Pressemeldung
Reinemachen am Heiligenhimmel vorerst ausgesetzt
Exemplarische Forschungsrestaurierung im Kapitelsaal der Abtei Brauweiler lässt Schadstoffbelastung vermuten
Brauweiler./ Köln. 25. August 2020. Die exemplarische Forschungsrestaurierung der Restaurierungswerkstätten des LVR-Amtes für Denkmalpflege im Rheinland (LVR-ADR) im historischen Kapitelsaal der Abtei Brauweiler ist vorläufig ausgesetzt. Die im Juli begonnenen Arbeiten hatten eine mögliche gesundheitsgefährdende Schadstoffbelastung erkennen lassen, die zunächst begutachtet werden muss. Bis zur Vorlage des Gutachtens bleibt der Kapitelsaal auch für die Fachleute des LVR-ADR gesperrt.
Die Analyse der Materialprobe eines bei Restaurierungsarbeiten im 19. Jahrhundert aufgebrachten schwarzen Teeranstrichs im Sockel- und Wandbereich des Saales hat ergeben, dass der Teer möglicherweise einen zu hohen Gehalt an polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) aufweist. PAK sind als krebserregend eingestuft, so dass über den weiteren Umgang mit diesem Stoff zunächst durch eine Fachfirma entschieden werden muss. Die aus dem 12. Jahrhundert stammenden einzigartigen Gewölbemalereien im ehemaligen Versammlungssaal der Mönche sind nicht betroffen.
Die Ergebnisse der Forschungsrestaurierung sollen die Grundlage für die Ausarbeitung eines detaillierten Restaurierungskonzepts bilden, in dem alle vorgesehenen Maßnahmen beschrieben und festgelegt werden. Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) sieht sich in seiner Vorgehensweise bestätigt, vor Ausschreibung der Arbeiten zunächst durch die vor Ort angesiedelte Dienststelle des LVR-ADR ein detailliertes Restaurierungskonzept erarbeiten zu lassen. „Wie der Fall zeigt, sind wir so zwar nicht vor unliebsamen Überraschungen gefeit, jedoch lassen sich Umfang und Kosten der Ausschreibung besser planen“, so Dr. Ludger J. Sutthoff, Abteilungsleiter Restaurierung des LVR-ADR.
Hinweis für Redaktionen:
Das für ursprünglich Mittwoch, 2. September 2020, geplante Pressegespräch im historischen Kapitelsaal der Abtei Brauweiler kann aus den oben genannten Gründen vorerst nicht stattfinden.
Die Pressemitteilung vom 14. Juli 2020 zu diesem Thema ist hier abrufbar.
Pressekontakt:
Birgit Ströter
LVR-Fachbereich Kommunikation
Tel. 02 21 – 809 – 77 11