseisen. Die Beschäftigungsquote der schwerbehinderten und gleichgestellten behinderten Menschen liegt mit 9,88 Prozent über dem bundesweiten Durchschnitt. Bereits seit vielen Jahren ist der Bereich Gesundheit und Soziales fest im Eisenwerk Brühl verankert. Das BEM ist hierbei ein fester Bestandteil und wird hauptverantwortlich von einer Gesundheitsmanagerin koordiniert und geleitet.

Christoph Beyer, Leiter des LVR-Inklusionsamtes, übergab die Auszeichnung an die Gesundheitsmanagerin Monika Kern: „Dem Thema Gesundheit lassen Sie in Ihrem Unternehmen einen besonders hohen Stellenwert zukommen. Nicht nur Ihr vielfältiges Engagement bei der Arbeitsplatzerprobung und im Rahmen der Gesundheitsförderung zeigt dies. Auch Ihre Beschäftigungsquote von Menschen mit einer Schwerbehinderung ist überdurchschnittlich hoch, was uns ganz besonders freut! Das BEM wird in Ihrem Unternehmen von allen Beteiligten aufgrund der Transparenz und dem strukturierten Verfahren gleichermaßen geschätzt. Ihre Bewerbung hat die Jury des LVR daher voll und ganz überzeugt. Ihr zukunftsorientiertes und verantwortungsvolles Handeln – von dem alle profitieren – zeichnet der LVR gerne aus.“

„Wir fühlen uns durch diese Auszeichnung in unserem Handeln und unserem Einsatz für das Betriebliche Eingliederungsmanagement bestärkt und werden die Prämie so einsetzen, dass möglichst viele unserer Mitarbeitende davon profitieren können“, freute sich Kern über die BEM-Prämie.

Seit fast einem Jahrhundert produziert und entwickelt das Eisenwerk Brühl Werkstücke aus Gusseisen. Zu den bekanntesten Produkten zählen Motorblöcke aus Grauguss für namhafte Automobilhersteller und Fahrzeugtypen auf der ganzen Welt. Sie bilden das Herzstück für jährlich bis zu fünf Millionen PKW. Damit ist das Unternehmen weltweit führend im PKW-Bereich. Flexible Gießanlagen und vollautomatisierte Kernfertigungszentren machen es seit Jahren zum Spezialisten für Großserienfertigungen. Auch das Kleinseriensegment wird bedient. Als Ergänzung des Produktportfolios werden Kundenaufträge und Kleinserien für verschiedene Anwendungen mittelständischer Kunden gegossen.

Im Rahmen des BEM wurden mit der Zeit verschiedene Entscheidungshilfen im Unternehmen eingeführt, welche seither ein schnelles Identifizieren von geeigneten Arbeitsplätzen für gesundheitlich eingeschränkte Mitarbeitende erlauben. Das Eisenwerk Brühl hat sowohl eigens dafür ein „Arbeitsplatzkataster“ entwickelt, das bisher in dieser Art einzigartig ist als auch eine „Arbeitserprobung“ implementiert. Sie erlaubt es, Mitarbeitenden eine andere Tätigkeit „auszuprobieren“. Anfang 2017 sind von Geschäftsführung und Betriebsrat die Grundlagen und die Zielsetzung des BEM in einer Betriebsvereinbarung vereinbart worden. Seit mehr als zwei Jahren gibt es innerhalb der Personalabteilung das Team „Gesundheit und Soziales“, welches von Arbeitgeberseite aus hauptverantwortlich für das dortige BEM zuständig ist und zudem das BEM-Team koordiniert. Im Rahmen der Gesundheitsförderung werden Sonderkonditionen für Fitnesskurse und Wellnessangebote sowie kostenfreie Grippeschutzimpfungen für die Belegschaft angeboten.

Der LVR vergibt seit 2007 Prämien für die beispielhafte Einführung und Umsetzung des BEM. Das BEM ist Bestandteil der Prävention. Alle Arbeitgeber sind seit 2004 gesetzlich verpflichtet, sich aktiv um die Vermeidung von betriebsbedingten Erkrankungen sowie die Wiedereingliederung von längerfristig oder häufig erkrankten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu kümmern. Behinderungen und frühzeitige Verrentungen sollen so vermieden werden.

Das LVR-Inklusionsamt unterstützt Arbeitgeber bei der BEM-Umsetzung mit Fortbildungen und Beratung und vergibt für die vorbildliche Praxis jährlich Prämien. Weitere Prämien im Jahr 2020 gehen an das Diakoniewerk Duisburg GmbH, die SPIE GmbH in Ratingen, Stadtverwaltung Bergisch Gladbach und die Kaiserswerther Diakonie in Düsseldorf.

Zahlen aus dem Jahresbericht 2018/19 des LVR-Inklusionsamtes

  • Ende 2019 lebten im Rheinland etwa 1.005.000 Menschen mit einer Schwerbehinderung.
  • Im Rheinland gibt es circa 17.705 beschäftigungspflichtige Arbeitgeber mit einer durchschnittlichen Beschäftigungsquote von fast 5,4 Prozent.
  • In 2018 haben Arbeitgeber, Inklusionsprojekte und schwerbehinderte Menschen rund 48,3 Millionen Euro als finanzielle Förderung erhalten.
  • Bislang hat das LVR-Inklusionsamt 61 Arbeitgeber der Privatwirtschaft und des Öffentlichen Dienstes mit der BEM-Prämie ausgezeichnet.

Foto zum Download

  1. Christoph Beyer (li.), Leiter des LVR-Inklusionsamtes, zeichnete das Eisenwerk Brühl GmbH für sein BEM aus. Nicole Manderfeld, Leiterin Personal und Recht (2. v.l.), Matthias Pampus-Meder (3. v.l.), Geschäftsführer des Eisenwerks Brühl GmbH, Ismail Arikdogan (4. v.l.), Betriebsratsmitglied, Frank Hofer (5. v.l.), Schwerbehindertenvertreter und Monika Kern, Referentin Gesundheit und Soziales (re.) freuen sich über die Auszeichnung. Foto: Georg Krause/LVR.

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Pressekontakt:

Michael Sturmberg
Landschaftsverband Rheinland
LVR-Fachbereich Kommunikation
Tel 0221 809-7084
Mail michael.sturmberg@lvr.de

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